Keimfutter während des Brütens ?

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    • Bei einer Haltung in der Zuchtbox würd ich die Fütterung auch wie amigomaus und Oberlausitzer empfehlen.

      Ich halte fast alle Prachtfinken in einer Gemeinschaftsvoliere, daher kann ich so ein genaues Futterprogramm nicht durchziehen. Ist vielleicht nicht immer optimal, haut aber meist auch recht gut hin.
    • Also, bei mir ist das genau anders, wie bei meinen "Vorrednern". Außer wenn ich im Urlaub bin (da ist dann Zuchtpause) bekommen meine Vögel ALLE täglich Keimfutter. Ansonsten züchte ich ganzjährig und halte die Vögel somit in Kondition. Mal davon abgesehen ist Keimfutter ja auch ein hochwertiger Vitaminlieferant.

      Ich gebe das Keimfutter also auch, während der Brut durchgängig. Ich hab damit seit Jahren keine negativen Erfahrungen; allerdings bekommen sie bei mir erst Insekten (Bufflos) und Eifutter zur freien Aufnahme erst dann, wenn die Jungen geschlüpft sind.

      2x pro Woche mische ich allen Vögeln Eifutter mit unter das Keimfutter, und zwar an den Tagen wo die Tiere B-Komplex bekommen, da tierisches Eiweiss die Aufnahme der B-Vitamine fördert. Da ich recht viele Goulds habe mache ich das als Prophylaxe gegen die Dreher-Krankheit.

      Wenn man den Sinn von Keimfutter hinterfragt, dann ist es sogar eigentlich widersprüchlich bis kontraproduktiv, die Gabe während der Brutdauer einzustellen. Keimfutter simuliert ja halbreife Sämereien, die es in der Brutzeit (Regenzeit) in der Natur gibt. Die geben ja sozusagen den "Startschuss" für die Vögel, mit der Fortpflanzung zu beginnen. Stellt man die Gabe von Keimfutter ein, sobald das Gelege vollständig ist, käme das ja quasi einer spontanen Dürre gleich. Oder im Umkehrschluss: in der Natur steht das Futter ja auch weiterhin zur Verfügung und niemand enthält es den Tieren vor.

      Ich mache das nun schon bestimmt 6-7 Jahre so und mir wurde dadurch noch nie ein Hahn zu triebig. Sage aber ausdrücklich dazu, dass ich nur Australier züchte und die sind ja nicht so "sensibel" wie Afrikaner, aber auch dort steuert niemand das Futterangebot in der Regenzeit ;)
    • Tja das ist so eine Sache mit dem Keimfutter. Den Goulds habe ich es auch während der Brut gegeben, bei den Wellenastrilden habe ich noch keine Erfahrung aber auch schon gehört das der Hahn dann zu "wild" wird und die Jungen entsorgt. Allerdings hast du recht wenn du schreibst das in der Natur während der Brutzeit ja auch immer gekeimtes zur Verfügung steht. Ich denke man kann nicht ausser acht lassen das die Vögel in der Natur auch mehr Arbeit haben das Futter zu suchen und damit mehr beschäftigt sind als in unseren Käfigen und Volieren, sprich mehr ausgelastet. Goulds sind ja schon seit Jahrzehnten in unseren Volieren die Afrikaner sind evtl. noch näher an der natürlichen Lebensweise?
    • d_m schrieb:

      bekommen meine Vögel ALLE täglich Keimfutter.
      Habe ich bei Carduelieden genau so gemacht.

      d_m schrieb:

      eigentlich widersprüchlich bis kontraproduktiv, die Gabe während der Brutdauer einzustellen.
      Sehe ich genau so, auch Insekten gibt es bei mir Ganzjährig.

      voli schrieb:

      schon gehört das der Hahn dann zu "wild" wird und die Jungen entsorgt.
      Ich glaube nicht an Hähne die zu Brutig werden.
      Denkt mal über folgendes nach.
      Ein Pärchen bekommt in der Brutpause mageres Futter, dann zu Brutbeginn kommt Keimfutter und Tierisches dazu. Die Vögel sind dann so heiß auf das neue Futterangebot das sie in Brutstimmung kommen und beginnen auch mit der Brut aber in den nächsten Tagen werden die regelrecht übersättigt und schmeißen die jungen raus oder überbauen. Das weglassen vom erweiterten Futterangebot kann hier helfen ist aber ein ritt auf Messers Schneide, denn etwas zu wenig und die Brut wird wegen zu schlechtem Futterangebot aufgegeben. Meisen verlassen ihre kleinen wenn es ca.3 Tage in Folge regnet. Warum wohl? Übrigens werden da auch häufig die Küken überbaut. Das hab ich schon oft gesehen wenn ich im Herbst die Nester sauber mache.
      In meinem Fall gebe ich Ganzjährig Keimfutter, Grün und Tierisches. Die Vögel sind dann erst garnicht so verrück nach dem neuen Futter da es nicht neu für sie ist und deswegen fressen sie auch nicht mehr davon wie ihr Körper braucht. Die Brutzeit steuer ich über die Tageslicht dauer, deutlich unter 12 std Licht = keine Brut. Übrigens verringern die dann das Fressen von Keim und Insektenfutter von selber aber stellen es nie ganz ein.
      Nun beruhen meine Erfahrungen nicht nur aber vorwiegend auf Carduelieden und Weichfressern. Trotzdem glaube ich fest daran das das bei allen Kleinvögeln ganz ähnlich ist und was Cambria hier in verschiedenen Beiträgen schon geschrieben hat bestärkt meine Meinung noch. Nun schreibt d_m das ja auch noch.
      Ps. Seit ich das so mache hatte ich keine überbauten Eier oder Küken mehr.
      LG
      Christian aus OWL
    • Hast Du richtig verstanden, @voli ;)

      Ich mische das Keimfutter immer mit etwas Vogeltorf (z. B. TerraMix von Versele Laga). Das bindet überschüssige Feuchtigkeit und die Vögel picken das Futter wie in der Natur aus dem "Boden"; Mischungsverhältnis 2:1 Keimfutter/Torf (in Gramm)
    • voli schrieb:

      Gute Idee mit der Erde bzw. Torf, werde ich auch mal probieren
      wichtig ist das du das Keimfutter mit dem Torf zu einer feucht krümeligen Masse zusammen mischst wenn es zu nass und klumpig wird gehen die Vögel nicht ran aber wenn du es ein paarmal gemacht hast bekommst du den Bogen raus und nur ungedüngten Schwarztorf nehmen. Vorteil das Keimfutter bleibt länger frisch und schimmelt nicht.
    • Ich keime das Futter in einem Eimer indem ich das etwa 6 Stunden in Wasser Quelle, dann waschen und danach hänge ich ein Zewa Tuch in den Eimer, lege den Eimer nochmal etwa 24 Stunden auf die seite so das das Wasser ausläuft. Nach 24 Stunden ist das fast trocken und ich froste es.
      Zum füttern kommt es ohne Erde lose auf ein Brett.
      LG
      Christian aus OWL
    • Christian, kannst du das bitte nochmal genauer beschreiben. Erst das Keimfutter 6 Stunden im Kübel mit Wasser quellen lassen, dann durchspülen und nur das Futter zurück in den Kübel. Kübel seitwärts legen, damit das Wasser vollends ablaufen kann. Das mit dem Zewatuch kapier ich noch nicht ganz. Legst du das auf das feuchte Futter, oder liegt das Futter auf dem Zewatuch? Oder wie meinst du das mit dem Reinhängen?
    • Ich versuch es mal.
      Das nasse, gequollene Futter schüttel ich im Eimer erst auf eine Seite. Nun hänge ich auf der Gegenseiteein Papiertuch ein und drücke es an die nasse Eimerwand. Eine Spitze vom Papiertuch schaut oben etwa 5 cm raus. Nun kippe ich den Eimer auf die Seite in die Wagerechte so das das Futter auf dem Tuch liegt.
      Das Papiertuch funktioniert jetzt wie ein Docht und zieht das Wasser regelrecht aus dem Futter und da in dieser Lage die kleine Spitze etwas runter hängt tropft das Wasser super ab. Nach einer Weile lege ich noch einen Nussknacker oder Feuerzeug unter den Eimer damit es etwas gefälle nach außen ergibt.
      Das ganze ist dann nach 24 Stunden (gesammt) 30 Stunden so trocken das man es einfrieren kann und damit das nicht zu einem Klotz zusammen friert schlage ich wärend des runter kühlens noch hin und wieder mit der flachen Hand drauf. Danach kann man die Wunschmenge mit einem Becher entnehmen
      Ps. Übrigens verwende ich dazu immer das ganz normale Futter, so hab ich teilweise gekeimtes Futter und andere Sorten die langsamer keimen sind halt nur gequollen.
      LG
      Christian aus OWL