Ringelastrild krank?

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    • Ringelastrild krank?

      Hallo zusammen,

      ich wende mich mit der Hoffnung um Rat an euch.
      Ich halte 3 Ringelastrilde (Partner verstorben, neue Vergesellschaftung hat bisher nicht funktioniert). Seit einiger Zeit "drücken" sie den Kot bei ihrem Geschäft heraus, wobei sie danach die Muskulatur um ihren After (Beckenbodenmuskulatur?) zusammenzuziehen, zu lockern, wieder zusammenzuziehen (...) scheinen. Der Kot ist nicht schwarz, sondern eher gelbbraun, der Urinanteil ist fast immer stark verflüssigt.
      Im Juli war ich mit den Vögeln bei einer vogelkundigen TÄ, die meinte dass die Vögel Normalgewicht hätten und nichts auffälliges festzustellen sei. Einer der drei Ringels hat stark dunkel verfärbtes Gefieder (wird mit jeder Mauser dunkler). Ich sprach sie darauf an, ob dies mit einem Leber- oder Nierenschaden zusammen hängen könnte (hatte ich mal irgendwo gelesen). Sie meinte, dass der Vogel sonst einen vitalen Eindruck mache und dass solche Organschäden bei so kleinen Vögeln schwierig bis nicht festzustellen seien, weil Blutabnahmen etc. schwierig bis unmöglich sind.
      Danach waren die Kleinen dann auch weiterhin vital, haben normal Futter aufgenommen, getrunken, gesungen etc. Ich dachte mir dann nichts weiter dabei und verfolgte die Angelegenheit nicht weiter. In den letzten Wochen war ich beruflich viel unterwegs, sodass die Kleinen wenn ich nach Hause kam oder morgens das Haus verließ noch/schon in ihren Schlafnestern waren. Diese Woche kam ich aber dazu sie wieder beobachten zu können und einer der drei ist stark aufgeplustert, auch das Rückengefieder ist aufgestellt. Er setzt sich so nah an die Tageslichtlampe wie er kann. Deswegen habe ich ihm vorgestern eine Wärmelampe angebracht und ihn näher beobachtet. Wie die anderen beiden auch befindet er sich in der Mauser, ist eher ruhig, kaum aktiv. Der Kot ist auch hier im Urinanteil stark verflüssigt. Die Kloake ist allerdings nicht gerötet, verschmiert o.ä. Die anderen beiden sind auch sehr ruhig, können sich kaum bis gar nicht zum Freiflug motivieren und dösen recht viel.



      besagter Ringel (links) unter Wärmelampe: imgur.com/Woh1TNm
      neben den anderen: imgur.com/a/G0u7Pk6
      Kot: imgur.com/a/zDeZulb imgur.com/a/uLLUhAa


      Mögliche Ursache?
      Auf der Suche nach der Krankheitsursache und außerdem neuen Grünfutteroptionen stieß ich vergangenes Wochenende wieder auf ein paar Artikel zur Haltung von RIngels. Ich musste mit Entsetzen feststellen, dass ich diese womöglich fehlernährt habe. Sie bekommen einen Exotenmix. Ich hatte noch im Hinterkopf, dass ölhaltige Samen wie Negersaat ungeeignet für Ringels sind. Im Zoofachhandel achtete ich deswegen darauf Mischungen ohne oder mit extrem geringem Anteil zu finden. Diese enthalten jedoch keine Grassamen. Ich habe mir umgehend eine Mischung für Astrilden bestellt. Als Grünfutter bekommen sie übrigens Salatgurke, Golliwoog, Feldsalat und manchmal Salatherzen. Alles andere mögen sie nicht.
      Ich hoffe, dass die Fehlernährung nicht zu Nieren- oder Leberschäden geführt hat. Ist dies eine mögliche Ursache für den Gesundheitszustand des Ringels?

      So, nun zur Behandlung/Lösung:
      Kotprobe: Ich habe mir überlegt, ob ich wieder zur TA fahre. Ich sehe es als problematisch, die geschwächten Tiere durch das Herausfangen und den Transport zu stressen und noch mehr zu schwächen. Die Fahrtzeit beträgt so ca. 45 Min, der Termin wäre also kein Spaziergang. Ich frage mich, ob die TA dann wirklich mehr unternehmen könnte als ich im Moment. Bei den vergangenen Besuchen tastete die TA die Vögel auf ein hervorstehendes Brustbein ab (könnte ich auch zu Hause machen). Bei Verdacht auf eine Darmerkrankung würden die Kotproben wahrscheinlich ins Labor gehen. In diesem Thread wurde ja schon beleuchtet, dass man selbst Proben ins Labor schicken kann. Das würde mir die Wartezeit auf den Termin ersparen und ich könnte Kot von versch. Tageszeiten aufsammeln. Deswegen plane ich, dies zu tun.
      Tee? Im Forum und auch in anderen Foren bin ich auf Tees gestoßen, die zur Unterstützung verabreicht werden. Ich möchte den Kleinen natürlich so schnell es geht so viel es geht unterstützen. Aber wegen der Kotuntersuchung fürs Labor bin ich mir unsicher, ob ich den Tee davor verabreichen kann/darf. Hat hier jemand Erfahrungswerte?
      Isolation: Da die anderen beiden ebenfalls einen verflüssigten Urinanteil haben, vermute ich, dass alle dasselbe haben könnten. Jedes Mal wenn ich die drei voneinander trennen musste, konnten sich diese in ihren Krankenkäfigen nicht erholen, da sie sich in Rufweite ihres "Schwarms" befanden. Sie schienen durch die Trennung nur noch mehr gestresst zu werden. Seht ihr die Isolation als notwendig oder würdet ihr die drei zusammen lassen und ggf. gemeinsam behandeln?
      Ernährung: Kann ich den Kleinen trotzdem Vogelkohle/Vogelerde geben? Ist Sepia ggf. nierenbelastend und sollte ich dieses vermeiden?
      weitere Maßnahmen: fällt euhc noch etwas ein, was ich für den Kleinen machen kann?

      viele Grüße,
      Withi
      Liebe Grüße,
      Withi :ringel:
    • Hallo Withi,

      zunächst einmal: die Mauser ist sehr anstrengend für alle Vögel. Dass die Vögel da nicht zum Freiflug zu animieren sind, ist durchaus normal. Daher gönne den Tieren in dieser Zeit auch etwas Ruhe.

      Deine Tierärztin hat mit der Aussage, dass eine Organuntersuchung bei Finken recht schwierig ist, durchaus recht. Dennoch hätte der Tierarzt wenigstens eine Kropf- und Kotprobe untersuchen können und wenn er selbst nicht in der Lage ist, hätte er es entsprechend einschicken können.
      Meine Erfahrung in dieser Problematik: Man muss als Besitzer auf eine solche Untersuchung und ggf. Laboranalyse bestehen! Sonst machen die Tierärzte das nicht von sich aus, weil sie wahrscheinlich Angst haben, dass einem die Kosten zu hoch sind.

      Für eine Kotprobe musst du die Tiere nicht zum Tierarzt bringen. Da kannst du selbst zuhause Kot sammeln und diesen entweder zum Tierarzt bringen oder selbst in ein Labor schicken. Anders verhält es sich bei einer Kropfprobe. Die würde ich nicht selbst machen und den Vogel dafür zum Tierarzt bringen. Die Kotprobe solltest du auf jeden Fall schnellstmöglich machen. Es könnten auch Keime oder Parasiten die Ursache dafür haben.

      Ein paar Fragen habe ich noch:
      1. Wie oft gibst du Grünfutter? Tritt diese Problematik direkt nach der Gabe des Grünfutters auf?
      2. Konntest du beobachten, dass die Vögel vermehrt trinken?

      Die Leber kannst du auch selbst untersuchen.
      Dafür fängst du einen Vogel und befeuchtest vorsichtig das Bauchgefieder und streichst es zur Seite und legst damit den Bauch frei. Direkt unter dem Rippenbogen befindet sich die Leber. Diese sieht man etwas dunkel hervorstechen. Ist sie größer als wenige Millimeter, haben die Vögel Leberprobleme.
      Hier: Kahlköpfigkeit bei Prachtfinken Siehst du im Beitrag 3 Bilder von Goulds mit Leberproblemen, was genauso auf Ringel und andere Finkenarten bezogen werden kann.

      Von Tee und Isolation rate ich erstmal ab.
      1. Tee entzieht dem Körper Wasser und sollte daher nur extrem verdünnt und in Maßen verabreicht werden.
      2. Wenn alle Vögel davon betroffen sind, dann bringt es eh nichts. Wenn es sich um eine Organproblematik ist, dann ist diese in der Regel nicht ansteckend.
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • Hallo Schoko'finches,

      danke für deine ausführliche Antwort.

      TA: Danke für den Hinweis mit der Kropfuntersuchung. Ich vereinbare umgehend einen Termin. (Edit: Termin ist direkt morgen)

      Kotprobe: Genau, wie beschrieben habe ich vor, die Probe direkt ins Labor zu schicken. Heute habe ich den frühen morgen verpasst, deswegen werde ich es wohl erst morgen einsenden können. Kann/darf ich jetzt schon Vogelkohle anbieten, oder würde dies den Test verfälschen?

      Grünfutter: Golliwoog steht dauerhaft in der Voliere. Gurke mind 2-3x pro Woche. Vogelmiere sporadisch (nur wenn ich welche, die unbelastet ist finden kann). Salat ca. 2x die Woche. Es handelt sich definitiv nicht um eine Verwässerung des Kots wie bei der Aufnahme von viel Gurke. Im Moment sind die Ringels ohnehin nicht sehr interessiert am Grünfutter. Den Salat fressen sie kaum noch an, seit Golliwoog dauerhaft in der Voliere steht. Die Gurke haben sie vorgestern auch kaum angerührt, der Kot blieb unverändert.

      Trinken: Soweit ich das beurteilen kann ist die Wasseraufnahme bei allen dreien gleich geblieben (Futteraufnahme auch, falls das von Belang sein sollte). In den letzten Monaten hat sich nur ihre Gritaufnahme verändert, sie sitzen jetzt mehrmals täglich am Grit-Napf, was ja auch an der Mauser liegen könnte, oder? (Oder daran, dass sie versuchen intuitiv ihre Verdauungsprobleme durch Gritaufnahme zu verbessern).

      Wie schnell können Leberprobleme entstehen? Vor ca. 4 Monaten wurde der Ringel ja schon abgetastet. Danke für den Bildhinweis, das hilft mir bei der Orientierung.

      viele Grüße,
      Withi
      Liebe Grüße,
      Withi :ringel:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Withi ()

    • Withi schrieb:

      TA: Danke für den Hinweis mit der Kropfuntersuchung. Ich vereinbare umgehend einen Termin. (Edit: Termin ist direkt morgen)
      Bestehe darauf, dass die Abstriche (Kropf und Kot) definitiv ins Labor geschickt werden soll. Dort kann man nicht nur auf Parasiten untersuchen, sondern auf auf Bakterien und Hefen.

      Withi schrieb:

      Kann/darf ich jetzt schon Vogelkohle anbieten, oder würde dies den Test verfälschen?
      Inwiefern Vogelkohle den Test verfälschen würde, weiß ich nicht. Kohle entzieht dem Körper aber nicht nur Giftstoffe, sondern auch Vitamine und Mineralien. Daher sollte damit sparsam umgegangen werden oder lieber darauf verzichtet werden.

      Withi schrieb:

      Grünfutter: Golliwoog steht dauerhaft in der Voliere. Gurke mind 2-3x pro Woche. Vogelmiere sporadisch (nur wenn ich welche, die unbelastet ist finden kann). Salat ca. 2x die Woche. Es handelt sich definitiv nicht um eine Verwässerung des Kots wie bei der Aufnahme von viel Gurke. Im Moment sind die Ringels ohnehin nicht sehr interessiert am Grünfutter. Den Salat fressen sie kaum noch an, seit Golliwoog dauerhaft in der Voliere steht. Die Gurke haben sie vorgestern auch kaum angerührt, der Kot blieb unverändert.
      Ist das nicht ein bisschen viel des Guten mit dem ganzen Grünfutter? Oder möchtest du die Vögel zusätzlich noch auf die Zucht vorbereiten? Einmal wöchentlich etwas Gurke oder Chicoree reicht vollkommen aus. Gerade bei Problemen mit der Verdauung sollte man auch lieber auf Grünfutter verzichten

      Withi schrieb:

      Trinken: Soweit ich das beurteilen kann ist die Wasseraufnahme bei allen dreien gleich geblieben (Futteraufnahme auch, falls das von Belang sein sollte). In den letzten Monaten hat sich nur ihre Gritaufnahme verändert, sie sitzen jetzt mehrmals täglich am Grit-Napf, was ja auch an der Mauser liegen könnte, oder? (Oder daran, dass sie versuchen intuitiv ihre Verdauungsprobleme durch Gritaufnahme zu verbessern).
      Das mit der Gritaufnahme kenne ich nur in Form von Sand bei Wellensittichen. Daher kann ich das nicht genau beurteilen.

      Withi schrieb:

      Wie schnell können Leberprobleme entstehen? Vor ca. 4 Monaten wurde der Ringel ja schon abgetastet. Danke für den Bildhinweis, das hilft mir bei der Orientierung.
      Das ist unterschiedlich und hängt davon ab durch was sie verursacht werden.
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • Guten Abend,

      der verfärbte Kot könnte auf Probleme mit der Bauchspeicheldrüse hinweisen, Evtl. hervorgerufen durch zu fettreiche Ernährung.
      Eine zu schnelle Futterumstellung oder zu viel gefressen, eiweißreiches Grünfutter können ebenfalls soetwas hervorrufen.
      Grundsätzlich sind Ringelastrilde auf energiearme Kost spezialisiert und reagieren empfindlich auf zu fette Nahrung.
      Das kann dann auf die Leber gehen und auch zu farbveränderungen führen.
      Eine Kotprobe kann Aufschluss darüber geben, ob die Bauchspeicheldrüse eine Fehlfunktion hat.
    • Also eine Kotuntersuchung wollte der TA ohnehin machen, auf den Kropfabstrich werde ich auch bestehen.

      Vogelkohle: Ja, die andere Seite der Münze ist mir hierbei durchaus bewusst. Nur falls z.B. ein Leber- oder Nierenschaden vorliegt, könnten sich Toxine im Körper angesammelt haben. Außerdem könnte die Kohle das überschüssige Wasser im Urin ziehen. Da die Untersuchung schon morgen ist werde ich mal die TA darauf ansprechen, ob ich die Kohle anbieten darf.

      Ich plane nicht zu züchten. 2 der 3 sind auch weit über das Zuchtalter heraus, mindestens 8 Jahre alt (eher deutlich älter). Sie geraten auch nicht in Brutstimmung. Wie gesagt, bisher habe ich regelmäßig Grünfutter angeboten und die Ringels haben sich genommen, was sie wollten/brauchten. Ich wusste nicht, dass es "zu viel" Grünfutter gibt? Ich lese immer wieder in Fachbüchern und bei Züchtern, dass Grünfutter idealerweise täglich dargereicht werden sollte. Mein Stand der Dinge war, dass v.a. halbreife Samen und tierisches Eiweiß plus Wärme-/Lichtveränderungen zu Bruttrieb führen?

      viele Grüße,
      Withi
      Liebe Grüße,
      Withi :ringel:
    • amigomaus schrieb:

      Hallo ich empfehle dir die Astrildenmischung von Hungenberg und einmal Grünfutter die Woche reicht völlig aus . Kein Lebenfutter oder Eifutter . Zusätzlich natürlich eine Beleuchtung mit UV Anteil für Vögel. Gruß Rainer
      Hallo Rainer,

      die Körnermischung hatten wir ja in diesem Thread schon. Habe genau eben diese bestellt. :)
      Lebend- o. Eifutter bekommen sie nicht.
      Habe Beleuchtung mit dem benötigten UV-A und UV-B-Anteil (mit Vorschaltgerät und Dimmer etc.).

      Grünfutter: Okay, wenn dies der Konsens zu sein scheint dann werde ich das Grünfutter reduzieren.

      Nicht, dass mit der derzeitigen Futtermischung ein Missverständnis aufgekommen ist. Diese besteht hauptsächlich aus versch. Hirsesorten wie Platahirse, Mannahirse, Silberhirse u.ä. In geringen Anteilen sind Nigersamen und Spitzsaat vorhanden. Ich erwarte Ende der Woche das Paket von birdsandmore, dann bekommen die Ringels nur noch die neue Futtermischung (Hungenberg) ohne (nennenswert) ölhaltige Samen.
      Liebe Grüße,
      Withi :ringel:
    • So, kurzes Update:
      Die Tierärztin hat ein eigenes Labor in ihrer Praxis und Kot sowie einen Kropfabstrich direkt untersucht. Darunter z.B. Kokzidien, Megabakterien, sonst. Parasiten etc. Die Kotprobe war unauffällig, beim Kropfabstrich waren nur die Bakterien leicht erhöht. Wir haben uns dazu entschieden, eine Antibiotikaspritze zu verabreichen, falls die Bakterien die Ursache des Unwohlseins sind. Wenn der Zustand nicht besser wird kommt in 6 Tagen noch eine Spritze. Zusätzlich gibt es übers Pulver ein Probiotikum für die Darmflora.
      Sepia, Vogelkohle, Grünfutter etc. dürfen gegeben werden. Das neue Futter soll ich langsam einführen.

      Achja und die Leber ist normal, nicht herausstehend. Der Ringel hat Idealgewicht und seit Anfang des Jahres auch nicht abgenommen. Heute ist er durch den Stress natürlich etwas durch den Wind, aber trotzdem am Futtern und Trinken.

      Danke für eure Ratschläge!
      Liebe Grüße,
      Withi :ringel:
    • Schön, dass deine Ringel keinen Leberschaden haben und Kot- und Kropf-Untersuchungen keine Krankheiten brachten. Mir hat ein Tierarzt mal Alamin zur Unterstützung bei Mauser und Belastungen empfohlen. Vielleicht kannst du deine Tierärztin ja fragen, ob sie das auch empfiehlt. Meinen Ringeln und Binsen streue ich auch regelmässig winzige Mengen zerbröselte getrocknete Brennessel-Blätter über Futter. Fressen sie gern und ich habe den Eindruck, dass sie das auch stärkt. Aber bei etwas maroden Tieren würde ich auch da sicherheitshalber die Ärztin fragen.
    • Hallo zusammen, kleines Update:

      dem Ringel, um den ich mir ursprünglich Sorgen gemacht habe geht es mittlerweile recht gut. Er hat jetzt insg. 3 Antibiotika-Spritzen und zusätzlich noch welches ins Wasser bekommen. Nach der ersten ging es ihm erst besser, dann wieder schlechter, weswegen die TA und ich uns zu zwei weiteren Spritzen nacheinander entschieden haben. Woher die potenzielle bakterielle Infektion kommt ist für mich unklar. :(

      Gestern hing dann eine andere in den Seilen. Morgens war sie leicht aufgeplustert, habe ihr eine Wärmlampe angeboten, unter die sich gedrängt hat. Es ging ihr zunehmend schlechter, habe sie dann isoliert in einen kleineren Käfig in die Voliere gesetzt (mit Wärmelampe usw. und ohne Antibiotika-Wasser). Sie hat sich da schon kaum noch bewegt - ist bei den Kleinen ja ein Alarmsignal... Da sie Abends keine Ruhe gab und nich talleine schlafen konnte / wollte habe ich sie schließlich zurück zu den anderen und in ihr Schlafnest gelassen. Heute morgen um 4 wachte ich dann von knackenden Geräuschen auf. Habe sie gegen 5 aus dem Nest genommen, wo sie sich mit dem Gesicht in den Bauch eines anderen Ringels gedrängt hatte. Alles war verklebt, inkl. den Augen. Sie hatte milchigen Ausfluss aus Nasenlöchern und Schnabel. In meiner Hilflosigkeit, wie ich ihr helfen kann habe ich die Augenpartie sanft mit einem Q-Tip und Wasser gereinigt und sie dann unter die Wärmelampe gesetzt, da sie stark aufgeplustert war. Mein Partner hat sie dann sobald es ging zum TA gebracht, wo sie kurz darauf erlöst wurde. Die Tierärztin vermutete ein Lungentrauma als Ursache. Das kam für uns alle sehr plötzlich und überraschend. Sie hatte sich diesen Sommer den Flügel gebrochen, der nicht mehr perfekt zusammengeheilt ist. Seitdem war die Voliere mit Klettermöglichkeiten eingerichtet und die Kleine kam trotz ihrem Handicap bestens zurecht. Sie saß immer in der Mitte zwischen den anderen Ringels, die jetzt natürlich trauern.

      Ich hoffe, dass sich der andere auch vollständig erholt und dass ich nach der ersten Trauerphase zwei Weibchen finde, die ich den beiden verbleibenden Männern dazusetzen kann.
      Liebe Grüße,
      Withi :ringel:
    • Hi @Withi,

      Erstmal herzliches Beileid für den Verlust der Henne.

      Hat die Tierärztin die verstorbene Henne richtig seziert/obduziert nachdem sie erlöst worden ist? Oder war es wirklich bloß eine Vermutung? Verklebte Augen sprecheb für mich eher weniger für ein Lungentrauma. :hmm: Klingt eher nach etwas entzündlichen, verursacht durch Keime. Solange die Ursache für die Erkrankung deiner Ringel nicht eindeutig geklärt ist, würde ich erstmal keine neuen Vögel holen.

      Bitte schicke unbedingt eine Kotprobe in ein Labor. Durch die Antibiotikagabe bei dem kranken Hahn wird man wahrscheinlich wenig sehen, aber der andere wurde ja offenbar nicht mitbehandelt, soweit ich das hier erlesen konnte.
      Ggf. Bestehe darauf, dass vom augenscheinlich gesunden Hahn und/oder dem kranken Hahn eine Kropfprobe ins Labor geschickt wird.

      Du musst wirklich darauf bestehen! Ansonsten machen es die Tierärzte nicht. Was meinst du, was ich für eine Rennerei hinter mir habe mit einem meiner Goulds-Hähne?! 4-mal war ich beim Tierarzt. Und erst beim 4. Mal hat man endlich die Kropfprobe eingeschickt. Erst dann die richtige Diagnose. Ich habe mittlerweile gelernt, dass man oft vergeblich zum Tierarzt rennt und die einem nur das Geld aus der Tasche ziehen mit ihren "Vermutungen". Gerade bei so kleinen Vögeln gilt: entweder der Tierarzt hat Ahnung oder er sollte es zugeben und eine Probe direkt ins Labor geben. Und nicht immer nur Vermutungen anstellen. Das schadet den Vögeln letztendlich meist mehr, als wenn es gleich vernünftig gemacht worden wäre...
      :gouldamadine: :zf: :binsen2: :forbes: :jap.mövchen:
    • Hallo Schokofinches,

      die Lungen und Luftsäcke haben sich wahrsch. mit Flüssigkeit gefüllt, das war das, was ihr aus Schnabel & Nasenlöchern gelaufen ist. Sie hat ja ihren Kopf in dem anderen Ringel vergraben und sich in dem Zuge komplett selbst eingeschmiert - inkl. Augenpartie. Mein Freund war für mich als Vertretung dort und hat mir ausgerichtet, dass die TA eine Entzündig für extrem unwahrscheinlich hält, da sie nichts bakterielles finden konnte und die Kleine ja auch fast eine Woche mit Antibiotika im Trinkwasser behandelt wurde. Ich hatte speziell nachfragen lassen, ob es was ansteckendes sein könnte und was ich mit dem Rest des Bestandes machen soll: Mit den anderen nichts, war nichts ansteckendes.

      Das zweite Männchen im Übrigen auch, weswegen ich davon keine Kotprobe einschicken kann. Vor einem Monat wurden ja von allen dreien Kotproben untersucht und nichts gefunden. Nur bei dem Ringel, der auch die Spritzen bekam waren im Kropfanstrich eine leicht erhöhte Anzahl von Bakterien zu finden (deswegen die Antibiotika). Von daher wüsste ich gerade nicht, was ich noch anders machen kann und hoffe, dass es mit ein paar weiteren Tagen AB dann geklärt ist.

      Ich kann verstehen, dass es sich vielleicht diffus gelesen hat. Aber meine Tierärztin ist wirklich sehr sachkundig und besitzt in ihrer Praxis sogar selbst ein Labor. War schon bei einigen VK TA, aber bei keinem hatte ich das Gefühl, jemand so kompetenten vor mir zu haben. Kotproben und Kropfabstriche wurden ja gemacht und ich war jetzt 3, 4(?) Mal zur Nachuntersuchung mit dem Ringel bei ihr - ausgenommen gestern mit der kranken Dame erst letzte Woche. Da sich in den ganzen Untersuchungen auch nichts neues ergeben hatte, gehe ich davon aus, dass außer den Bakterien und der Mauser nichts weiteres gesundheitlich belastendes vorgeht - fingers crossed.

      Nichtsdestotrotz werde ich natürlich nicht gleich zwei fremde Weibchen in den angeschlagenen Bestand setzen. Meine zwei Männchen werden weiter beobachtet. Aber da Ringels bei mir im Raum nicht so häufig sind und die Nachzuchten diesen Jahres potenziell schon vergeben sind macht es denke ich Sinn, schon einmal jemanden zu finden, der sie abgeben kann. Danach sind die neuen Weibchen ja auch mind. 4 Wochen in Quarantäne, bevor sie zu den anderen kommen. :)
      Liebe Grüße,
      Withi :ringel: