Ein Zebrafinken Einzelkind

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    • Heidi Wien schrieb:

      Worauf ich hinaus will: Vögel haben auch ihre eigenen Vorstellungen, wenn man sie lässt.
      Ich kann dir immer noch nicht so recht folgen. Es gibt ja schon überwiegend typische Verhaltensweisen.
      Das liest sich für mich zu vermenschlicht. Das manche Piepser besonders sind, klar. Ein Zebrafinkenhahn
      ist ohne mein hinzutun sehr zutraulich und nicht so scheu wie die anderen


      Heidi Wien schrieb:

      Das würde ich für "Züchter-Latein" halten, das ähnlich wie das Jäger-Latein einfach ohne Überprüfung weitergegeben wird.
      Woran machst du das fest? Ich habe es nicht in einem Züchterforum oder dergleichen gelesen.


      Heidi Wien schrieb:

      Warum sollte ein Pärchen einen gesunden JV verhungern lassen?
      Das habe ich in meinem Beitrag oben geschrieben ;) . Entweder stimmt was nicht mit ihm (Krankheit, Behinderung) oder die Aufzucht eines einzelnen Küken
      ist instinktiv nicht rentabel für die AV und sie geben das Küken auf. Fakt ist doch, dass das durchaus vorkommt. Auch wird eine ganze Nachkommenschaft aufgegeben
      und nicht mehr gefüttert.
    • Hallo genau so ist es und es ist auch keine Vermutung sondern von vielen Vogelhaltern schon berichtet worden . Einzelküken werden oft im Stich gelassen oder auch schlechter gefüttert weil die Altvögel nicht so motiviert sind als wenn 4 Jungvögel im Nest sitzen ich kann von mir sagen das ich es öfters erlebt habe .Grüße Rainer
    • Ivy schrieb:

      Das liest sich für mich zu vermenschlicht.
      Genau das Gegenteil meine ich... Laßt die Vögel einfach in Frieden ihre JV großziehen. Sie haben das seit jeher getan und brauchen dabei keine Unterstützung oder Beaufsichtigung. Es reicht, wenn man alles Notwendige anbietet. Die Vögel wissen schon, wie sie ihre Jungen großziehen. Das Wichtigste ist, sie nicht zu irritieren oder zu stören.

      amigomaus schrieb:

      Einzelküken werden oft im Stich gelassen oder auch schlechter gefüttert weil die Altvögel nicht so motiviert sind als wenn 4 Jungvögel im Nest sitzen ich kann von mir sagen das ich es öfters erlebt habe
      Wenn das deine Erfahrung ist, dann wird das stimmen. Hätte ich ein Einzelküken, würde ich dennoch auf Vögel vertrauen. Wenn ohne Ei-Unfruchtbarmachung aus einem Gelege nur 1 Ei befruchtet ist und schlüpft, hat es mit dem Nest vielleicht irgendein anderes Problem: Störung durch andere Vögel, zuviel Nistkontrollen, störende Geräusche, Gerüche, Zugluft, etc. Vielleicht füttern die Vögel ja deshalb nicht weiter. Ich kenne Vögel jedenfalls nur als vorbildliche Eltern, die ihre Jungen niemals verhungern lassen würden. Und warum sie Stress haben, wenn wenig im Nest ist, erschließt sich mir nicht. Sie sind ja genetisch keine Zugvögel, die bis zum Zeitpunkt X mit der Brut fertig sein müssen. Aber wenn es dein Erfahrungswert ist, kann man nichts dagegen sagen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Heidi Wien ()

    • Ich nehme mal das Beispiel unserer Lonchura Arten . Da durch den Einfuhrstopp kein frisches Blut mehr dazu kommt sind halt viele Gelege unbefruchtet oder man hat wirklich nur 1 oder 2 Jungvögel . Das dürfte alle seltenen Vogelarten in unseren Volieren betreffen. Grüße Rainer
    • Heidi Wien schrieb:

      Ivy schrieb:

      Das würde ich für "Züchter-Latein" halten, das ähnlich wie das Jäger-Latein einfach ohne Überprüfung weitergegeben wird. Warum sollte ein Pärchen einen gesunden JV verhungern lassen? Das würden sie nie tun, ausser sie werden mit triebigen Futter zu einer nochmaligen Brut angeregt oder sind durch die Haltung in den kleinen Zuchtboxen verstört...

      Es ist nicht Züchter-Latein, sondern Allgemeinwissen ;-)
      Nach Jahrzehnten und hunderten bis tausenden Vögel, die Züchter im Laufe ihres Lebens großziehen, kommt ein bisschen Erfahrung zusammen.
      Einzelkinder werden relativ oft verstoßen oder vernachlässigt. Für einen einzelnen Jungvogel ist es schwer, im Nest die Wärme zu halten und er bietet den Eltern zudem wenig Fütterungsanreiz.
      Es kann auch sein, dass zwar eine Weile gefüttert, aber nach einer Woche sofort eine Schachtelbrut angefangen wird und der JV fliegt als Störfaktor raus. Oder der JV wird flügge, wird danach aber nicht gefüttert, sondern vertrieben. Hatte ich alles schon.
      Ich versuche Einzelküken durch Umlegen zu vermeiden.
    • Ich hatte bei meinen Zebrafinken zwar häufiger "Einzelkinder", die auch erfolgreich großgezogen wurden. Aber gerade unerfahrene Pärchen (denke ich zumindest) lassen einzelne Jungvögel häufiger mal im Stich, eben aus den bereits genannten Gründen.
      Gerade meine Goulds (zum Beispiel) haben nach ein paar Tagen schon keine Lust mehr die Jungvögel warm zu halten und verlassen sich mehr oder weniger darauf, dass sie sich gegenseitig irgendwie Wärme spenden. Sie gehen zwar zum Füttern in den Nistkasten. Aber obwohl die Jungvögel noch komplett nackt sind, ist das Interesse am Wärmen der Jungvögel nicht sonderlich groß. Ein Einzelküken hätte es da sicherlich ziemlich schwer überhaupt die Temperatur zu halten. :hmm:

      Ich bin auch der Meinung, dass gerade Jungvögel einfach Gleichaltrige brauchen. Meine Einzelküken haben sich immer mit den Jungvögeln anderer Eltern zusammengetan und wenn keine vorhanden waren, dann waren beide Parteien (Jungvogel und Eltern) irgendwann irgendwie genervt voneinander. Gerade die Elterntiere überlassen die Jungvögel gerne mal sich selbst in einer Art "Kindergarten", wo alle Jungvögel zusammenhocken, miteinander die Welt erkunden, raufen und und und... Ein Einzelkind langweilt sich aber, wenn es von den Elterntieren allein gelassen wird und sein eigenes Ding machen soll und flattert dann natürlich den Eltern permanent hinterher. ;)
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • Chrysoperla schrieb:

      Einzelkinder werden relativ oft verstoßen oder vernachlässigt. Für einen einzelnen Jungvogel ist es schwer, im Nest die Wärme zu halten und er bietet den Eltern zudem wenig Fütterungsanreiz.
      Gegen die fehlende Wärme im Nest, ist es gut, immer 2 Eier im Nest zu belassen, auch wenn die Vögel schon geschlüpft sind. Die dienen den JV wie kleine Keramik-Kachelöfen zum Wärmen und ausserdem brauchen sie zum Abstützen beim Stehen lernen und zum Orientieren im Nest. Viele Vogelarten brüten erst ab dem dritten Ei nachts, damit sie diese zwei Eier als Nestlings-Eier behalten. Dieser Instinkt wird oft durch die "Zuchtvorbereitung" ausgeschalten, indem die Vögel extrem triebig gemacht werden. Erfahrene Züchter, die bereits die Fruchtbarkeit ihres Paares kennen, limitieren mitunter ihre Nachzucht auf 2-4 Küken und machen die überzähligen Eier durch Schütteln unfruchtbar und verwenden sie als Nestlings-Eier, weil so die verbliebenen Küken von den AV besser gehudert werden können und die Aufzucht für die AV auch nicht so anstrengend ist
      Die Theorie, dass Vögel Fütterungsanreize brauchen, wage ich zu bezweifeln. Wenn ein Küken piepst, sollte das reichen. Bei einem Gelege, wo nur 1 Küken geschlüpft ist, stimmt vermutlich irgendwas nicht (Störung durch andere Vögel, zuviel Nistkontrollen, störende Geräusche, Gerüche, Zugluft, etc.). Natürlich will niemand ein Einzelküken, aber deshalb den AV gleich vorzuwerfen, dass sie miserable Eltern sind, die ihre Tiere verhungern lassen, finde ich seltsam und dient wohl eher dazu andere Fehler (zB. Ernährung mit Keimfutter und zuviel oder falschem Lebendfutter, während der Fütterperiode) zu verschleiern. AV werden ihre JV, sofern sie überlebensfähig sind, immer füttern und durchzubringen versuchen. Sie zählen sicher nicht, wie viele Vögel im Nest sind. Das machen die Züchter... :lachen:

      Chrysoperla schrieb:

      Ich versuche Einzelküken durch Umlegen zu vermeiden.
      Das ist sicher sinnvoll, wenn genügend alternative Nester zur Verfügung stehen. Aber wer nur ein Nest und ein Küken hat, braucht sich nicht zu sorgen und das Einzelküken und die AV nicht mit ständigen Nistkonstrollen irriertieren. Füttern bitte erst, wenn das Einzelküken von den AV aufgegeben wurde.

      Schoko schrieb:

      Ich hatte bei meinen Zebrafinken zwar häufiger "Einzelkinder", die auch erfolgreich großgezogen wurden.
      Das ist schön und vermutlich die Mehrzahl. Natürlich kann es sein, dass Einzelküken auch mal aufgegeben wurden. Aber aus der Ausnahme eine Regel für alle zu machen, finde ich seltsam und verzerrend.

      Doch worum es ursprünglich ging und das ist eine Information vom Tierarzt, die ich nur durch meine Erfahrungen unterstüzten kann: Eierlegen ist nicht schädlich für Hennen, sofern es kein Dauerlegen ist. Es ist normal, dass auch ohne Hähne gehaltene Hennen Eier legen. Wichtig ist nur, dass sie genug Mineralstoffe und Vitamin D bekommen. Wer seine Vögel nicht vermehren will, hat die Wahl zwischen Hähne-WG, Hennen-WG oder Pärchen, die halt auf Kunsteiern (oder unfruchtbar gemachten Eiern) brüten können, damit eben ein Dauerlegen verhindert wird. Nur mit magerem Futter wird man das Eierlegen nicht verhindern. Aber es macht nichts. "Die Hennen sind für das Eierlegen ausgelegt." (Zitat Tierarzt)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Heidi Wien ()

    • Heidi Wien schrieb:


      Die Theorie, dass Vögel Fütterungsanreize brauchen, wage ich zu bezweifeln. Wenn ein Küken piepst, sollte das reichen. Bei einem Gelege, wo nur 1 Küken geschlüpft ist, stimmt vermutlich irgendwas nicht (Störung durch andere Vögel, zuviel Nistkontrollen, störende Geräusche, Gerüche, Zugluft, etc.). Natürlich will niemand ein Einzelküken, aber deshalb den AV gleich vorzuwerfen, dass sie miserable Eltern sind, die ihre Tiere verhungern lassen, finde ich seltsam und dient wohl eher dazu andere Fehler (zB. Ernährung mit Keimfutter und zuviel oder falschem Lebendfutter, während der Fütterperiode) zu verschleiern. AV werden ihre JV, sofern sie überlebensfähig sind, immer füttern und durchzubringen versuchen. Sie zählen sicher nicht, wie viele Vögel im Nest sind. Das machen die Züchter... :lachen:
      Das ist schön und vermutlich die Mehrzahl. Natürlich kann es sein, dass Einzelküken auch mal aufgegeben wurden. Aber aus der Ausnahme eine Regel für alle zu machen, finde ich seltsam und verzerrend.


      Ohne Fütterungsanreiz (Rufen, Kopfbewegung, Rachenzeichung) kein Füttern. Ein volles Nest macht mehr Lärm und bietet einen besseren Fütterungsreiz als nur ein Küken.
      Manche Zebrafinken sind schlechte Eltern, die meisten aber gute. Ein Einzelkind wird nicht daraum vernachlässigt, weil es "schlechte Eltern" hat, sondern weil es unökonomisch ist nur eines großzuziehen.
      Der Zebrafink ist eine kurzlebige Spezies mit früher Fruchtbarkeit und hoher Reproduktionsrate um die Verluste auszugleichen. Umso mehr Nachkommen, umso besser.
      In der Zeit in der sie ein Küken großziehen, könnten sie ein neues Nest anfangen und 5 Küken haben. Natürlich können sie darüber nicht nachdenken und kalkulieren, aber ihr Instinkt funktioniert so.