Einrichtung für Finken mit Handicap

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    • Einrichtung für Finken mit Handicap

      Hallo ihr Lieben,

      Ich bräuchte einmal euren Rat in Sachen Käfigeinrichtung für Vögel mit Handicap. Genauer gesagt handelt es sich um einen Binsenhahn mit verstümmelten Zehen an einem Fuß.

      Leider ist mir aber aufgefallen, dass er sich nicht richtig halten kann, gerade bei dickeren Ästen. Er rutscht aber auch bei dünneren Ästen (Korkenzieherhasel) gelegentlich mal ab und fällt dann flügelschlagend sanft zu Boden. Er lebt damit schon länger, kennt also sein Problem.

      Nur ich bin nun ziemlich unsicher, ob ich bei der Einrichtung des Käfigs etwas beachten sollte, damit er nicht abrutscht. Mein Käfig ist fast komplett mit unterschiedlich dicken Ästen der Korkenzieherhasel eingerichtet. Dazu gibt es noch einen Kork-Ast, 2 Baumwollseile, die aber etwas dicker sind und Lamellensitze mit Hartholz (für die Goulds).

      Habt ihr da Tipps für mich, was ich noch ändern könnte, damit er keine Probleme bei mir hat?
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • Hallo Jenny,

      wir haben einen Gouldhahn mit nur 3 Vorderkrallen aufgenommen. An seinem linken Fuß hat er nur die Mittelzehe und an seinem rechten fehlt genau diese. Davon mal abgesehen, dass Ihn das scheinbar überhaupt nicht stört, rutscht auch er von den dicken oder zu dünnen Ästen runter.

      Sein absoluter Lieblingsast, auf dem er auch gut schlafen kann, ist:amazon.de/dp/B07MCQ8L3R/?colii…sc=0&ref_=lv_ov_lig_dp_it

      Ansonsten haben wir alle Futter- oder Wasserstationen mit Anflugstangen ausgestattet. Auch zBsp. vor der Badewanne haben wir einen Ast angebracht, da er am Rand große Probleme hatte sich zu halten.

      Vor kurzem haben wir ihm seine Beringung abgenommen, da er sich daran enorm störte. Ob es nun mit seinem Handicap zu tun hatte wissen wir nicht. Allerdings hatte er auch eine Rötung am Bein die nun auch weg ist.

      Wo wir noch keine Löhnung gefunden haben: Er kann sich unterhalb der „Hüfte“ nicht richtig putzen. Oberhalb hält er alles schön sortiert und sauber aber sobald er versucht an seine Schwanzfedern oder seine Kloake zu kommen fällt er einfach um. Er ist nun ca 1 1/2Jahre alt und sieht unterhalb aus wie eine verfilzte Perserkatze die nicht regelmäßig gebürstet wurde. Die Daunen rutschen durchs Obergefieder.

      Ansonsten ist er putz munter. Er hat seine Henne, die kein Problem damit hat, dass er sie nur „knuddelt“ und nicht richtig besteigt. Er frisst, trinkt und badet mit den anderen. Und wenn es um seinen Schlafplatz geht kann er sich recht gut durchsetzen.
      Doreen, Mike sowie 4 :gould: und 2 :mövchen:
    • Mit behinderten Vögeln kenne ich mich nicht aus. Aber mit Binsen: da würde ich einfach nach dem Try-and-Error-Prinzip vorgehen. Die Binsen zeigen dir schon, was sie wollen. :D Meine erste Idee wäre auch ein Korkbrettchen gewesen, so etwas in etwa www.amazon.de/SAHAWA-Sahawa®Korksitzbrett-Vogelsitzbrett/dp/B075FVH2MV/ref=asc_df_B075FVH2MV. Aber ich lese, dass du Kork ja eh schon hast. Worauf meine Binsen auch gerne hocken, ist der riesige - ca. 1kg - Lehmziegel am Käfigboden. Den fliegen sie manchmal auch an, wenn sie nicht drauf herumpicken. Vielleicht tut der Lehm auch ihren Beinchen gut...
      Sonst würde ich halt bei Spaziergängen Äste aller Art und Dicke mitnehmen, heiss abwaschen, kurz im Backrohr sterilisieren und entweder zwischen die Gitter stecken, in den Käfig hängen oder irgendwie verkeilen und dann das Ganze beobachten :D Die Binsen sind ja recht vorsichtig, d.h. was ihnen gefällt oder nicht gefällt, zeigt sich erst nach etwa drei Tagen. Solange kann es schon mal dauern, bis sie alles beäugt und angetestet haben. Spätestens nach einer Woche weisst du, was der beinschwache Binsen-Hahn annimmt und was nicht. Vielleicht findest du so raus, welche Astdicke oder welche Gabelungen ihm am besten tun. Und wenn du merkst, dass er bei bestimmten Ästen immer abrutscht, kannst du ihm dort ja vielleicht einen zweiten Ast zum Anlehnen oder Sich-wieder-Fangen hinmontieren oder einen anderen Ast als Querung einfädeln...
      Übrigens kriegen meine Vögel regelmässig neue Zweige aus der Natur und andere werden wieder entsorgt. Schon damit sie ein bisschen Abwechslung haben und nicht immer alles gleich bleibt... sie sollen ja auch ein bisschen denken und neue Flugmuster entwickeln :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Heidi Wien ()

    • Ich würde auch sagen, entweder ein Sitzbrettchen wie es für Wellis gibt oder so eine Korkplattform wie Heidi verlinkt hat. Allerdings ist dieses Korkzeug ziemlich grob "gestrickt" ich weiß nicht ob das
      für die Finkenfüsschen geeignet ist. Die Körnerbude hat viel Auswahl an Sitzbrettchen in jeder Größe.
      Was Du auch noch probieren kannst ist so ein Sitzast mit mehreren Gabelungen, da findet der Vogel vielleicht einen Platz wo er stabil genug sitzen kann.

      :guck: körnerbude.de/zubehoer/sitzplaetze/?p=3

      oder sowas: zooplus.de/shop/vogel/kaefigzubehoer/sitzstangen/263884
      VG
      :jap.mövchen: :gouldamadine:
    • Hallo @Strubbel @Heidi Wien und @kleinesLicht

      danke für eure Tipps. Korksitzbretter habe ich in allen Käfigen und Volieren, aber meine Binsen waren noch nie drauf. Heute habe ich den Hahn etwas beobachten können und habe gesehen, dass er sehr gerne und viel auf einem der Korkäste sitzt, die einen Durchmesser von ca. 1,5 bis 2 cm haben. Wenn er Ruhe suchte und schlafen wollte, saß er entweder darauf oder auf dem Baumwollseil. Auch die Korkäste suchte er vermehrt auf, wich einem Ast, von dem er gestern abgerutscht ist, prinzipiell aus. Verständlich irgendwie. :lachen:

      Vielleicht muss er wirklich erstmal austüfteln, wo er alles landen kann und wie er sich überall festhalten muss. Neue Umgebung und die andere Käfigeinrichtung... ist halt alles fremd und wahrscheinlich total blöd für ihn. Ihn einfach wegzugeben, war vom Vorbesitzer wahrscheinlich keine gute Idee. Er muss sich ja nahezu komplett umstellen: weniger Platz, andere Käfigeinrichtung, anderes (fettarmeres) Futter, Wasserflaschen...
      Aber er schlägt sich gut und wird sich hoffentlich auch schnell zurechtfinden und weiß dann, wie er wo zu sitzen hat und wie man sich am besten auf die Äste setzt. ;) 20200130_180511.jpg
      Das ist übrigens der Herr. Auf der rechten Seite sieht man das Problem. Wie ich gerade festgestellt habe, hat er das Füßchen nicht einmal geöffnet auf der Stange. Man sieht die hintere Kralle nach vorne stehen, weil das Füßchen falsch aufliegt. Das Bild ist kurz nach seinem Einzug entstanden. Ich muss unbedingt mal sehen, ob er immer so auf den Ästen sitzt. Das würde seine Probleme mit dem Sitzen erklären. :ohnmacht: Muss mir sein Füßchen unbedingt noch einmal aus der Nähe ansehen. Mir kommt die Kralle hinten ziemlich lang vor...

      PS: Ich weiß, diese Sitzstange auf dem Bild ist absolut ungeeignet für Finken. Sie dient als Anflugstange für das Badehaus... Ich halte allerdings die Augen nach einem geraden Naturast Ausschau, damit diese blöde Stange dann endlich mal weg kann...
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • kleinesLicht schrieb:

      Hast Du Dir einen neuen Binsenhahn zugelegt ?
      Ja, natürlich. Der arme einzelne Hahn hat sich die Kehle rausgeschrien. Hab doch die ganze Zeit eine Anzeige geschalten gehabt. Die beiden sind aber im gleichen Alter und der Hahn hat ebenfalls gerade seine Henne verloren (wegen Altersschwäche). Er ist also auch schon 6 Jahre alt. Keine Sorge. Da ist kein junger Hüpfer in der Voliere. Da ich eh nicht züchten möchte und sich 2 Hähne auch verstehen... Sollte ich jetzt wieder eine Henne holen? Hast du an etwas anderem gedacht?
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • Wie gehts dem gelben Binsen-Hahn? Ist er auch so quirlig wie meine Binsen-Hähne? Immer was los und immer süss... :D Bin neugierig, ob du dich auch in die gelben Binsen so verliebst wie ich :D

      Schoko schrieb:

      Muss mir sein Füßchen unbedingt noch einmal aus der Nähe ansehen. Mir kommt die Kralle hinten ziemlich lang vor...
      Beim Kürzen von Binsen-Krallen wäre ich sehr vorsichtig. Binsen haben viel längere Zehen als andere Prachtfinken. Im Vergleich zu meinen Ringeln zB. sind die Binsen-Zehen fast doppelt so lang. Dadurch wirken manchmal auch die Krallen länger und überall steht, dass ihre Krallen zu schnell wachsen. Das kann ich auch nach Jahren nicht bestätigen. Sie haben längere Zehen, weil sie sich gerne auf Senkrechtem anklammern, das können Halme, Äste oder auch Fäden, Seile, etc. sein. Vor allem die Hähne lieben es sich senkrecht irgendwo hinzuhängen und kräftig zu krähen. Das ist scheinbar das Angeben auf Binsen-Art :D Die Hennen habe hingegen selten in der Senkrechte gesehen...
      Ich habe damit aufgehört, ihre Krallen fassonieren, weil das die Binsen sehr stresst - sind halt noch sehr naturbelassene Tiere, die sich total fürchten, wenn man sie in die Hand nimmt. Immer wenn mir auffällt, dass die Krallen etwas länger sind, dann kriegen sie Äste mit härterer Rinde. Auch die Korkrinde ist gut zur Krallenpflege. Hin und wieder drehe ich auch den Kork-Teil, damit sie anders drauf sitzen und ihre Krallen anders abnützen. Und das funktioniert gut. So halten sie ihre Krallen selbst gut unter Kontrolle.

      Schoko schrieb:

      Ich halte allerdings die Augen nach einem geraden Naturast Ausschau, damit diese blöde Stange dann endlich mal weg kann...
      Meine Binsen mögen Äste, die nicht gerade sind, am liebsten. Verästelt, krumm, vergabelt, unterschiedliche Stärken, das lieben sie. Und sehr gerne mögen sie auch schräg montierte Äste, wo sie sich rauf und runterhandeln können. Je mehr Auswahl sie haben, desto lieber. Da gibt es kaum eine Einschränkung. Das einzige, was sie bei mir mir nicht so gern hatten, waren freihängende Äste, die haben ihnen zu sehr gewackelt und die haben wir wieder abmontiert. :D

      Schoko schrieb:

      Korksitzbretter habe ich in allen Käfigen und Volieren, aber meine Binsen waren noch nie drauf.
      Echt? Meine Binsen hopsen auf allem rum. Egal ob Kork, Ast, Seil, Zimmerpflanze... Ich konnte da noch keine Präferenz feststellen. Ich glaube, ihre Präferenz ist es, soviel Verschiedenes wie möglich zu haben und immer in Bewegung zu sein :D
    • Hallo @Heidi Wien :huhu:

      Der Binsenhahn hat sich sehr gut eingelebt. Er schiebt derzeit fleißig neue Federn nach. Er hatte ja leider keinen Schwanz, als er zu mir kam. Der ist aber mittlerweile schon fast zur Hälfte wieder nachgewachsen. :)
      Die ersten Tage war er extrem schüchtern. Vor den Goulds hatte er riesigen Respekt und erstarrte richtig, wenn beispielsweise Napoleon sich zu ihm gesellte und bei ihm an der Kolbenhirse knabberte. Mittlerweile ist er zwar noch sehr vorsichtig bei den anderen, aber sitzt auch mit den anderen zusammen am Futternapf ohne vor Angst zu erstarren.
      Auch die Äste und Sitzstangen machen ihm mittlerweile keine Probleme mehr. :)

      Krallenschneiden war bei dem Herren nicht notwendig. Da wohl eine seiner Krallen an dem Handicap-Fuß (vorne hat er noch eine Kralle) aber Lähmungsanzeichen zeigt, muss man aber schon genauer hinsehen, ob sich die Krallen vernünftig abnutzen.

      Der Minischwarm hat sich toll zusammengefügt und mittlerweile klingt es im Wohnzimmer fast, wie im Vogelhaus des Zoos. Die Binsen haben einen fantastischen Gesang und vermischen sich mit dem Gesang der Goulds, Mövchen und Zebrafinken zu einem wunderschönen "Schauspiel". :herz:

      Der gerade Ast soll im Übrigen nur als Anflugstange für das Badehaus dienen. ;)

      Also tatsächlich ist es so, dass meine Binsen sich nie für die Korkplatten interessiert haben. Seitdem ich nun diesen Minischwarm habe, hopsen sie echt ständig darauf herum. Vorher war da echt null Interesse dran. :lachen:

      Da die Herren ja fast alle bis kürzlich noch Hennen um sich hatten, ist die Aufregung natürlich groß, wenn einer der Herren in den Lamellensitzen sitzt und singt. Könnte ja doch noch eine Henne irgendwo sitzen. :lachen:
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • Oh, wie schön... Ich mag auch das Gezwitscher der Binsen besonders gern, weil es sich wie in einem tropischen Garten anhört. :D Ich glaube, dass dein Neuzugang gar nicht besonders schüchtern war. Das ist die Binsen-Art: sie sind zwar extrem keck, frech und quirlig, aber dabei super vorsichtig. Deshalb sind sie auch so gute Freiflieger. Sie beäugen alles tagelang und nähern sich erst nach 3 Tagen, wenn es ihnen ungefährlich scheint. Das ist auch bei mir so, wenn was neu ist oder umgeändert wird. Obwohl sie sich hier wirklich gut eingewöhnt haben und das Wohnzimmer mehr ihnen als uns gehört... schliesslich sind wir auch oft unterwegs, aber die Binsen immer vor Ort :D Jahrelang sind sie 24/7 im Freiflug, nie gab es irgendein Problem, weil sie eben so vorsichtig sind. :D
      Für die Binsen sind ja die Gould fast so etwas wie Riesen. :D Doch diese Art der Höflichkeit haben die Binsen immer: sie lassen stets Anderen den Vortritt. Ich konnte das bei meinen Binsen beobachten, als die noch kleineren und auch sehr schüchternen Ringel neu dazukamen. Obwohl die Binsen die Platzhirschen und in der Überzahl und grösser waren, sind die Binsen immer zur Seite getreten, wenn die Ringel an den Futternapf wollten. Echte Natur-Gentlemen :D Nach ein paar Wochen haben die Ringel geglaubt, dass sie das Sagen haben und wollten die Binsen vertreiben und ein Revier abstecken. Da haben ihnen die Binsen dann aber gezeigt, dass sie nicht nur höflich, sondern auch schlau sind: immer wenn die Ringel dominant aufgetreten sind, sind die Binsen zur Seite getreten und zwei Sekunden später völlig unbeeindruckt vom Dominanzgehabe auf der anderen Seite wieder aufgetaucht. Nach ein paar Tagen haben die Ringel aufgegeben... seitdem sind sie Freunde und keiner dominiert den anderen. Manchmal fliegen die Ringel sogar im Binsenschwarm mit, allerdings nur jedes 10. Mal, denn die Binsen bewegen sich viel mehr als die Ringel. Bin ja neugierig, was du von der Mischung mit den Goulds berichtest. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Binsen auch deine Goulds zu mehr Bewegung animieren. Mit Binsen ist immer was los, nicht wahr?

      Apropos Hähne: Binsen geben niemals auf... auch wenn meine Hähne wissen, dass keine Henne da ist: sie bauen trotzdem vorsorglich Nester in der Palme mit abgefutterten Halmen... Könnte ja sein, dass doch mal eine Henne auftaucht... Und natürlich geben sie mit dem Gesang und den Halmen im Schnabel kräftig voreinander an :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Heidi Wien ()

    • Hallo Jenny,

      da ich ja mittlerweile einige behinderte Vögel habe die teilweise auch verkrüppelte Füßchen haben, habe ich nicht nur diese starren dicken Seile drin sondern auch Sitzbrettchen. Und einige Sitzstangen habe ich mit dem Papier der Küchenrolle umwickelt und mit Gummi festgemacht.

      Leider habe ich auch wieder einen Verlust hinnehmen müssen...durch Kokosfaser im Nistkasten...hätte ich nie für möglich gehalten... Meine letzte Gouldhenne die ich noch hatte wollte wohl aus dem Nistkasten raus und hat sich in den Kokosfasern verheddert und hing kopfüber aus dem Nistkasten. Da dies in der Zeit passiert ist wo ich auf Arbeit war, kam ich abends leider zu spät und sie war tot. Der Nistkasten war über und über voll Blut - kein schöner Anblick...und ich habe mich echt mies gefühlt und auch :weinen: