Aus dem Leben einer Goldbrüstchenfamilie – ein Zuchtbericht
Bereits vor 3 Jahren hatte ich einmal 3 Jungvögel von meinem einzigen Goldbrüstchenpaar. Der Stammvater ist auf den Galeriebildern zu sehen (mit der nach oben gedrehten Zehenkralle). Damals wurden die Jungvögel in der Aussenvoliere erbrütet und gross gezogen. Die Nächte waren dann stellenweise um die 5°, alle haben die niedrigen Temperaturen überstanden, es wurde dann allerdings noch etwas kälter und ich habe die Jungvögel aus dem Nest im Alter von ca 14 Tagen in den Inneraum verfrachtet. Sie waren komplett befiedert , kurzer Stummelschwanz, das Flugvermögen bescheiden.
Goldbr_Juv1.JPG
Das bedeutet, Goldbrüstchen sind ausgesprochen hart im Nehmen und auch wenig Krankheitsanfällig. Ich habe dann 2 Jungvögel abgegeben, und ein Männchen behalten
Dieser Vogelliebhaber der die beiden anderen übernommen hat, war ein Fan dieser kleinen Prachtfinken und hatte wohl an die 20 Goldbrüstchen zusammen im Schwarm.
Also: Goldbrüstchen sind ausgesprochen verträgliche Vögel auch untereinander
Die nächsten 2 Jahre waren die Goldbrüstchen also zu dritt als Kleinfamile unterwegs, es wurde auch noch im nächsten Frühjahr wieder gebrütet, jedoch starb dieser einzige Jungvogel noch im Nest, voll befiedert ca 3 Wochen alt.
Im Dezember 2021 starb dann das alte Weibchen, ziemlich überraschend da äußerlich in bester Verfassung.
Goldbrüstchen werden nicht besonders häufig angeboten, es gibt 3 Unterarten und so ist man froh, überhaupt ein Weibchen zu finden unabhängig von der Unterart.
Mitte März konnte ich dann 2 Weibchen erstehen, nun hatte ich 2 Paare und das Nachzucht Männchen hat sich recht schnell verpaart und aus dieser Paarbildung sind die nächsten 3 Jungvögel flügge geworden. Soweit ich erkennen kann, brüten sie wieder, die Jungvögel werden vom anderen Paar mit betreut.
Bei mir haben die Goldbrüstchen nie selbst gebaut, es wurden immer aufgelassene Nester besetzt und schluddrig renoviert. Bisher gingen sie auch nicht in Körbchennester, sondern nur in freistehend gebaute Nester.
Das Nest war ein von Orangebäckchen gebautes, das abgestürzt ist. Ich hatte es damals einfach oben in ein Eck rein gesteckt und es wurde letztes Jahr von Schmetterlingsfinken benutzt.
Dieses Jahr also von den Goldbrüstchen. Die jungen Goldbrüstchen koten im Laufe der Nestlingszeit den Eingang zu, das habe ich entfernt, das Nest wird aber nicht mehr aufgesucht.
Die Brutzeit beträgt ca 13 Tage, die Vögel sitzen sehr fest auf dem Gelege und flüchten erst im letzten Moment. So habe ich Nestkontrollen unterlassen und erst nach ca 15 Tagen Brutzeit mit dem Finger
kleine Körper ertastet. Mit einer Endoskopkamera habe ich nachgeschaut, die Jungen sind sehr dunkel mit hellem Flaum auf dem Kopf. Gehört habe ich sie nie, später sind dann Bettelrufe zu hören
Weitere Nestkontrollen habe ich nicht unternommen, auch nicht um die Jungen zu beringen,
Der Plan war, am Tage des Ausfliegens das nachzuholen, nur waren die Jungen topfit und nicht mehr zum Greifen, Überhaupt hatte man den Eindruck, als würden die dünnen Beinchen gleich zerbrechen. Die Ringgrösse soll 2 bzw 2,2mm sein. Die AZ empfiehlt 2mm, bietet sie aber nicht an.
Goldjuv.jpg
Wie der aufmerksame Betrachter immer wieder sehen kann, halte ich die unterschiedlichsten Arten zusammen. So können die Vögel jederzeit an das Futter der anderen gehen. Schon bei den Schmetterlingsfinken war ich 2021 überrascht, womit die Jungvögel eigentlich gefüttert wurden.Ich nehme an, der Mix macht es.
Die Chin.Nachtigallen erhalten Weichfresserfutter mit wenigen aufgetauten Pinkys und Buffalowürmern. Die grünen und gelben Kugeln sind Perle Morbide Bestandteile. Es wird jeden Tag frisch angesetzt und auch von den Prachtfinken recht gerne aufgenommen
Weichfutter.jpg
Immer gibt es Apfel, Birne Chicoree sowie rote und gelbe franz. Kolbenhirse.
Hirse.jpg
Außerdem natürlich Spezialfutter für die Südamerikanischen Zeisige.
Jetzt im Frühjahr alle möglichen Reifestadien der einheimischen Gräser.
Gräser.jpg
Die Anzahl der aufgetauten Pinkys und Buffalos mag so um die 20-30 sein, Grob gerechnet kommt auf jeden Vogel ein Pinky oder Buffalowurm. Das kann also nicht das Aufzuchtfutter gewesen sein. Auffällig war, das der Gurkenverbrauch sich verdoppelte und das Goldbrüstchenweibchen sofort da war, sobald neue Gurkenscheiben auf den Boden gelegt wurden.
Goldbrüstchen klettern nicht gerne, wohl aber sind sie sehr gerne am Boden unterwegs. Der unbedeutende Gesang und die Balz dazu findet (hier)ebenfalls am Boden statt. Deshalb habe ich alle oben beschriebenen Futterbestandteile auch am Boden deponiert.
Auf Grund der Haltungsbedingungen kann ich keine exakteren Angaben machen, was das Futter etc betrifft. Meine Goldbrüstchen scheinen aber nicht besonders wählerisch. Dieses Futter wird praktisch das ganze Jahr über gegeben.
Man kann hier im Forum immer wieder lesen, um Bruten zu verhindern, das Futterangebot einzuschränken, kein Grünfutter / Gurke und ich weiß nicht was noch alles abzusetzen.
Ich halte das für Unfug, vielmehr scheint mir, dass ausreichende Bewegung und abwechslungsreiche Ernährung der Schlüssel für einen normalen Rhythmus Brutzeit / Mauser / Ruhezeit sorgen
Fragen zu den Unterarten und so weiter bitte in der einschlägigen Fachliteratur nachlesen.
Ich beschreibe hier lediglich meine Erfahrungen und Beobachtungen. Jetzt mit 4-5 Wochen werden sie auch nicht mehr gefüttert.
Goldbrüstchen sind ausgesprochen robuste, verträgliche und hübsche Pfleglinge mit einem großen Bewegungsdrang. Schwer vorstellbar in 80er Zuchtboxen oder so...
Bereits vor 3 Jahren hatte ich einmal 3 Jungvögel von meinem einzigen Goldbrüstchenpaar. Der Stammvater ist auf den Galeriebildern zu sehen (mit der nach oben gedrehten Zehenkralle). Damals wurden die Jungvögel in der Aussenvoliere erbrütet und gross gezogen. Die Nächte waren dann stellenweise um die 5°, alle haben die niedrigen Temperaturen überstanden, es wurde dann allerdings noch etwas kälter und ich habe die Jungvögel aus dem Nest im Alter von ca 14 Tagen in den Inneraum verfrachtet. Sie waren komplett befiedert , kurzer Stummelschwanz, das Flugvermögen bescheiden.
Goldbr_Juv1.JPG
Das bedeutet, Goldbrüstchen sind ausgesprochen hart im Nehmen und auch wenig Krankheitsanfällig. Ich habe dann 2 Jungvögel abgegeben, und ein Männchen behalten
Dieser Vogelliebhaber der die beiden anderen übernommen hat, war ein Fan dieser kleinen Prachtfinken und hatte wohl an die 20 Goldbrüstchen zusammen im Schwarm.
Also: Goldbrüstchen sind ausgesprochen verträgliche Vögel auch untereinander
Die nächsten 2 Jahre waren die Goldbrüstchen also zu dritt als Kleinfamile unterwegs, es wurde auch noch im nächsten Frühjahr wieder gebrütet, jedoch starb dieser einzige Jungvogel noch im Nest, voll befiedert ca 3 Wochen alt.
Im Dezember 2021 starb dann das alte Weibchen, ziemlich überraschend da äußerlich in bester Verfassung.
Goldbrüstchen werden nicht besonders häufig angeboten, es gibt 3 Unterarten und so ist man froh, überhaupt ein Weibchen zu finden unabhängig von der Unterart.
Mitte März konnte ich dann 2 Weibchen erstehen, nun hatte ich 2 Paare und das Nachzucht Männchen hat sich recht schnell verpaart und aus dieser Paarbildung sind die nächsten 3 Jungvögel flügge geworden. Soweit ich erkennen kann, brüten sie wieder, die Jungvögel werden vom anderen Paar mit betreut.
Bei mir haben die Goldbrüstchen nie selbst gebaut, es wurden immer aufgelassene Nester besetzt und schluddrig renoviert. Bisher gingen sie auch nicht in Körbchennester, sondern nur in freistehend gebaute Nester.
Das Nest war ein von Orangebäckchen gebautes, das abgestürzt ist. Ich hatte es damals einfach oben in ein Eck rein gesteckt und es wurde letztes Jahr von Schmetterlingsfinken benutzt.
Dieses Jahr also von den Goldbrüstchen. Die jungen Goldbrüstchen koten im Laufe der Nestlingszeit den Eingang zu, das habe ich entfernt, das Nest wird aber nicht mehr aufgesucht.
Die Brutzeit beträgt ca 13 Tage, die Vögel sitzen sehr fest auf dem Gelege und flüchten erst im letzten Moment. So habe ich Nestkontrollen unterlassen und erst nach ca 15 Tagen Brutzeit mit dem Finger
kleine Körper ertastet. Mit einer Endoskopkamera habe ich nachgeschaut, die Jungen sind sehr dunkel mit hellem Flaum auf dem Kopf. Gehört habe ich sie nie, später sind dann Bettelrufe zu hören
Weitere Nestkontrollen habe ich nicht unternommen, auch nicht um die Jungen zu beringen,
Der Plan war, am Tage des Ausfliegens das nachzuholen, nur waren die Jungen topfit und nicht mehr zum Greifen, Überhaupt hatte man den Eindruck, als würden die dünnen Beinchen gleich zerbrechen. Die Ringgrösse soll 2 bzw 2,2mm sein. Die AZ empfiehlt 2mm, bietet sie aber nicht an.
Goldjuv.jpg
Wie der aufmerksame Betrachter immer wieder sehen kann, halte ich die unterschiedlichsten Arten zusammen. So können die Vögel jederzeit an das Futter der anderen gehen. Schon bei den Schmetterlingsfinken war ich 2021 überrascht, womit die Jungvögel eigentlich gefüttert wurden.Ich nehme an, der Mix macht es.
Die Chin.Nachtigallen erhalten Weichfresserfutter mit wenigen aufgetauten Pinkys und Buffalowürmern. Die grünen und gelben Kugeln sind Perle Morbide Bestandteile. Es wird jeden Tag frisch angesetzt und auch von den Prachtfinken recht gerne aufgenommen
Weichfutter.jpg
Immer gibt es Apfel, Birne Chicoree sowie rote und gelbe franz. Kolbenhirse.
Hirse.jpg
Außerdem natürlich Spezialfutter für die Südamerikanischen Zeisige.
Jetzt im Frühjahr alle möglichen Reifestadien der einheimischen Gräser.
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Die Anzahl der aufgetauten Pinkys und Buffalos mag so um die 20-30 sein, Grob gerechnet kommt auf jeden Vogel ein Pinky oder Buffalowurm. Das kann also nicht das Aufzuchtfutter gewesen sein. Auffällig war, das der Gurkenverbrauch sich verdoppelte und das Goldbrüstchenweibchen sofort da war, sobald neue Gurkenscheiben auf den Boden gelegt wurden.
Goldbrüstchen klettern nicht gerne, wohl aber sind sie sehr gerne am Boden unterwegs. Der unbedeutende Gesang und die Balz dazu findet (hier)ebenfalls am Boden statt. Deshalb habe ich alle oben beschriebenen Futterbestandteile auch am Boden deponiert.
Auf Grund der Haltungsbedingungen kann ich keine exakteren Angaben machen, was das Futter etc betrifft. Meine Goldbrüstchen scheinen aber nicht besonders wählerisch. Dieses Futter wird praktisch das ganze Jahr über gegeben.
Man kann hier im Forum immer wieder lesen, um Bruten zu verhindern, das Futterangebot einzuschränken, kein Grünfutter / Gurke und ich weiß nicht was noch alles abzusetzen.
Ich halte das für Unfug, vielmehr scheint mir, dass ausreichende Bewegung und abwechslungsreiche Ernährung der Schlüssel für einen normalen Rhythmus Brutzeit / Mauser / Ruhezeit sorgen
Fragen zu den Unterarten und so weiter bitte in der einschlägigen Fachliteratur nachlesen.
Ich beschreibe hier lediglich meine Erfahrungen und Beobachtungen. Jetzt mit 4-5 Wochen werden sie auch nicht mehr gefüttert.
Goldbrüstchen sind ausgesprochen robuste, verträgliche und hübsche Pfleglinge mit einem großen Bewegungsdrang. Schwer vorstellbar in 80er Zuchtboxen oder so...