Krankheiten bei Prachtfinken

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    • Krankheiten bei Prachtfinken

      :hamster: Krankheiten bei Prachtfinken



      Herr Dr. Volker Schmidt ist an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig in der Abteilung Vögel und Reptilien tätig. Er hielt in unserem Verein sowie zur Tagung der IG Prachtfinken einen Vortrag über seine Studie, welche sich mit den Krankheiten, speziell der Prachtfinken befasst. Ich möchte hiermit ein paar wesentliche Dinge darüber berichten.

      Eine wichtige Rolle bei Verendungen der Finken spielen neben Bakterien und Pilzen die Endoparasiten, welche bei diesen kleinen Vögeln sehr schnell einen Energiemangel hervorrufen und damit zum Tode des Tieres führen.

      Oben auf der Liste dabei stehen die Bandwürmer, welche sich vermehrt bei Papageiamadinen nachweisen ließen. Ich selbst habe daraufhin bei meinen frisch erworbenen Colorias und den gerade erhaltenen Gelbbauchastrilden Kot untersuchen lassen und Volltreffer: es wurde ein mittelgradiger Befall von Bandwürmern nachgewiesen. Mehrere Untersuchungen ergaben ein erschreckendes Ergebnis. Bei vielen Vögeln konnten Wurmeier nachgewiesen werden.

      Kryptosporidien, welche zu den Kokzidien gehören, fanden sich vermehrt bei Gouldamadinen. Herr Dr. Schmidt wies darauf hin, dass ein geeigneter Zeitpunkt zur Kotgewinnung zwischen 14 und 18 Uhr sei. In dieser Zeit befanden sich die meisten Eier im Kot. Ich selbst konnte bei meinen Gouldamadinen keine nachweisen, habe aber auf Grund eines Sektionsbefundes eines anderen Vogels, bei dem Kryptosporidien nachgewiesen wurden, meine Gouldamadinen gegen diese Parasiten durchbehandelt. Bei der Desinfektion gegen Kokzidien sollte man darauf achten, dass das Mittel Kresole beinhaltet.

      Flagellaten kommen häufig bei Japanischen Mövchen vor sowie bei Prachtfinkennestlingen, welche durch Ammenaufzucht großgezogen werden. Da diese Methode ohnehin nicht erstrebenswert ist, entfällt die Gefahr hoffentlich.

      Nematoden und Bandwürmer werden durch einen Zwischenwirt übertragen. Dabei ist an Schnecken, Spinnen, Reismehlkäfer u.a. Insekten zu denken.

      Im nächsten Beitrag werde ich mich den Bakterien und Pilzen widmen.

      Bei Rückfragen kann sich jeder an Herrn Dr. Schmidt wenden. Er wird sich mit jedem per Email in Verbindung setzen. Unter folgender Adresse kann man den Kontakt zu ihm herstellen: http://vog.vetmed.uni-leipzig.de/
      Steffi :lesen:
      Steffi :hamster:
    • Hallo Steffi,
      ich sage mal im Namen aller User vielen Dank für dies Information, sie ist mit Sicherheit für den Einen oder Anderem von sehr großem Interesse und sollte nicht nur von Anfänger gelesen werden, solch Beiträge sind immer wieder von Interesse und Bedeutung. Nur schade das der Link nicht Funktioniert und man ihm folgen kann.
      Gruß
      Roland

      Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.
    • Super Beitrag! Danke!

      Nur eine Frage hab ich, und zwar:

      STEFFI FUCHS schrieb:

      Flagellaten kommen häufig bei Japanischen Mövchen vor sowie bei Prachtfinkennestlingen, welche durch Ammenaufzucht großgezogen werden
      Wieso schaffen die kleinen Einzeller gerade die Vögel zu befallen wo sich der Mensch an der "Entstehung" (mehr oder weniger) beteiligt hat ???
      Stimmt mit dem Abwehrsystem was nicht? Sind die Vögel wo der Mensch auf irgendeine Weise nachgeholfen hat nicht wirklich komplett?
      Dass das so ist habe ich schon gehört/gelesen, nur was ist der Grund :hmm:
      MfG Eddy
    • Flagellaten befallen bevorzugt Japanische Mövchen, diese übertragen die Parasiten dann auf die Jungvögel. Japanische Mövchen werden als Ammenvögel genutzt. Das ist das Geheimnis.

      Eine Adresse (keine Schleichwerbung!!) kann ich Euch geben. Es gibt aber auch andere Einrichtungen.



      Landesuntersuchungsanstalt für Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen

      Bahnhofstr. 58-60

      04158 Leipzig.



      Bei dem Dr. Schmidt könnt Ihr Euch ebenfalls erkundigen. Schreibt aber genau dazu, dass Ihr eine Untersuchung auf Endoparasiten wollt, damit nicht mehr gemacht wird. Bakterielle Untersuchungen im Kot lohnen sich nur bedingt. :huhu:
      Steffi :hamster: