Vorüberlegungen bei Prachtfinkenhaltung in Bezug auf Krankheiten

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    • Vorüberlegungen bei Prachtfinkenhaltung in Bezug auf Krankheiten

      Hallo zusammen,

      ich überlege gerade Prachtfinken zu halten und frage mich, womit man alles rechnen muss. Ich kann ja nicht damit rechnen, dass immer alles gut läuft. Konkret stelle ich mir folgende Fragen:

      - Wie oft werden eure Vögel krank oder anderweitig beeinträchtigt?
      - Wie oft geht ihr mit den Vögeln zum Tierarzt? Bzw. nehmt ihr sie mit, oder erkundigt ihr euch zunächst telefonisch bzw. im Forum? Es ist ja vermutlich auch gefährlich für die Vögel im angeschlagenen Zustand durch die halbe Stadt oder vielleicht sogar noch weiter transportiert zu werden. (Ich habe kein Auto, ich müsste dann mit der U-Bahn zum Tierarzt)
      - Was sollte man generell da haben, für den Fall, dass mal welche krank werden? Einen Quarantänekäfig wohl, und sonst?
      - Wie sieht der Zeitaufwand aus, der mit kranken Vögeln einhergeht?
      - Muss man die Vögel irgendwie regelmäßig kontrollieren?
      - Wie sieht es mit Krallen schneiden aus? Reicht es, Äste anzubieten, die einen breiten Durchmesser haben?

      Das wäre es erstmal so grob. Ich freue mich über ehrliche, unverblümte Antworten, um abschätzen zu können, ob ich den Aufwand stemmen kann und will. Und anderen in der Recherchierphase helfen die Antworten bestimmt auch viel weiter. :)

      Mit liebem Gruß,
      Caramia
    • Hallo Ceramia, :mütze:

      wir hatten schon mal ein ähnliches Thema, was alles in die Vogelapotheke gehört: Was muss unbedingt in die Vogelapotheke?


      caramia schrieb:

      Wie oft werden eure Vögel krank oder anderweitig beeinträchtigt?

      Das kommt sehr viel auf die äußeren Umstände an. Wenn man gesunde und kräftige Vögel vom Züchter bekommt, dann werden die in der Regel nur krank, wenn man durch spätere Neuzugänge was einschleppt, oder die Vögel falsch gehalten werden.
      Besatzdichte ist ein wichtiger Punkt, Sauberkeit sowie so, Größe der Unterkunft. Ernährung spielt bei Prachtfinken eine wichtige Rolle, sonst bekommt man es mit Leberproblemen und Stoffwechselstörungen zu tun. Gouldamadinen sind zum Beispiel prädestiniert für solche Sachen.

      caramia schrieb:

      Wie oft geht ihr mit den Vögeln zum Tierarzt? Bzw. nehmt ihr sie mit, oder erkundigt ihr euch zunächst telefonisch bzw. im Forum?

      Bei leichten Auffälligkeiten gebe ich erst mal nur Kotproben ab, ohne den Vogel mitzunehmen, bzw. lasse sie in einem Labor untersuchen. Auf jeden Fall vorher informieren, welcher TA eine Zusatzausbildung für Ziervögel hat. Normale TA können mit Vögeln nicht viel anfangen.
      Ist der Vogel richtig krank, dann rufe ich vorher beim Vogeldoc an und frage, wann ich mit dem Tier vorbei kommen kann. Das erspart dem Vogel sinnlosen Stress.

      caramia schrieb:

      Ich habe kein Auto, ich müsste dann mit der U-Bahn zum Tierarzt

      Zur Not würde ich mit dem Taxi fahren. Wenn in deiner Umgebung gar kein vogelkundiger TA für dich erreichbar ist, dann ist es eine Überlegung wert, die Vogelhaltung erst mal sein zu lassen. Das klingt hart, aber es erspart dir und den Vögel viele schlechte Erfahrungen. :hot:
      Aus welcher Stadt kommst du denn? Im Ruhrgebiet gibt's ja einige vogelkundige TAs.

      caramia schrieb:

      Was sollte man generell da haben, für den Fall, dass mal welche krank werden? Einen Quarantänekäfig wohl, und sonst?

      Wärmelampe, Probiotikum, was zum Blutstillen, kleinen Transportkäfig. Viele Dinge kann man sich im Notfall auch beim TA besorgen. Die haben vieles auf Vorrat da, und geben es einem auf Nachfrage mit.

      caramia schrieb:

      Muss man die Vögel irgendwie regelmäßig kontrollieren?

      Kommt darauf an, welche Prioritäten du bei der Vogelhaltung setzt. ;) Den Kot im Auge zu behalten, kann nicht schaden. Meistens erkennt man daran als erstes, wenn was nicht stimmt. Gefiederzustand lässt auch einige Schlüsse zu.

      caramia schrieb:

      Wie sieht es mit Krallen schneiden aus? Reicht es, Äste anzubieten, die einen breiten Durchmesser haben?

      Nicht immer. Krallenscheinden würde ich mir beim ersten mal von einem TA zeigen lassen, oder von einem Züchter.
      VG
      :jap.mövchen: :gouldamadine:

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    • caramia schrieb:

      Muss man die Vögel irgendwie regelmäßig kontrollieren?
      Unsere Vögel sind Freiflieger. Wir sperren sie etwa 1-2 Stunden pro Woche in die Voliere. Da kontrolliere ich dann in Ruhe ihr Gefieder, ihre Schnäbel und ihre Krallen. Aber nur von außen und optisch, ohne sie zu berühren. Beim Freifliegen habe ich sonst keine Chance genauer zu schauen. Das reicht, weil bei uns bis jetzt alles problemlos war. Mit kranken Vögeln hatte ich bis jetzt keine Erfahrung. Ich denke, man merkt es am weniger lebhaften Verhalten, am schlechteren Gefieder, wenn sie plustern, wenn sie nicht viel fliegen. Unseren Urlaubsbetreuern sage ich immer: Wenn du einen Vogel fangen kannst, muss er sofort zum Tierarzt... :lachen:

      kleinesLicht schrieb:

      Nicht immer. Krallenscheinden würde ich mir beim ersten mal von einem TA zeigen lassen, oder von einem Züchter.
      Wir haben Kork in der Voliere und bringen Spaziergängen möglichst unterschiedliche Äste mit. Bis her hat das immer gereicht, dass sie ihre Krallen damit genügend abnützen. Achtung: gerade bei den Binsen heisst es immer, dass sie zu lange Krallen haben, die geschnitten gehören. Das ist oft ein Fehler: die Binsen viel längere Finger als die meisten anderen Prachtfinken. Vermutlich weil sie eben meist in Halmen und Binsen hängen. Die Krallen selbst sind auch nicht länger als bei anderen Finken.
      Ich habe ihnen einmal die Krallen geschnitten, was mit einem Krallenzwicker erstaunlich gut ging. Trotzdem würde ich es nur wieder machen, wenn die Nägel extrem lang sind und sie hängenbleiben. Lieber Äste mit harten Rindenstücken reinlegen, dann nützen sie sich von selbst ab. Denn für Binsen ist es der pure Stress, wenn sie in der Hand gehalten werden. Egal ob mit oder ohne Krallen schneiden. :lachen: Wenn man sie festhält, dann durchleben Todesängste. Und das muss nicht sein... Seitdem würde ich ihnen nur die Krallen schneiden, wenn sich die Krallen so verwachsen, dass sie die Vögel beim Gehen oder Sitzen am Ast behindern oder wenn sie hängen bleiben würden. Kork und harte Rinde wirkt bei uns so gut, dass wir seit Jahren nicht schneiden müssen. Vermutlich ist dabei auch der Freiflug hilfreich, weil sie da bei jeder Landung nach hoher Geschwindigkeit auch entsprechend ihre Krallen abnützen... :lachen: