Meinung zur Zucht von Prachtfinken :-)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Vitalität kann man das ja wohl nicht nennen, wenn ich die Mutation nur über Spaltvögel vital erhalten kann.
      Folglich sind das Vögel, die schwere genetische Mängel haben, weil nur der Spaltvogel als Einkreuzung sie am Leben erhält.
      Was also züchte ich da, wenn ich als Züchter diese Punkte zum Thema gesunde Vögel und Rassen zusammenfasse?
      Siggi
    • Schuldsuche

      Merlin schrieb:

      Ich gebe dir recht man kauft nur gesunde Vögel ,aber ich habe nicht einmal Mutanten gekauft,es waren wf Vögel, von zwei Bruten sieben blaue Goulds und einer hat durchgemausert, habe den Hahn dann auch gleich aus der Zucht genommen, was wäre nur passiert wenn ich umgepaart hätte noch mehr Tote . Ich habe mich nun damit abgefunden bei Goulds immer Überraschungseier zu haben und im Notfall umzupaaren. Ich habe dann mal rumgefragt es sind schon einige die Probleme mit blauen Gouls haben. Wo kommen denn gesunde blaue Gouls her, die werden doch aus unterschiedlichen Verpaarungen gezüchtet und der Rest? Merlin
      Hallo Merlin!
      Es stimmt viele sagen, dass blaue GA empfindlicher wären. Bei konsequenter Auslese in Richtung Vitalität stimmt das nicht mehr.
      Zumindest erlebe ich das bei meinen Vögeln.
      Wenn bei mir Junge eines Paares versterben, dann überlege ich mir woran es liegen kann.
      ... und oft ist es so, dass ich als Halter dazu beigetragen habe.
      Deshalb meine Fragen:
      War das Paar blutsverwandt? Wie alt waren die?
      Wurden sie in Naturbrut großgezogen?
      Sind es Ergebnisse einer Zufallsszucht oder gezielt auf Vitalität und Käfigeignung gezüchtete Tiere?
      Hast du von anderen Paaren auch Junge verloren.
      Von wie vielen Jungen dieses Paares sind welche verstorben?
      Wie sahen die Jungen aus?
      Hast du dazu einen Tierarzt befragt?
      Hast du Kotproben eingeschickt?
      Wie ernährst du deine Vögel?
      Wie haben die Altvögel gefüttert?
      Haben die Vögel Sonnenlicht oder eine Ersatzbeleuchtung?
      Was es eine Zwangsverpaarung?
      Und, und und ....
      Es gibt noch zig andere Fragen, deren Antwort in das von dir beschriebene Versterben der Jungvögel Licht bringen könnten.
      Hast du ein Bild der Altvögel, damit wir zu dem Zustand der Vögel etwas sagen können?
      Klar für mich, nur die Farbmutation als verursachendes Moment anzunehmen ist zumindest voreilig.

      Grüße Bernd
    • Hallo Bernd ich habe nur von dem Paar Vögel verlohren und nur die Blauen ,erste Brut zwei wf und zwei Blaue .Die Blauen sind nach 3-4 Monaten also als die Mauser anfing eingegangen.Zweite Brut zwei wf ,fünf Blaue das gleiche,war öfter in der Taubenklinik Essen (Kropfabstrich,Kloakenabstrich,Sammelkotuntersuchung alles oB) haben Vitamine gesprizt bekommen und sind nach langer Qual endlich gestorben.Die wf Jungen haben keine Probleme gemacht.Seitdem ich den spalt blauen Hahn nicht mehr brüten lasse habe ich auch keine Verluste mehr,bei 30 JV zwei verstorben.Der blaue Hahn der überlebt hat ist im Alter von zwei Jahren bei einem anderen Züchter(er wollte den Vogel auch bei der Vorgeschichte unbedingt haben) auch eingegangen.Das Ganze ist mir vor zwei Jahren passiert ,deshalb macht es wenig Sinn sich weiter über die AV zu unterhalten.Ich wollte eigendlich nur damit sagen was passieren kann, wenn Spalter unkontrolliert im Umlauf sind , bei reinen wf hätten vielleicht alle überlebt. Merlin
    • Merlin schrieb:


      Die Blauen sind nach 3-4 Monaten also als die Mauser anfing eingegangen.
      Zweite Brut zwei wf ,fünf Blaue das gleiche,war öfter in der Taubenklinik Essen (Kropfabstrich,Kloakenabstrich,Sammelkotuntersuchung alles oB) haben Vitamine gesprizt bekommen und sind nach langer Qual endlich gestorben.


      Also wenn sie mit dem Einsetzen der Mauser starben hat das nichts mit der Mutation zu tun und einem ev. Letalfaktor.
      Denn sonst würden sie schon im Ei absterben und erst gar nicht auf die Stange kommen...
      Aber es könnte sein, dass sie das notwendige fertige Eifutter nicht verwerten können, da die Raumtemperatur zu nieder ist.
      Eine Gouldamadine braucht während der Mauser um die 25 Grad. Weiters kann in der Mauser Ganzsamen und jap. Hirse gefüttert werden.

      Den Blauen wird oft nachgesagt, dass sie anfällig sind.
      Ich persönlich hatte noch keine Probleme gesunde und vitale Vögel zu erhalten weder mit WF/Blau noch mit Mut/Blau.
      [img]http://img836.imageshack.us/img836/4588/bannerpff2012.jpg[[/img]
      :bunny: [img]http://img841.imageshack.us/img841/9734/7jg.gif[/img] :bunny:

      Frühling! Du darfst gerne kommen und bleiben
    • Ich bevorzuge eigentlich auch die Zucht von blauen Goulds aus einer Blau x spalt Blau - Verpaarung; schon allein um die genetische Vielfalt zu erhalten.
      Bei allen Mutationen sollten m.E. immer wieder mal WF-Tiere eingekreuzt werden, da sonst die Gefahr verwandte Tiere miteinander zu verpaaren zu hoch wird, da leider nicht alle Züchter genau Buch führen!
      :gouldians: Grüße aus Köln von Michael und der : :gouldians:
    • Empfindlichkeit

      Ich denke, wenn die Bedingungen nicht optimal sind, werden "schlecht" gezogene Blaue eher Probleme haben. Unter schlecht gezogen, versteh ich, dass man eben nicht in erster Linie auf Vitalität und "Käfigeignung" selektiert - eben nur vermehrt.
      Unsere mit Verstand vermehrten GA sind eben schon gut auf unsere Bedingungen hin "optimiert"!
      Könnte man heute Wildfänge ( ... gewahre!) bekommen, hätten wir die gleichen Probleme diese zu vermehren, wie das vor über 50 Jahren war. Und das ist gut so - so kommt keiner auf die Idee illegale Tiere anzubieten. Und: Die Farbenvielfalt sorgt damit auch dafür, dass Kriminelle ihre Hände von den letzten Wilden lassen!
      100CBOF 300 138252.jpg Dieser Hahn ist eines meiner größten Tiere. Er ist vital, nicht überängstlich und füttert seinen Nachwuchs hervorragend. Und außerdem ist er einfach schön anzusehen!
      lg Bernd
    • Welche genetische Vielfalt, wenn ich Mutationen in Wildfarbe einkreuze?
      Die daraus fallenden Spalter tragen doch sicher nicht zur Vielfalt bei, wenn dafür die WF in die Knie geht....ob ich nun Buch führe oder nicht....ich habe einen Wildfarbigen genetisch zu seinem Nachteil verändert.
      Siggi
    • Nun, Blau gehört ja sicher nicht zur genetischen Vielfalt wenn schon 3 -4 Farbgene weniger vorhanden sind.
      Also haben wir eine Vervielfältigung an weniger Farben, oder wie soll ich das verstehen? Oder ist das Wort Zugewinn an weniger Farben vielleicht besser gewählt?
      Tatsache auch, das ich dann eine Wildfarbe mit Genen ausstatte die der Vielfalt entgegen sprechen, wenn auch nur zu 50%.
      Von der Vitalität dieser Mutation müssen wir ja dann auch nicht mehr sprechen.
      Die genetischen Mängel sind ja bekannt.
      Siggi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sigg ()

    • Genetische Vielfalt und Ziervögel (Haustiere)

      Ich hab mal ein wenig
      mehr über den Sachverhalt informiert.[img]wcf/images/smilies/winki.gif[/img][img]wcf/images/smilies/lesen.gif[/img] [img]wcf/images/smilies/lesen.gif[/img]


      Gemeinhin wird angenommen, dass eine
      hohe genetische Breite für das dauerhafte Überleben ( Survival of the fittest) einer Art notwendig ist.

      Ganz konkret erleben wir aber, dass
      entsprungene ortsfremde Arten in ihrem neuen Biotop hochgradig
      erfolgreich sein können, obwohl sie nur auf wenige Ausgangstiere
      zurückgehen und damit eine hochgradige Inzucht bei damit minimaler
      genetischer Vielfalt stattfindet.

      Beispiele: Kaninchen + Kamele in
      Australien, frei lebende Papageien in Deutschland, etc.

      Wie ist das erklärbar?

      Es müsste doch zu einem hohen Grad an Inzuchtdepression kommen!


      … es gibt einen zweiten Mechanismus, der für das Überleben einer Art ausschlaggebend ist: Natürliche Selektion.

      Die Selektion kann in der Natur die negativen Auswirkungen genetischer Verarmung wettmachen (wird Purging genannt).


      IMG_0093.JPG.jpg
      Genetisch "verarmt" und doch fit wie ein Turnschuh!
      Dank - purging !!!!


      Auch in der Natur sind solche genetischen Flaschenhälse bekannt nicht nur bei der Verbreitung einer gebietsfremden Art. In der Haustierzucht ist diese geringe genetische Vielfalt sehr häufig und oft auch gewollt.

      Was folgere ich daraus für die Zucht und Erhaltung meiner Ziervögel.
      1. Ich versuche die genetische Basis so breit wie möglich zu halten. (Linienzucht vs. Inzucht)

      2. Ich versuche durch konsequente Zuchtauslese (Purging) die negativen Erscheinungen der nicht vermeidbaren genetischen Verarmung auszugleichen. (was wiederum die genetische Basis verringern kann)


      Jetzt mal bezogen auf meine Gouldszucht:

      Meine Vögel stammen aus sehr unterschiedlichen Linien und ich kaufe ständig fremde Vögel dazu.
      Dabei lässt die Farbe keine Rückschlüsse auf den Verwandtschaftsgrad zu. Natürlich weiß ich nicht, auch wenn ich Vögel von Belgien in meine Zucht einführe, in welchem Maße die mit meinen schon verwandt sind.

      Wenn man sich die Geschichte der Gouldszucht vor Augen führt, so gab es mehrere Ereignisse, die im Sinne eines genetischen Flaschenhalses gewirkt haben. So waren die ersten Importvögel sehr empfindlich und nur wenige konnten vermehrt werden. Dann kam die Ausfuhrsperre und es gab kein „Frischblut“ mehr. Die wenigen Überlebenden wurden von kommerziellen Zuchtanstalten mit Mövchen vervielfacht. Letztendlich folgert daraus, dass alle unsere Goulds mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr stark miteinander verwandt sind und wir die daraus folgenden möglichen Negativauswirkungen nur durch konsequente Zuchtauslese in den Griff bekommen können. Anzunehmen, dass es wildfarbene Stämme gäbe, die dieser Tendenz getrotzt haben ist mir logisch nicht erklärbar, es sei denn da hat irgendjemand aus der Natur illegal Vögel entnommen.

      Grüße Bernd
    • Ich bin relativ neu in der Welt der Finken, begeistere mich aber zunehmend für die kleinen.


      Was mir bei den verschiedenen Zuchtvarianten besonders auffällt: Da hat man einen der schönsten, farbenprächtigsten Vögel der Welt - die Gouldamadine - warum wollen einige Züchter diese Vögel unbedingt weniger farbenprächtig machen?
      Es gibt genug unscheinbare Finkenarten mit weiß & grau - Tönen. Wenn man so einen haben will, muss man doch nicht den farbenprächtigen unbedingt umzüchten?
    • Tut mir leid kann ich dir auch nicht sagen,kann man aber gut verkaufen,erlebe ich immer wieder bei Anfragen,Käufer fragen oft nach silberne,blaue, aber doch wenigstens gelbe,in der Reihenfolge. Gruss Merlin