In der aktuellen „Saison“ habe ich zwei Paare Bengalus Schmetterlinksfinken angesetzt. Ein älteres Paar (Paar 1) habe ich nach „Außensaison“ am 26.09.2021 zusammen mit weiteren Afrikanern in der Innenvoliere untergebracht. Das zweit ca. 1½-jährige Paar (Paar 2) kam in eine Zuchtbox. Beiden Paaren standen mehrere künstliche Nistgelegenheiten, u. a. halboffene Nistkästen, Exotennistkörbchen, vorbereitete Nisttaschen, zur Verfügung. Beide Paare bevorzugten jedoch die freistehende Bauweise. Paar 1 errichtete in einer aus getrockneten Gräsern und künstlichem Grün eingerichteten „Nistwand“ (Näheres hierzu siehe Erfahrungsbericht Rotmaskenastrilde) ein komplett freistehendes Nest. Als Nistmaterial standen braune und helle Kokosfasern, getrocknete Gräser, leere Rispen der Silberhirse, Scharpie sowie Juteschnüre zur Verfügung. Bevorzugt wurden von beiden Paaren die hellen Kokosfasern verbaut. Der Nestbau bei Paar 1 begann am 05.10.2021 und zog sich recht lange hin, so dass das Männchen nahezu 14 Tage am Nest baute. Am 24.10.2021 begann das Paar dann fest zu brüten. Ich konnte den genauen Verlauf der Eiablage leider nicht nachvollziehen, da ich jegliche Störung am Nest vermied. Aufgrund des Brutbeginns konnte ich mir zumindest den Schlupftermin ausrechnen. Der erste JV ist dann am 08.11.2021, also nach 14-tägiger Brutdauer, geschlüpft. Am Verhalten der AV war dies ohne jeglichen Zweifel feststellbar. Die AV suchten nun unermüdlich nach Lebendfutter, welches in Form von Mückenlarven, Getreideschimmelkäferlarven, große und kleine Fruchtfliegen zur Verfügung stand. Darüber hinaus wurde in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt Wiesenameisenpuppen, kleingeschnittene Pinkys sowie künstliche Ameisenpuppen gegeben. Da die Ernährung genau der meiner Dybowski Tropfenastrilde entsprach, verweise ich an dieser Stelle auf den hierzu verfassten Beitrag. Die ersten Tage wurden durch das Männchen fast ausschließlich Ameisenpuppen aufgenommen, während sich Weibchen die gesamten Futterpalette bevorzugte. Eine Vorliebe für weiße Mückenlarven ist beim Weibchen gleichwohl nicht zu verleugnen. Am 13.11.2021, d. h. im Alter von fünf Tagen, konnte ich dann die ersten Bettellaute vernehmen. Weitere fünf Tage später, also im Alter von zehn Tagen, beendeten die AV das Hudern. Das Weibchen huderte sehr intensiv. Nur zur Nahrungsaufnahme verließ sie das Nest und ließ das Männchen kurzzeitig hudern. Ähnlich verhielt es sich beim Brüten. Auch saß nachts nur das Weibachen auf dem Gelege bzw. dann später auf den JV. Am 26.11.2021 flogen dann zwei JV im Alter von 18 Tagen aus. Ein JV war gut flugfähig und konnte sich nach einigen „Bruchlandungen“ direkt im oberen Bereich der Voliere aufhalten. Der zweite JV schien jünger zu sein, so dass er die ersten Tage ausschließlich auf dem Boden verbrachte, aber auch hier vorbildlich durch die AV versorgt wurde. Erst heute ist es ihm gelungen, sicher in den oberen Bereich der Voliere zu gelangen und sich dort dauerhaft aufzuhalten. Am Tag des Ausfliegens versuchte ich die JV mit 2,2er Ringen zu bringen, was mir aber nicht mehr möglich war, so dass ich auf eine Nr. größer, also auf 2,5er Ringe auswich. Auch wurden die JV gleich mit 2,5 Kunststofffarbringen gekennzeichnet. Die JV betteln sehr intensiv und werden von beiden AV sehr gut versorgt.
Paar 2 konnte sich hingegen nicht für einen Niststandort entscheiden, so dass am 27.10.2021 ein Ei auf dem Boden lag. Ich handelte schnell und richtete zusätzlich, zu den eingebrachten Nistmöglichkeiten (halboffener Nistkasten und Exotennistkörbchen) im als Sichtschutz angebrachten künstlichen Tannengrün eine Nisttasche mit Nesteinleger und zu einem Nest angedeuteten hellen Kokosfasern ein. Diese zusätzliche Möglichkeit wurde unmittelbar angenommen. Am 28.10.2021 lag bereits ein Ei in diesem Nest. Das Männchen baute das Nest noch mit hellen Kokosfasern und Jüteschnüren, ohne dabei das Gelegen zu zubauen, aus. Es folgten vier weitere Eier, so dass das Gelege aus fünf Einer bestand. Am 31.10.2021 begann das Paar fest zu brüten. Im Gegensatz zu Paar 1 war die Brutzeit gleichmäßiger verteilt, wobei auch hier das Weibchen die Hauptlast trug. Von den fünf Eiern war leider nur ein Ei befruchtet. Der eine JV schlüpfte dann vermutlich am 17.11.2021. Insgesamt machte ich mir bei einem JV wenig Hoffnung – musste mich aber eines Besseren belehren lassen. Die AV zogen den einen JV hervorragend groß. Am 20.11.2021 konnte ich schon deutliche Bettellaute vernehmen. Drei Tage später huderten die AV nicht mehr durchgehend. Das Weibchen saß in den folgenden Tagen nur noch zeitweise im Nest. Am 04.12.2021 hat der JV voll befiedert und gut flugfähig das Nest verlassen. Da ich das alte Nest entfernen wollte, stelle ich fest, dass bereits zu dieser Zeit die AV neben dem alten Nest in ein paar Kokosfasern ein Ei gelegt hatte. Das Männchen ist wahrlich kein Baumeister, was sicherlich seinem jungen Alter und der fehlenden Erfahrung geschuldet ist. Kurzerhand tat ich das, was ich auch bei der ersten Brut getan habe. Altes Nest raus, neue Nisttasche mit Nesteinleger und Kokosfasern angedeutet und das Ei reingelegt. Das Paar hat es angenommen und heute lag bereits das zweite Ei im „Nest“. Dieses „Schachteln“ war bei Paar 1 nicht festzustellen. Paar 1 sucht aktuell nach einem neuen Niststandort.
Einen schönen zweiten Advent wünscht
Matthias
Paar 2 konnte sich hingegen nicht für einen Niststandort entscheiden, so dass am 27.10.2021 ein Ei auf dem Boden lag. Ich handelte schnell und richtete zusätzlich, zu den eingebrachten Nistmöglichkeiten (halboffener Nistkasten und Exotennistkörbchen) im als Sichtschutz angebrachten künstlichen Tannengrün eine Nisttasche mit Nesteinleger und zu einem Nest angedeuteten hellen Kokosfasern ein. Diese zusätzliche Möglichkeit wurde unmittelbar angenommen. Am 28.10.2021 lag bereits ein Ei in diesem Nest. Das Männchen baute das Nest noch mit hellen Kokosfasern und Jüteschnüren, ohne dabei das Gelegen zu zubauen, aus. Es folgten vier weitere Eier, so dass das Gelege aus fünf Einer bestand. Am 31.10.2021 begann das Paar fest zu brüten. Im Gegensatz zu Paar 1 war die Brutzeit gleichmäßiger verteilt, wobei auch hier das Weibchen die Hauptlast trug. Von den fünf Eiern war leider nur ein Ei befruchtet. Der eine JV schlüpfte dann vermutlich am 17.11.2021. Insgesamt machte ich mir bei einem JV wenig Hoffnung – musste mich aber eines Besseren belehren lassen. Die AV zogen den einen JV hervorragend groß. Am 20.11.2021 konnte ich schon deutliche Bettellaute vernehmen. Drei Tage später huderten die AV nicht mehr durchgehend. Das Weibchen saß in den folgenden Tagen nur noch zeitweise im Nest. Am 04.12.2021 hat der JV voll befiedert und gut flugfähig das Nest verlassen. Da ich das alte Nest entfernen wollte, stelle ich fest, dass bereits zu dieser Zeit die AV neben dem alten Nest in ein paar Kokosfasern ein Ei gelegt hatte. Das Männchen ist wahrlich kein Baumeister, was sicherlich seinem jungen Alter und der fehlenden Erfahrung geschuldet ist. Kurzerhand tat ich das, was ich auch bei der ersten Brut getan habe. Altes Nest raus, neue Nisttasche mit Nesteinleger und Kokosfasern angedeutet und das Ei reingelegt. Das Paar hat es angenommen und heute lag bereits das zweite Ei im „Nest“. Dieses „Schachteln“ war bei Paar 1 nicht festzustellen. Paar 1 sucht aktuell nach einem neuen Niststandort.
Einen schönen zweiten Advent wünscht
Matthias