Hey,
ich habe ja gestern meine Vögel umsortiert und auch meine Goulds miteinander vergesellschaftet. Darunter ist ein Gouldamadinen-Hahn, der mir schon länger Sorgen macht. Er fällt nämlich durch seine extrem aggressive Art auf.
Schon als ich ihn letztes Jahr aus schlechter Haltung "gerettet" habe und er noch mit einem anderen Hahn zusammen im Schlafzimmer in Quarantäne saß, fiel er durch seine Aggressivität auf. Er jagte seinen "Kumpel" regelmäßig davon und "giftete" ihn regelmäßig mit Drohgebärden an. Ich dachte zunächst, dass es einfach an dem kleinen Quarantänekäfig liegt und es sich mit mehr Flugraum und Ausweichmöglichkeiten bessern würde.
Aber Fehlanzeige! Nachdem ich sie zu den anderen Vögeln gelassen habe (damals hatten noch Zebrafinken, Mövchen und später auch die dazu gekommenen Binsenastrilden gemeinschaftlich Freiflug) und sie das komplette Wohnzimmer zum Fliegen hatten, hat sich überhaupt nichts geändert, obwohl sie ein kompletes Zimmer mit vielen Landeplätzen und Ausweichmöglichkeiten hatten. Im Gegenteil: Selbst die Zebrafinken hatten panische Angst vor ihm. Wenn der Hahn angeflogen kam und Futter wollte, preschte er so extrem schnell zum Futternapf, dass er alle verjagte. Morgens machte er sich einen Spaß und schubste die noch schlafenden/ruhenden Vögel von der Stange. Sogar gerade erst ausgeflogene Jungvögel griff er an. Er griff die Vögel sogar direkt von weitem an, egal, ob Zebrafink, Gouldamadine, Binsenastrild oder Mövchen, nur weil er offenbar meinte, dass ihm der Sitzplatz allein gehören würde.
Irgendwann hatte er seine "Schwarmkollegen" so verängstigt, dass ihm alle aus dem Weg gingen und regelrecht Panik vor ihm schoben. Das änderte aber nichts an seinem Verhalten. Er machte dennoch weiter.
Daraufhin habe ich ihn allein in die Zuchtbox gesperrt, Futtertechnisch heruntergefahren, die Beleuchtung früher runtergedimmt und habe gehofft, dass er sich etwas beruhigt (sein penetrant lautes Singen ging verschwand dadurch allerdings nicht - er sang sich regelrecht die Kehle raus). Ich gab ihm allerdings noch eine 2 Chance und als ich 3 neue Goulds bekam (2 Hennen und einen Hahn), setzte ich sie probeweise mit zu ihm in die Zuchtbox, um zu sehen, ob er sein Verhalten geändert hat. Und siehe da: Es funktionierte plötzlich ohne Probleme und ich war guter Hoffnung, dass es auch endlich vorbei wäre mit seiner Aggressivität. Er schlief sogar mit der einen Henne zusammengekuschelt jede Nacht auf einem Korkbrett... Er flirtete allerdings nicht ihr und sang in dieser Zeit auch nur sehr selten und nicht so penetrant. Tagsüber verbrachten sie auch eher wenig Zeit miteinander.
Nun habe ich gestern die 4 Goulds aus der Zuchtbox (darunter mein "Aggro-Hahn") mit meinen anderen 4 Goulds vergesellschaften wollen. Die Vergesellschaftung war längst fällig. Die Goulds in der Zuchtbox (außer der "Aggro-Hahn") hatten bereits ziemlich an Gewicht zugelegt und hatten allmählich doch einen leichten Lagerkoller...
Den Hahn habe ich als letztes in die Voliere gelassen und war eigentlich guter Dinge. Aber der Hahn war kaum in die Voliere entlassen (es dauerte keine 10 Sekunden), da fing er wieder mit dem Stress an:
Ihm gehörte die Sitzstange allein. Die anderen Vögel durften überhaupt nicht mehr an das Badehaus, der Futternapf gehörte ihm allein, sobald er meinte, dass er Hunger hat. Es sieht immer so aus, als würde er mit Nachdruck und extra viel Schwung auf den Napf springen. Und die anderen bekommen dann solch einen Schrecken, dass sie weghüpfen bzw. panisch davon fliegen (dieses Verhalten hat er in der Zuchtbox nicht gezeigt). Er singt auch wieder penetrant und mit Nachdruck, aber nicht in Richtung einer Henne, sondern einfach in die Voliere hinein...
Selbst die anderen 3 Goulds, die ja ursprünglich mit ihm zusammen in der Zuchtbox saßen und ihm eigentlich Paroli geboten hatten, akzeptiert er nicht mehr, beißt nach ihnen, hackt nach ihnen und vertreibt sie von sich. Es war letztendlich so, dass er eine komplette Käfigseite für sich hatte und alle anderen auf der anderen Seite saßen. Sogar nach der Henne, mit der er vorher glücklich zu sein schien, biss er und jagte sie davon. Sie hatte regelrecht Panik vor ihm und verkroch sich, was mir doch arge Sorgen bereitete.
Heute morgen machte er sich dann wieder einen Spaß und schubste noch vor der üblichen Aufstehzeit der Goulds (die sind nämlich bei mir normalerweise Langschläfer und werden viel später als die anderen Vögel wach) von ihren Schlafplätzen, jagte die Binsenastrilden und sorgte für ordentlich Wirbel. Natürlich gehörte die Sitzstange auch weiterhin nur ihm. Er ging sogar meinen wackeligen Senioren an, der ja nun keiner Fliege etwas zuleide tut.
Ich konnte mir dieses "Schauspiel" nur noch wenige Stunden anschauen, da er immer wieder auf seine Mitbewohner losging und entschied mich dann, ihn wieder von den anderen zu trennen. Er hat einen Käfig direkt neben der Voliere und kann entsprechend noch die anderen sehen. Die anderen Goulds waren sogar so nett und haben ihn besucht. Doch der Hahn hatte auch jetzt nichts anderes zutun, als gezielt nach den Vögeln zu beißen. Am liebsten in die Beine oder in den Bauch.
Habt ihr eine Idee, womit diese extreme Aggressivität zusammenhängt und was man dagegen tun kann? Ich habe nichts am Futter oder Licht verändert. Er ist lediglich in eine größere Voliere gezogen. Wie erwähnt war er in der Zuchtbox recht ruhig, nachdem ich die anderen Goulds zu ihm gesetzt hatte.
Es ist mittlerweile leider soweit, dass ich entschieden habe ihn abzugeben, was wahrscheinlich für den Knaben auch besser wäre. Aber wer nimmt bitte solch einen extrem aggressiven Hahn? Es wird ja leider auch nicht im Laufe der Tage oder Wochen besser, was er ja bereits beim 1. Versuch die Vögel miteinander zu vergesellschaften gezeigt hat. Dort saß er mehrere Monate mit den Vögeln zusammen und zeigte keine Änderung seines Verhaltens... Ich hatte sogar eher das Gefühl, dass es von Tag zu Tag immer schlimmer wurde. Ihn aber ein Leben lang in eine Zuchtbox zu sperren, halte ich auch nicht für richtig.
Vielleicht noch etwas zu seiner Vorgeschichte:
Ich habe ihn zusammen mit einem anderen Gouldamadinen-Hahn und einem Pärchen Kanarienvögel übernommen. Bei seinen Vorbesitzern saßen die vier Vögel zusammen in einem kleinen Käfig (wahrscheinlich die Madeira I), der auch nicht sonderlich gut gereinigt wurde. Die Kanarienvögel sollten in diesem kleinen Käfig sogar brüten. Als Futter bekamen sie höchstwahrscheinlich Kanarienfutter. Der Problemvogel war kahlköpfig, aber wohl gesund, sein Leidensgenosse war ziemlich krank und sein Gesang ist noch immer sehr leise und keinesfalls mit dem Gesang der anderen Goulds zu vergleichen (er klingt noch immer recht heiser, erfreut sich aber sonst bester Gesundheit). Die Vorbesitzer hatten die Goulds wohl nur von Oktober bis Januar und hatten sie zuvor als "Vater und Sohn" vom Züchter übernommen. Die Angaben der Vorbesitzer klangen allerdings etwas wirr, denn sie behaupteten gleichzeitig, dass die beiden erst 1 Jahr alt wären. Wie sie beim Vorbesitzer gehalten wurden, haben sie leider nicht berichtet. Letzendlich kann also nicht ausgemacht werden, wie alt die beiden Vögel sind und woher sie ursprünglich stammen. Kann diese Aggressivität vielleicht noch von der ursprünglichen Haltung herrühren? Können Vögel innerhalb von knapp 4 Monaten so verkorkst werden? Oder muss da vorher schon etwas schief gegangen sein bei dem Vogel? Ist es möglicherweise ein verkorkster Charakter, der nicht mehr zu "heilen" ist?
ich habe ja gestern meine Vögel umsortiert und auch meine Goulds miteinander vergesellschaftet. Darunter ist ein Gouldamadinen-Hahn, der mir schon länger Sorgen macht. Er fällt nämlich durch seine extrem aggressive Art auf.
Schon als ich ihn letztes Jahr aus schlechter Haltung "gerettet" habe und er noch mit einem anderen Hahn zusammen im Schlafzimmer in Quarantäne saß, fiel er durch seine Aggressivität auf. Er jagte seinen "Kumpel" regelmäßig davon und "giftete" ihn regelmäßig mit Drohgebärden an. Ich dachte zunächst, dass es einfach an dem kleinen Quarantänekäfig liegt und es sich mit mehr Flugraum und Ausweichmöglichkeiten bessern würde.
Aber Fehlanzeige! Nachdem ich sie zu den anderen Vögeln gelassen habe (damals hatten noch Zebrafinken, Mövchen und später auch die dazu gekommenen Binsenastrilden gemeinschaftlich Freiflug) und sie das komplette Wohnzimmer zum Fliegen hatten, hat sich überhaupt nichts geändert, obwohl sie ein kompletes Zimmer mit vielen Landeplätzen und Ausweichmöglichkeiten hatten. Im Gegenteil: Selbst die Zebrafinken hatten panische Angst vor ihm. Wenn der Hahn angeflogen kam und Futter wollte, preschte er so extrem schnell zum Futternapf, dass er alle verjagte. Morgens machte er sich einen Spaß und schubste die noch schlafenden/ruhenden Vögel von der Stange. Sogar gerade erst ausgeflogene Jungvögel griff er an. Er griff die Vögel sogar direkt von weitem an, egal, ob Zebrafink, Gouldamadine, Binsenastrild oder Mövchen, nur weil er offenbar meinte, dass ihm der Sitzplatz allein gehören würde.
Irgendwann hatte er seine "Schwarmkollegen" so verängstigt, dass ihm alle aus dem Weg gingen und regelrecht Panik vor ihm schoben. Das änderte aber nichts an seinem Verhalten. Er machte dennoch weiter.
Daraufhin habe ich ihn allein in die Zuchtbox gesperrt, Futtertechnisch heruntergefahren, die Beleuchtung früher runtergedimmt und habe gehofft, dass er sich etwas beruhigt (sein penetrant lautes Singen ging verschwand dadurch allerdings nicht - er sang sich regelrecht die Kehle raus). Ich gab ihm allerdings noch eine 2 Chance und als ich 3 neue Goulds bekam (2 Hennen und einen Hahn), setzte ich sie probeweise mit zu ihm in die Zuchtbox, um zu sehen, ob er sein Verhalten geändert hat. Und siehe da: Es funktionierte plötzlich ohne Probleme und ich war guter Hoffnung, dass es auch endlich vorbei wäre mit seiner Aggressivität. Er schlief sogar mit der einen Henne zusammengekuschelt jede Nacht auf einem Korkbrett... Er flirtete allerdings nicht ihr und sang in dieser Zeit auch nur sehr selten und nicht so penetrant. Tagsüber verbrachten sie auch eher wenig Zeit miteinander.
Nun habe ich gestern die 4 Goulds aus der Zuchtbox (darunter mein "Aggro-Hahn") mit meinen anderen 4 Goulds vergesellschaften wollen. Die Vergesellschaftung war längst fällig. Die Goulds in der Zuchtbox (außer der "Aggro-Hahn") hatten bereits ziemlich an Gewicht zugelegt und hatten allmählich doch einen leichten Lagerkoller...
Den Hahn habe ich als letztes in die Voliere gelassen und war eigentlich guter Dinge. Aber der Hahn war kaum in die Voliere entlassen (es dauerte keine 10 Sekunden), da fing er wieder mit dem Stress an:
Ihm gehörte die Sitzstange allein. Die anderen Vögel durften überhaupt nicht mehr an das Badehaus, der Futternapf gehörte ihm allein, sobald er meinte, dass er Hunger hat. Es sieht immer so aus, als würde er mit Nachdruck und extra viel Schwung auf den Napf springen. Und die anderen bekommen dann solch einen Schrecken, dass sie weghüpfen bzw. panisch davon fliegen (dieses Verhalten hat er in der Zuchtbox nicht gezeigt). Er singt auch wieder penetrant und mit Nachdruck, aber nicht in Richtung einer Henne, sondern einfach in die Voliere hinein...
Selbst die anderen 3 Goulds, die ja ursprünglich mit ihm zusammen in der Zuchtbox saßen und ihm eigentlich Paroli geboten hatten, akzeptiert er nicht mehr, beißt nach ihnen, hackt nach ihnen und vertreibt sie von sich. Es war letztendlich so, dass er eine komplette Käfigseite für sich hatte und alle anderen auf der anderen Seite saßen. Sogar nach der Henne, mit der er vorher glücklich zu sein schien, biss er und jagte sie davon. Sie hatte regelrecht Panik vor ihm und verkroch sich, was mir doch arge Sorgen bereitete.
Heute morgen machte er sich dann wieder einen Spaß und schubste noch vor der üblichen Aufstehzeit der Goulds (die sind nämlich bei mir normalerweise Langschläfer und werden viel später als die anderen Vögel wach) von ihren Schlafplätzen, jagte die Binsenastrilden und sorgte für ordentlich Wirbel. Natürlich gehörte die Sitzstange auch weiterhin nur ihm. Er ging sogar meinen wackeligen Senioren an, der ja nun keiner Fliege etwas zuleide tut.
Ich konnte mir dieses "Schauspiel" nur noch wenige Stunden anschauen, da er immer wieder auf seine Mitbewohner losging und entschied mich dann, ihn wieder von den anderen zu trennen. Er hat einen Käfig direkt neben der Voliere und kann entsprechend noch die anderen sehen. Die anderen Goulds waren sogar so nett und haben ihn besucht. Doch der Hahn hatte auch jetzt nichts anderes zutun, als gezielt nach den Vögeln zu beißen. Am liebsten in die Beine oder in den Bauch.
Habt ihr eine Idee, womit diese extreme Aggressivität zusammenhängt und was man dagegen tun kann? Ich habe nichts am Futter oder Licht verändert. Er ist lediglich in eine größere Voliere gezogen. Wie erwähnt war er in der Zuchtbox recht ruhig, nachdem ich die anderen Goulds zu ihm gesetzt hatte.
Es ist mittlerweile leider soweit, dass ich entschieden habe ihn abzugeben, was wahrscheinlich für den Knaben auch besser wäre. Aber wer nimmt bitte solch einen extrem aggressiven Hahn? Es wird ja leider auch nicht im Laufe der Tage oder Wochen besser, was er ja bereits beim 1. Versuch die Vögel miteinander zu vergesellschaften gezeigt hat. Dort saß er mehrere Monate mit den Vögeln zusammen und zeigte keine Änderung seines Verhaltens... Ich hatte sogar eher das Gefühl, dass es von Tag zu Tag immer schlimmer wurde. Ihn aber ein Leben lang in eine Zuchtbox zu sperren, halte ich auch nicht für richtig.
Vielleicht noch etwas zu seiner Vorgeschichte:
Ich habe ihn zusammen mit einem anderen Gouldamadinen-Hahn und einem Pärchen Kanarienvögel übernommen. Bei seinen Vorbesitzern saßen die vier Vögel zusammen in einem kleinen Käfig (wahrscheinlich die Madeira I), der auch nicht sonderlich gut gereinigt wurde. Die Kanarienvögel sollten in diesem kleinen Käfig sogar brüten. Als Futter bekamen sie höchstwahrscheinlich Kanarienfutter. Der Problemvogel war kahlköpfig, aber wohl gesund, sein Leidensgenosse war ziemlich krank und sein Gesang ist noch immer sehr leise und keinesfalls mit dem Gesang der anderen Goulds zu vergleichen (er klingt noch immer recht heiser, erfreut sich aber sonst bester Gesundheit). Die Vorbesitzer hatten die Goulds wohl nur von Oktober bis Januar und hatten sie zuvor als "Vater und Sohn" vom Züchter übernommen. Die Angaben der Vorbesitzer klangen allerdings etwas wirr, denn sie behaupteten gleichzeitig, dass die beiden erst 1 Jahr alt wären. Wie sie beim Vorbesitzer gehalten wurden, haben sie leider nicht berichtet. Letzendlich kann also nicht ausgemacht werden, wie alt die beiden Vögel sind und woher sie ursprünglich stammen. Kann diese Aggressivität vielleicht noch von der ursprünglichen Haltung herrühren? Können Vögel innerhalb von knapp 4 Monaten so verkorkst werden? Oder muss da vorher schon etwas schief gegangen sein bei dem Vogel? Ist es möglicherweise ein verkorkster Charakter, der nicht mehr zu "heilen" ist?