Onboarding Gouldamadinen aus Tierschutz - Lebererkrankung und Kahlköpfigkeit - Fragen zur Behandlung + Beleuchtung

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    • Onboarding Gouldamadinen aus Tierschutz - Lebererkrankung und Kahlköpfigkeit - Fragen zur Behandlung + Beleuchtung

      Hallo an alle Prachtfinkler!

      Ich bin neu hier und bekomme am Sonntag 10 Gouldamadinen und vermutlich 1 Reisfink aus dem Tierheim in Hanau. Ich bin zwar seit 2 Jahren Halterin von Seidenhühnern, habe 2 Hunde, eine Gelbwangenschikdkröte und Goldfische im Teich und hatte auch schon Ratten, Kaninchen und Katzen, aber mit Ziervögeln kenne ich mich noch nicht aus.

      Nun brauche ich euren Rat beim "ONBOARDING" der süßen Gouldies. Das Problem: Die Vögelchen sind alle krank, sie wurden (damals waren es noch 64 Vögel) aus einer schlechten Haltung geholt. Der Besitzer war anscheinend schon einige Zeit tot bis die Vögel von dort letztes Jahr gerettet wurden. Alle waren krank und sahen schlecht aus. Der Tierarzt des Tierheimes meinte sie hätte Lebererkrankungen und es gab wohl auch ein paar Tage Medikamente. Trotzdem sind bis auf "meine" 11 Vögel alle gestorben. Allerdings haben Sie dort auch gar keine optimalen Bedingungen, denn in dem Raum ist es viel zu kühl und es gibt nur Neonbeleuchtung. Sie teilen den Raum mit Rennmäusen, Kaninchen und anderen Vögeln. Alles ist dort TOP gepflegt, aber leider nicht Ideal für die Australier. Das Alter der Goodies ist natürlich auch unbekannt. Fast alle sind Kahlköpfig und sehen gerupft aus. Seit ein paar Wochen lese ich alles mögliche über Haltung, Ernährung und Krankheiten von Gouldamadinen und Prachtfinken. Das Lebererkrankungen, Stockmauser und Kahlköpfigkeit häufig vorkommen habe ich schon gelesen. Ich glaube das Hauptproblem ist die mangelhafte Beleuchtung, fehlende Wärme und falsche Ernährung (obwohl Sie Exotenfutter bekommen), aber da ist die Negersaat drin, die wohl bei Leberproblemen zu fetthaltig ist. Habe schon anderes Futter und Beleuchtung bestellt.
      Nun zu meinen Fragen:
      1. Kann ich das Futter einfach umstellen, oder muss ich langsam das neue zu füttern?
      2. Kann ich sofort mit der UVB und UVA Beleuchtung anfangen und wenn ja für wie lange täglich? Ich habe Angst, dass die Kahlköpfigen einen Sonnenbrand bekommen könnten.
      Das Thema Beleuchtung ist ja eine Wissenschaft für sich, habe jetzt nächtelang, teilweise sehr widersprüchliches, gelesen.
      3. Sollten immer Nester und Nistmaterial in der Voliere sein? Momentan haben Sie nichts im Käfig.
      4. Sollte ich den Kleinen Freiflug im Zimmer gewähren, oder damit warten, bis sie hoffentlich bald in besserem Zustand sind? Ich habe auch Angst, dass die kleinen in irgendwelchen Ritzen hinter Möbeln stecken bleiben oder ich sie nicht mehr in die Voliere bekomme.
      5. Unten stehende Lampen und Futter habe ich bestellt, fehlt noch was?
      6. Wie befeuchtet ihr die Luft in der Voliere? Bei mir in der Wohnung ist es viel zu trocken (30%) trotz Wasserbehälter auf der Heizung.

      - PHILIPS T5 TL5 Neonröhre Master Leuchtstofflampe HE HO alle Typen recyce...Bestandseinheit: Lichtfarbe: 865 Tageslichtweiß Tageslicht 6500 KelvinT, Wattage: 24 Watt 24W 549mm
      - Arcadia Pro T5 UVB Kit 24 Watt Reptile Lamp 6% UV-B (die Arcardia-Lampe habe ich zweimal gekauft, eine für die Philipps Tageslichtröhre)

      Gouldamadinen-Spezial 4000 gr.
      Vogelmieresamen hochkeimfähig 50 gr.
      Foniopaddy 1000 gr.
      Gerste Bio /keimfähig 1000 gr.
      Grassamen-Mischung De-Lux-Premium 2000 gr.
      Kolbenhirse gelb 250 gr.
      Kolbenhirse französisch rot 250 gr.
      Nekton MSA 80 gr.
      Exotenkörbchen Gras mit Dach

      Ich danke schon mal im Voraus für Eure Tipps!

      Viele Grüße
    • Hallo SyPie,
      ich bin auch noch ein Neuling mit den Goulds, deshalb kann ich nur aus einem relativ kleinen Wissen antworten ;)
      Erstmal finde ich es toll, dass du die Vögel aufnehmen möchtest. :thumbsup:

      Ich glaube, dass Reisfinken sehr viel aktiver sind als Gouldamadinen. Reisfinken sind eher so wie Zebrafinken. Aber das würde ich lieber noch mal nachlesen. Der Reisfink braucht aber auf jeden Fall auch mindestens einen Partner, wahrscheinlich sind 3 zusätzliche besser.


      SyPie schrieb:

      Fast alle sind Kahlköpfig und sehen gerupft aus.
      Das kann daher kommen, dass sie kein UV-Licht und zu wenig Vitamine bekommen haben. Gouldamadinen gehen außerdem ganz anders durch die Mauser als alle anderen Vögel, die ich bisher kenne. Die sehen ziemlich schlimm gerupft aus in der Mauser und sind sehr anfällig. Wenn dann die Bedingungen (Licht, Wärme, Futter, Ruhe) nicht stimmen, kann es dazu führen, dass sie Probleme mit der Mauser bekommen (Stockmauser, Kahlköpfigkeit etc.). Hier im Forum wurde auch schon von Goulds berichtet, die durch die Birdlamp wieder Federn auf dem Köpfchen bekommen haben :)

      SyPie schrieb:

      1. Kann ich das Futter einfach umstellen, oder muss ich langsam das neue zu füttern?
      Gute Frage... Vielleicht kannst du es anfangs in unterschiedlichen Verhältnissen mischen. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie sich ihr passendes Futter rauspicken, wenn du es mischst. Bei meinen habe ich den zweiten Züchter gar nicht gefragt und er hat auch nichts spezielles erwähnt. Die ersten beiden kommen aus dem Prachtfinkenzentrum in Rösrath. Da habe ich auch das Futter gekauft. Das war kein Problem. Auch Silberhirse und Eierschalen wurden direkt angenommen.



      SyPie schrieb:

      2. Kann ich sofort mit der UVB und UVA Beleuchtung anfangen und wenn ja für wie lange täglich? Ich habe Angst, dass die Kahlköpfigen einen Sonnenbrand bekommen könnten.
      Das Thema Beleuchtung ist ja eine Wissenschaft für sich, habe jetzt nächtelang, teilweise sehr widersprüchliches, gelesen.
      JA! Bitte macht das. Du musst den Vögeln aber immer die Möglichkeit geben, im Schatten sitzen zu können. Also musst du entweder eine Seite abdecken oder die Lampe so montieren, dass ein Teil des Käfigs unberüht bleibt. Ich lasse sie von morgens, wenn es hell ist (okay, meist was später, weil ich nicht mit der Sonne aufstehe und keine Zeitschaltuhr habe) bis abends, wenn es dunkel wird laufen.
      Zum Vogellicht kann ich dir @Yogis Youtube-Videos empfehlen:


      SyPie schrieb:

      3. Sollten immer Nester und Nistmaterial in der Voliere sein? Momentan haben Sie nichts im Käfig.
      Auf gar keinen Fall! Ich habe nur vier, aber zwei davon sind in Brutstimmung bekommen und seitdem bekommt der andere Hahn immer eins auf die Mütze. Ich musste sie jetzt zur Brutzeit trennen. Welches Geschlecht haben deine Vögel denn?
      Ich habe einen Schlafbaum für die Vögel gekauft, auf dem sie sich abends zum Schlafen sammeln. Das funktioniert gut. Bei den Reisfinken bin ich mir nicht sicher, aber bis auf die Gouldamadinen schlafen viele Prachtfinken gerne in Höhlen. Bei den Goulds führt es aber wohl dazu, dass sie mit dem Nisten anfangen und dann hast du nachher noch mehr Vögel und musst sie ggf. (so wie ich) während der Nistzeit trennen, weil sie zu stinkig werden.



      SyPie schrieb:

      4. Sollte ich den Kleinen Freiflug im Zimmer gewähren, oder damit warten, bis sie hoffentlich bald in besserem Zustand sind? Ich habe auch Angst, dass die kleinen in irgendwelchen Ritzen hinter Möbeln stecken bleiben oder ich sie nicht mehr in die Voliere bekomme.
      Ich würde lieber warten. Wahrscheinlich müssen sie sich auch erstmal an das neue Zuhause gewöhnen. BTW, wie groß ist denn deine Voliere?
      Das Zimmer muss natürlich vogelsicher sein, was auf jeden Fall eine kleine Herausforderung ist, wenn es ein normaler Wohnraum ist.
      Den Freiflug bietest du am besten vormittags an, da sind sie am aktivsten. Sie gehen im Laufe des Tages von alleine wieder rein - vor allem, wenn Futter und Wasser nur drinnen sind, aber spästestens wenn es dunkel wird.


      SyPie schrieb:

      5. Unten stehende Lampen und Futter habe ich bestellt, fehlt noch was?
      Badewannen und ich habe noch andere Nektonpräparate (z.B. Nekton-S, das kommt jeden Tag ins Wasser). Vogelgrit ist auch wichtig, damit die Verdauung richtig funktioniert. Es gibt von Nekton auch so eine Art Mauserhilfe. Das würde ich aber vorher mit einem TA absprechen, ob das bei denen Vögeln gerade gut ist.


      SyPie schrieb:

      6. Wie befeuchtet ihr die Luft in der Voliere? Bei mir in der Wohnung ist es viel zu trocken (30%) trotz Wasserbehälter auf der Heizung.
      Das Problem habe ich auch :lachen: Ich habe hier gelesen, dass jemand Zimmerbambus (?) verwendet, das wollte ich mal ausprobieren. Aber außer den Wasserbehältern kann ich dir auch nichts empfehlen :(


      Ich hoffe, ich konnte ein paar Dinge klären :)

      Liebe Grüße
      Rumo
    • SyPie schrieb:

      . Kann ich das Futter einfach umstellen, oder muss ich langsam das neue zu füttern?
      Ich würde das neue Futter 50:50 beimischen

      SyPie schrieb:

      Das Thema Beleuchtung ist ja eine Wissenschaft für sich
      So ist es . Da wird hier im Forum schon viel geschrieben (nicht immer schlüssig, aber egal) , ich würde mich im Bereich der Reptilienfans umsehen, die haben glaube ich mehr Ahnung von der Materie und möglicherweise andere Bezugsquellen. Die bestellten Röhren sind denke ich ja nicht wirklich schlecht. Sonnenbrand wird nicht passieren da ja nicht gesamtflächig ausgeleuchtet wird.


      SyPie schrieb:

      Sollte ich den Kleinen Freiflug im Zimmer gewähren
      Erst wenn sie fit sind, sonst hat wahrscheinlich keiner Freude dran (Halter und Vogel)

      Goulds Spezialfutter ist, so nehme ich an deutlich teurer als normales Exotenfutter. Als verbrauchen und nicht nachbestellen. Exotenfutter und Grassamen passt schon. Die Nester sind überflüssig. Die Kolbenhirse würde ich eher im 5kg Bereich ordern (für 11 Vögel). Gerste Bio ??? Als Keimfutter ? Wird wahrscheinlich nicht gefressen.
      Ich würde noch nach Grit / Vogelkohle Ausschau halten zur ständigen Verfügung
      Zum Erhöhen Luftfeuchtigkeit kann man Zimmerspringbrunnen nutzen
    • @Rumo und @Bretone Epagneul
      Herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten! Ich bin begeistert wie viel Arbeit Ihr Euch gemacht habt.
      Leider habe ich keine Ahnung wie man hier richtig antwortet u d diese Zitate einfügt, deshalb antworte ich jetzt mal so euch beiden.
      - Ob das Vögelchen Nr. 11 wirklich ein Reisfink ist weiß ich noch nicht wirklich, hatte ich nur vermutet, die Tierheimmitarbeiter wussten es auch nicht. Wenn die 11 am Sonntag hier einflattern kann ich sie mir genauer anschauen und Nr. 11 identifizieren. Ich denke auch, dass er oder sie demnächst einen Partner braucht, auch wenn er mit den Goodies laut Tierheim gut auskommt. Aber so lange die alle so krank sind wäre es glaube ich nicht so gut da neue Vögel dazu zu setzen.
      - Bei den Gooldies gibt es auf jeden Fall Jungs und Mädels. Wieviele jeweils muss ich dann in Ruhe sehen wenn sie hier sind. Im Tierheim war nicht so viel Zeit für ausgiebige "Studien".
      - Für den Anfang bekomme ich leihweise die Tierheim Voliere ca. 90 breit, ca. 50 tief, ca. 120 cm hoch, bis ich meine Voliere gebaut habe.
      - Ich bin noch nicht ganz sicher ob ich die Voliere in die Küche oder in meinem Büro (ich bin selbstständig und habe mein Büro im Haus - auch ohne Corona) aufbauen soll. In der Küche würden Sie wärmer und sonniger stehen, dafür ist dort etwas weniger Platz (ca. 120 breit, 65 tief, 200 cm hoch). Im Büro wären es 130 x 85 x 200 cm, aber nicht direkt am Fenster oder Heizung. Ich könnte in beiden Räumen auch 70-80 cm höher bauen, aber macht das überhaupt viel Sinn?
      - was die UVB u UVA Beleuchtung angeht habe ich tatsächlich die meisten Informationen auf Reptilianer-Seiten gefunden und mir auch YouTube Vergleichstests angeschaut und bin zumindest nun schlauer was die Technik und unterschiedlichen Modelle angeht. Aber die Nutzungsempfehlungen für Reptilien kann man ja nicht auf Vögel anwenden. In Vögelforen habe ich die unterschiedlichsten empfehlungen gelesen, da wird alles von 1 Stunde täglich bis 14 Stunden pro Tag als optimal erachtet, aber meist auch ohne Angaben zu Lampen-Modellen, Wattzahlen oder % UVB/UVA Leistung. Ich habe mich deshalb für 2 getrennte Lampen entschieden. Eine für die Tageslichtbeleuchtung UVA und die 2. mit UVB Beleuchtung, dann kann ich besser "dosieren".
      -Das Gouldamadinen Spezialfutter kostet 9,50€ für 4 Kilo, hat aber keine Negersaat drin, das war mir wegen der Leberschäden bei den kleinen wichtig. Die Exotenmischungen haben fast alle Negersaat mit drin, soweit ich gelesen habe.
      - ich dachte die kolbenhirse wird eher als "Leckerli" gereicht, habe deshalb nicht soviel bestellt.
      - die Grassamen, Gerste- und Vogelmieren-Saat habe ich zum Keimen für Grünfutter bestellt, wenn das nichts für Goodies ist, freuen sich auch mein Hühner darüber

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von SyPie ()

    • SyPie schrieb:

      Ob das Vögelchen Nr. 11 wirklich ein Reisfink ist weiß ich noch nicht wirklich, hatte ich nur vermutet, die Tierheimmitarbeiter wussten es auch nicht. Wenn die 11 am Sonntag hier einflattern kann ich sie mir genauer anschauen und Nr. 11 identifizieren. Ich denke auch, dass er oder sie demnächst einen Partner braucht, auch wenn er mit den Goodies laut Tierheim gut auskommt. Aber so lange die alle so krank sind wäre es glaube ich nicht so gut da neue Vögel dazu zu setzen.
      Ich bin gerade ein bisschen schockiert, dass das Tierheim sich so wenig mit den Tieren auskennt. Ein Reisfink ist mMn sehr leicht zu erkennen. Aber es kann gut sein, dass sie einfach selten Vögel haben und deshalb wenig Ahnung haben. Ich bin froh, dass sie die Vögel trotzdem aufgenommen haben und scheinbar auch die gesundheitlichen Probleme erkannt haben.
      Zum Reisfinken: Stell dir vor, du hättest drei Kannichen und ein Meerschweinchen. Das Meerschweinchen hat zwar Gesellschaft, kann aber nicht richtig mit den Kannichen kommunizieren.
      Wenn du neue Reisfinken holen solltest, müssen sie auf jeden Fall vorher in Quarantäne (Quarantänekäfig Neuzugänge). Aber mach das bitte erst, wenn deine Vögel wieder fit sind. Vielleicht wäre es auch besser, wenn du einen anderen neuen Besitzer für den Reisfinken finden könntest (vielleicht nimmt ihn hier jemand auf?). Reisfinken sind sehr quirlig und eignen sich deshalb nicht gut zur Vergesellschaftung mit Gouldis. Gouldis flattern natürlich auch herum und singen, aber die sind schon insgesamt eher ruhige Vögel.

      Damit kommen wir auch zu, nächten Thema: Standort und Voliere.

      SyPie schrieb:

      Für den Anfang bekomme ich leihweise die Tierheim Voliere ca. 90 breit, ca. 50 tief, ca. 120 cm hoch, bis ich meine Voliere gebaut habe.
      Ich nehme an, dass das die Montana Paradiso 90 ist. Die hatte ich ganz am Anfang auch, weil mir der Züchter gesagt hat, dass sie für 2 bzw. 4 Vögel reichen würde. Das stimmt aber nicht! Hier ein Link zum Tierschutzgesetz: bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/haltung-kleinvoegel.html (anbei ein Screenshot zum passenden Abschnitt).
      Ich habe mir die Sydney 2 von Montana gekauft (160 x 70 x 180 cm - H,T,B) und dort vier Vögel, möglicherweise bekommen wir aber bald ein bisschen Zuwachs. Zwei sind aktuell umgezogen in die Paradiso 90, um dort ihr Nistvorhaben in Ruhe angehen zu können :sleep:

      SyPie schrieb:

      Ich bin noch nicht ganz sicher ob ich die Voliere in die Küche oder in meinem Büro (ich bin selbstständig und habe mein Büro im Haus - auch ohne Corona) aufbauen soll. In der Küche würden Sie wärmer und sonniger stehen, dafür ist dort etwas weniger Platz (ca. 120 breit, 65 tief, 200 cm hoch). Im Büro wären es 130 x 85 x 200 cm, aber nicht direkt am Fenster oder Heizung. Ich könnte in beiden Räumen auch 70-80 cm höher bauen, aber macht das überhaupt viel Sinn?
      Die Küche ist kein Platz für Vögel. Durch die Dämpfe beim Kochen fühlen sich die Vögel nicht wohl und vermutlich ist es auch ungesund für sie.
      Das Büro ist ein guter Platz. Sie müssen nicht an der Heizung stehen, es sollte aber warm genug sein (≥20°C). Allerdings ist der Platz trotzdem zu klein. Prachfinken brauchen den Platz in die Breite, Sittiche fliegen eher nach oben. Deshalb sind leider viele Volieren säulenförmig. Es ist gut, dass du eine Voliere selbst bauen möchtest, denn kannst du sie entsprechend anpassen. Du musst den Vögeln auf jeden Fall täglich Freiflug gewähren, sobald sie wieder fit sind, damit sie richtig fliegen können. Das brauchen sie auch, um gesund zu bleiben.
      Ich würde die Voliere wahrscheinlich so groß wie möglich bauen, solange du dann noch die Möglichkeit hast, überall dranzukommen.
      Hierzu vll noch etwas: Ich empfehle dir, neben den üblichen täglichen Reinigungsarbeiten (Wasser, Futter, Badewanne) auch die Stangen jeden Tag abzuwischen und den Dreck vom Einstreu (ich nutze Buchenholz) einzusammeln. Das ist gut für die Gesundheit der Vögel, aber auch für deine eigene.

      Gerade, wenn du dort arbeitest (Stichwort: Lungenfibrose, Vogelhalter Lunge).


      Ich arbeite übrigens seit Corona auch überwiegend im Homeoffice und meine Vögel stehen nebenan. Die Geräusche (sie sind wirklich eher leise) werden von den meisten nicht wahrgenommen. Nur einmal wurde ich gefragt, ob ich Vögel habe :D Das war dann aber auch eine vogelkundige Person, die richtig Spaß an den Piepsis hatte.

      SyPie schrieb:

      - Bei den Gooldies gibt es auf jeden Fall Jungs und Mädels. Wieviele jeweils muss ich dann in Ruhe sehen wenn sie hier sind. Im Tierheim war nicht so viel Zeit für ausgiebige "Studien".
      Magst du dann Bilder von den Vögeln posten? Dann können wir uns die auch mal ansehen :)


      SyPie schrieb:

      was die UVB u UVA Beleuchtung angeht habe ich tatsächlich die meisten Informationen auf Reptilianer-Seiten gefunden und mir auch YouTube Vergleichstests angeschaut und bin zumindest nun schlauer was die Technik und unterschiedlichen Modelle angeht. Aber die Nutzungsempfehlungen für Reptilien kann man ja nicht auf Vögel anwenden. In Vögelforen habe ich die unterschiedlichsten empfehlungen gelesen, da wird alles von 1 Stunde täglich bis 14 Stunden pro Tag als optimal erachtet, aber meist auch ohne Angaben zu Lampen-Modellen, Wattzahlen oder % UVB/UVA Leistung. Ich habe mich deshalb für 2 getrennte Lampen entschieden. Eine für die Tageslichtbeleuchtung UVA und die 2. mit UVB Beleuchtung, dann kann ich besser "dosieren".
      Gouldamadinen leben in der australischen Savanne: Sonne pur. :) Es kommt natürlich immer auf die Vogelart an. Vögel, die im Regenwald sitzen, brauchen natürlich weniger UV-Bestrahlung.
      Ich würde ihnen auf jeden Fall immer einen Schattenplatz anbieten.


      SyPie schrieb:

      - ich dachte die kolbenhirse wird eher als "Leckerli" gereicht, habe deshalb nicht soviel bestellt.
      - die Grassamen, Gerste- und Vogelmieren-Saat habe ich zum Keimen für Grünfutter bestellt, wenn das nichts für Goodies ist, freuen sich auch mein Hühner darüber
      Bei der Hirse scheiden sich wohl die Geister. Ich gebe das jeden Tag, aber man muss vermutlich darauf achten, dass sie nicht zu dick werden.

      Keimfutter animiert zum Brutverhalten, deshalb würde ich es weglassen.



      Liebe Grüße
      Rumo
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    • yogi schrieb:

      Das Tierheim Hanau kann also nicht mal einfache Prachtfinkenarten bestimmen, die es dann in einem dem Tierschutzgesetz ungenügenden Käfig hält,
      das Konglomerat an einen Tierfreund abgibt, der sich mit Prachtfinken nicht auskennt, und jenen zu kleinen Käfig noch oben drauf ...
      Jetzt mal nicht so streng sein. Tierheime werden eben überflutet mit Exoten (Reptilien etc) Ürsprünglich sind sie ja eher für Hunde/Katzen Kleintiere. Das nicht in jedem Tierheim Prachtfinkenkenner beschäftigt sind ist en auch klar. Das sie Unmengen an Goulds aufnehmen müssen adhoc bringt sie eben an die Leistungsgrenze. Wenn jetzt jemand ernsthaft bemüht ist den Tieren bessere Haltungsbedingungen zu verschaffen sollte man das nicht so nebenbei(kopfschüttelnd) zerreden.
    • yogi schrieb:

      Das Tierheim Hanau kann also nicht mal einfache Prachtfinkenarten bestimmen, die es dann in einem dem Tierschutzgesetz ungenügenden Käfig hält,
      das Konglomerat an einen Tierfreund abgibt, der sich mit Prachtfinken nicht auskennt, und jenen zu kleinen Käfig noch oben drauf ... :weiss nicht:
      Hallo Yogi, ich finde Dein Urteil auch etwas hart. Das Tierheim musste von heute auf morgen 64 kranke Vögel aus der verwahrlosten Wohnung eines seit Tagen toten Mannes aufnehmen. Dass ich als Gouldi-Neuling bereits mehr (wenn auch wenig) Wissen über die kleinen Australier habe, als die Tierheimleiterin hat mich zwar auch etwas verwundert, aber die haben auch bei der Vielzahl unterschiedlicher Tiere, die sie aufnehmen müssen auch nicht die Zeit sich nächtelang Wissen anzueignen. Vielleicht wüsste ja auch eine andere Mitarbeiter mehr über Vögel, ich denke da hat sicher jeder Mitarbeiter auch seine Spezialgebiete.Die Leiterin sagte mir auch, dass sie nicht glücklich darüber sind, dass der Platz fehlt um wirklich jeder Tierart vollends gerecht zu werden. Ich fand es auf jeden Fall gut, dass sie bei mir zu Hause eine Vorkontrolle gemacht haben und mir die Vögel als Pflegestelle überlassen, weil Sie die kranken Tiere nicht vermitteln konnten. Das bedeutet, dass sie sogar für Futter und Tierarztkosten aufkommen würden und ich nichts für die Tiere zahlen muss, werde aber etwas spenden, wenn Sie mir morgen die Vögel bringen. Das Futter werde ich natürlich selbst bezahlen, fand es aber beruhigend, dass eventuelle Tierarztkosten übernommen werden. Die Mitarbeiter haben gemerkt, dass ich mich intensiv mit Gouldamadinen-Haltung beschäftigt habe und dass ich den Vögelchen auf jeden Fall bessere Bedingungen als das Tierheim bieten kann. Immerhin sind von den 64 bereits 53 gestorben. Davon waren die Hälfte bereits vermittelt worden. Es kann gut sein, dass ich auch mit Todesfällen rechnen muss, weil auch niemand weiß wie alt die Gouldies sind. Auch wenn die Käfigsituation momentan nicht optimal ist, denke ich dass dringlichste ist momentan, dass sie ausreichend Wärme und UV-Licht und gute Ernährung bekommen. Viel bewegt haben die sich nicht als ich dort war. Übrigens vergaß ich zu erwähnen, dass ich eine riesige Aussenvoliere habe, die 4,3 x 1,4 Meter groß und 2,2 Meter hoch ist + gedämmte Hütte 1,3 x 0,9 Meter. Die hatte ich für 2 Kaninchen gebaut und später waren meine ersten Hühner drin. Dort könnten die Gouldies einziehen, sobald es wärmer wird und sie etwas fitter sind. Fast alle meine Tiere sind aus dem Tierschutz oder aus schlechter Haltung übernommen und ich kann Dir versichern, dass es allen meinen Tieren sehr gut bei mir geht, auf jeden Fall 100% besser als vorher.
    • SyPie schrieb:

      ich finde Dein Urteil auch etwas hart
      ich urteile nicht, sondern wundere mich, denn üblicherweise steht der Tierschutz bei Tierheimen -egal wer Träger ist- auf Platz 1.
      Und neben Hunden und Katzen sind Piepser wie Wellensittiche & Co. häufige Haustiere in Deutschland, da wäre etwas know how hilfreich.

      SyPie schrieb:

      Immerhin sind von den 64 bereits 53 gestorben.
      Das klingt ja wie 'mission impossible', da hilft auch keine Tierarztkostenübernahme, denn Goulds brauchen von topfit bis tot im Käfig manchmal nur wenige Tage.

      Jedenfalls drücke ich dir die Daumen :thumbsup:
    • @yogi und @amigomaus
      Herzlichen Dank für eure Ratschläge, ich werde diese beherzigen! Dann werde ich die Voliere doch im Büro bauen und wenn ich einen Schrank rausschmeisse, kann ich deutlich größer bauen.
      Ich werde morgen dann gleich Fotos machen und hier posten, dann seht ihr selbst wie arm die kleinen Kerlchen aussehen. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf den Familienzuwachs und hoffe, dass ich sie alle wieder aufpeppeln kann.
    • Toll, dass du die Vögel aufnimmst und dich schon richtig gut eingelesen hast.

      Wenn der Einzelvogel ein Reisfink ist, dann würde ich einen anderen Platz für ihn suchen. Reisfinken sind eher ruppig und sehr dominant, das würde auf Dauer deine Goulds stören. Würde ihn an deiner Stelle mal aufpäppeln (denn solange er noch nicht topfit ist, ist er sicher noch halbwegs erträglich) und parallel schon ein gutes Plätzchen für ihn suchen. Weil Reisfinken nach IUCN als gefährdet gelten, werden sie in vielen Zoos gehalten bzw. nachgezüchtet, hier ist die Liste, wo Reisfinken (bzw. auch andere Vögel) gehalten werden: zootierliste.de/?klasse=2&ordn…familie=22776&art=2222706 D.h. sobald er wieder fit und übersiedlungsfähig ist, kannst du ihn sicher in einen dieser Zoos in deiner Nähe abgeben. Aber vielleicht entpuppt er sich ja auch als eine andere Art...

      Toitoitoi, dass das mit dem Aufpäppeln klappt! Die Geheimwaffe beim Aufpäppeln (ob Jungvögel oder kranke Altvögel) ist immer grüne halbreife Hirse. Wenn du die noch irgendwo tiefgefroren bekommst (Ernte endet ja immer Ende des Sommers), würde ich die auf alle Fälle mal in den Tiefkühler legen und je nach Zustand der Tiere in geringen oder grösseren Mengen füttern. Halbreife grüne Hirse hat alle Vitamine und Spurenelemente, die Vögel brauchen und sie fressen sie wirklich gern. Wenn du merkst, dass sie schon so fit sind, dass sie danach zu balzen anfangen, dann schnell wieder absetzen... Auch frische Löwenzahnblätter wirken ähnlich, schmecken ihnen aber nicht so gut wie das grüne halbreife Hirse. Und frische Gurkenstücke und grünes Blattgemüse aller Art kann ihnen auch gut tun. Was ich ihnen auch noch geben würde: VitB (gibt es auch von Nekton). Brauchen sie sonst eigentlich nicht, aber bei Strapazen und Aufregungen wie Übersiedlungen etc. würde ich es temporär geben. Auch Nekton S und Biotin können hin und wieder nicht schaden (immer nur in kleinen Mengen, das Zeug hält ewig). Würde auch den nächsten vogelkundigen Tierarzt in der Umgebung recherchieren und ihn mal anrufen und mich mit ihm besprechen. Sie freuen sich meist, wenn sie Tips geben können. Oft haben sie auch noch Wundermittelchen in ihrer Hausapotheke. Unser Tierarzt hat zB. Alamin und Korvimin empfohlen. Wir machen es so, dass wir all die Präparate abwechselnd geben. Hat schon irgendjemand auf Eierschalen und Grit hingewiesen? Die brauchts natürlich auch, denn das beste UV-Licht nützt nichts, wenn das Kalzium fehlt... Nekton MSA gibst du idealerweise über die Eierschalen, dann nehmen sie beides gleich gemeinsam auf.
    • Nekton MSA gibst du idealerweise über die Eierschalen schrieb:

      Heidi wien
      Hallo Heidi,
      Vielen Dank, für die vielen Tipps. Ich finde es toll wie ihr mir hier so ausführlich schreibt!
      Das Nekton MSA habe ich schon bestellt, da ist ja u.a. VIT D drin. Gibt es noch was anderes? Das es diverse Newton Produkte gibt, weiß ich, aber wo ist der Unterschied?
      Eierschalen kann ich reichlich von meinen eigenen glücklichen und gesund ernährten Hühnern bieten :lachen:
    • Bei den einzelnen Produkten bitte beim Hersteller genauer nachlesen. Nur so auf die Schnelle:
      Nekton MSA = Mineralien
      Nekton S= Vitamine
      Korvimin = ähnlich wie Nekton MSA+S zusammen
      Nekton Vit.B = für Situationen von besonderem Streß (was bei deinen ja sicher der Fall ist)
      Nekton Biotin = ähnlich wie Alamin = Enzyme oder Spurenelemente = fördert besonders Gefiederbildung und ist gut bei Mauser

      Ob Nekton oder eine andere Marke ist wohl unerheblich. Ich variiere grundsätzlich gerne und das Zeug hält auch ewig, so dass wir meistens alle Präparate mal durchprobieren und abwechselnd geben. Jeder Tierarzt hat ein bisschen andere Marken oder Vorlieben, aber im Grunde läuft es wohl immer auf Mineralien+Vitamine+Spurenelemente hinaus.

      Eines hat mir der Tierarzt bei all den Präparaten eingeschärft: nie vergessen, dass ein Vogel gerade mal 10g oder so wiegt. Dh. immer bei den Fütterempfehlungen nachlesen und nicht überdosieren. Ich gebe 1-2 wöchentlich eine Mini-Prise (Messerspitze). Aber bei deinen Spezialvögeln würde ich da auf alle Fälle einen Tierarzt fragen. Weil wenn sie schon Mängel haben, brauchen sie vielleicht am Anfang mehr?

      Was du aber in rauhen Mengen und ohne jegliche Begrenzung geben kannst: Grit und Eierschalen - immer genug zur freien Entnahme reichen. Da knabbern sie gern und regelmässig dran.
      Und wie sie die Vitamine am liebsten aufnehmen: Kolbenhirse feucht machen und dann die Vitamine etc. drauf. Weil die Vögel die Kolbenhirse sehr gern fressen, kann man da sicher sein, dass es auch alle fressen.


      SyPie schrieb:

      Das Nekton MSA habe ich schon bestellt, da ist ja u.a. VIT D drin.
      Ja, da ist Vit D drin und sicher auch etwas Kalzium, aber unsere Vögel fressen viel mehr Kalzium in Form von Eierschalen... :lachen: Die Knochen brauchen ja die Kombination von Vit D und Kalzium...
    • Heidi Wien schrieb:

      Die Geheimwaffe beim Aufpäppeln (ob Jungvögel oder kranke Altvögel) ist immer grüne halbreife Hirse. Wenn du die noch irgendwo tiefgefroren bekommst (Ernte endet ja immer Ende des Sommers), würde ich die auf alle Fälle mal in den Tiefkühler legen und je nach Zustand der Tiere in geringen oder grösseren Mengen füttern. Halbreife grüne Hirse hat alle Vitamine und Spurenelemente, die Vögel brauchen und sie fressen sie wirklich gern.
      Kann man die Hirse nicht auch irgendwie selbst züchten. Was muss ich mir unter halbreif vorstellen? Da muss ich mal googlen.
    • Guten Morgen. Bitte keine halbreife Hirse oder Grünzeug füttern das bringt die Vögel nur in Brutstimmung die sollen sich ja erstmal erholen. Ich empfehle dir eine vier wöchige Kur mit Nekton B komplex über das Trinkwasser. Ansonsten erstmal nur Körnerfutter die richtige Unterbringung und Beleuchtung der Vögel. Gruß Rainer