Moin,
ich hatte vor drei Wochen eine üble Überraschung und dachte mir, es wäre für andere vielleicht hilfreich, zu beschreiben, was passiert ist und wie die (erfolgreiche) Behandlung aussah.
Meine beiden Kanarien haben Trichomonaden. Die Behandlung durch den Tierarzt hat leider nicht ganz den gewünschten Erfolg erzielt, so dass ich zusätzlich eine Langzeitbehandlung mit Chevi-Col versuchte. Dazu sind die Kanarien in einen Quarantänekäfig gezogen. Dennoch habe ich (blöderweise!) gedacht, es wäre besser, auch die Gouldamadinen, die normalerweise mit den Kanarien in der gleichen Voliere leben, mitzubehandeln, damit es keinen Jojoeffekt gibt, wenn die Kanarien wieder einziehen. (Die Tierärztin versicherte mir, dass diese Art Trichomonaden nicht auf die Amadinen geht, weil da jede Vogelart ihre eigene Spezies hat. Was wohl auch stimmte, weil die Goulds keinerlei Symptome zeigten)
Chevi-Col wird über das Trinkwasser dosiert. Ich habe die Dosis peinlich genau mit der Feinwaage abgemessen. Was ich nicht bedacht hatte, war die Wärme! Einige der Amadinen haben mehr getrunken als sonst und es kam, wie es kommen musste: nach drei Tagen fielen 4 von ihnen mit üblen Krämpfen von der Stange und konnten sich kaum noch bewegen. Sitzen, Kopf hochhalten, nichts ging mehr!
Als erstes habe ich die Tiere mit reinem, stillen Mineralwasser getränkt. Das funktioniert übrigens in diesem Zustand am besten, indem man das Tierchen vorsichtig mit der Schnabelspitze in den Wassernapf taucht. Der Trinkreflex setzt automatisch ein und es besteht nicht die Gefahr, wie bei einer Pipette, dass Wasser in die Luftröhre fliesst und obendrein eine Lungenentzündung auslöst.
Nach einiger Recherche wusste ich dann, dass diese Überdosierung zu einer Überreaktion der Nerven führt, was diese Krämpfe auslöst. Behandelt wird so etwas mit hohen Dosen Vitamin B-Komplex. Zum Glück habe ich diese Kapseln eh immer im Haus (für die Fische) und konnte so gleich beginnen. Also habe ich jeweils eine halbe Kapsel Pulver in 50 ml stillem Mineralwasser (wichtig, um auch die Elektrolyte aufzufüllen) aufgelöst und die Tiere mindestens 5mal täglich getränkt. (Sie haben mich dafür gehasst!) Nach drei Tagen waren 3 von 4 wieder komplett auf den Beinen, nur Pavarotti, den es wirklich heftig erwischt hatte, hat 5 Tage gebraucht.
Die anderen Tiere haben, mit einem Tag Verspätung, auch leichte Symptome gezeigt. Die konnten aber selbständig trinken, so dass ich nur deren Wassernapf mit Vitamin B versehen habe. Die waren auch nach zwei Tagen wieder fit.
Alle haben es ohne Spätfolgen überstanden. Zum Glück! Ein Pärchen hat zwei Tage, nachdem sie wieder auf den Beinen waren, begonnen, zu brüten und nun 5 Eier im Nest. Ich lass mich überraschen, ob die Küken Folgen zeigen. Ich hoffe, nicht!
Fazit für mich: Finger weg von Chevi-Col bei Prachtfinken.
Die Kanarien haben übrigens keinerlei Symptome gezeigt und mein Hahn ist inzwischen auf dem Weg der Besserung. Den habe ich allerdings nicht weiter mit dem Zeug behandelt, weil ich Angst hatte, dass er auch noch Probleme bekommt. Ich behandle ihn nun mit einer Mischung aus Jojoba als Trägeröl und einer Beimischung von je 0,5% Nelken/T-Baum/Lavendelöl, wovon ich ihm 2mal täglich einen Tropfen unter den Flügel reibe (so, dass es in die Blutbahn geht). Er hat innerhalb von 48 Stunden deutliche Besserung gezeigt. Die Henne war vom ersten Tag an sehr kränklich und immer viel zu leicht. Sie hat es leider nicht überlebt. Ich vermute inzwischen ,dass sie auch die Infektionsquelle war.
Aber auch hier muss ich dringend davon abraten, dies bei Gouldamadinen auszuprobieren, denn die reagieren erschreckend empfindlich auf diverse Inhaltstoffe ätherischer Öle, die bei anderen Tieren keinerlei Symptome hervor rufen. Gouldamadinen sind in ihrer Empfindlichkeit mit Katzen vergleichbar, die ebenfalls auf die Behandlung mit kleinsten Mengen ätherischer Öle mit Vergiftungserscheinungen reagieren.
Gruß
Jutta
ich hatte vor drei Wochen eine üble Überraschung und dachte mir, es wäre für andere vielleicht hilfreich, zu beschreiben, was passiert ist und wie die (erfolgreiche) Behandlung aussah.
Meine beiden Kanarien haben Trichomonaden. Die Behandlung durch den Tierarzt hat leider nicht ganz den gewünschten Erfolg erzielt, so dass ich zusätzlich eine Langzeitbehandlung mit Chevi-Col versuchte. Dazu sind die Kanarien in einen Quarantänekäfig gezogen. Dennoch habe ich (blöderweise!) gedacht, es wäre besser, auch die Gouldamadinen, die normalerweise mit den Kanarien in der gleichen Voliere leben, mitzubehandeln, damit es keinen Jojoeffekt gibt, wenn die Kanarien wieder einziehen. (Die Tierärztin versicherte mir, dass diese Art Trichomonaden nicht auf die Amadinen geht, weil da jede Vogelart ihre eigene Spezies hat. Was wohl auch stimmte, weil die Goulds keinerlei Symptome zeigten)
Chevi-Col wird über das Trinkwasser dosiert. Ich habe die Dosis peinlich genau mit der Feinwaage abgemessen. Was ich nicht bedacht hatte, war die Wärme! Einige der Amadinen haben mehr getrunken als sonst und es kam, wie es kommen musste: nach drei Tagen fielen 4 von ihnen mit üblen Krämpfen von der Stange und konnten sich kaum noch bewegen. Sitzen, Kopf hochhalten, nichts ging mehr!
Als erstes habe ich die Tiere mit reinem, stillen Mineralwasser getränkt. Das funktioniert übrigens in diesem Zustand am besten, indem man das Tierchen vorsichtig mit der Schnabelspitze in den Wassernapf taucht. Der Trinkreflex setzt automatisch ein und es besteht nicht die Gefahr, wie bei einer Pipette, dass Wasser in die Luftröhre fliesst und obendrein eine Lungenentzündung auslöst.
Nach einiger Recherche wusste ich dann, dass diese Überdosierung zu einer Überreaktion der Nerven führt, was diese Krämpfe auslöst. Behandelt wird so etwas mit hohen Dosen Vitamin B-Komplex. Zum Glück habe ich diese Kapseln eh immer im Haus (für die Fische) und konnte so gleich beginnen. Also habe ich jeweils eine halbe Kapsel Pulver in 50 ml stillem Mineralwasser (wichtig, um auch die Elektrolyte aufzufüllen) aufgelöst und die Tiere mindestens 5mal täglich getränkt. (Sie haben mich dafür gehasst!) Nach drei Tagen waren 3 von 4 wieder komplett auf den Beinen, nur Pavarotti, den es wirklich heftig erwischt hatte, hat 5 Tage gebraucht.
Die anderen Tiere haben, mit einem Tag Verspätung, auch leichte Symptome gezeigt. Die konnten aber selbständig trinken, so dass ich nur deren Wassernapf mit Vitamin B versehen habe. Die waren auch nach zwei Tagen wieder fit.
Alle haben es ohne Spätfolgen überstanden. Zum Glück! Ein Pärchen hat zwei Tage, nachdem sie wieder auf den Beinen waren, begonnen, zu brüten und nun 5 Eier im Nest. Ich lass mich überraschen, ob die Küken Folgen zeigen. Ich hoffe, nicht!
Fazit für mich: Finger weg von Chevi-Col bei Prachtfinken.
Die Kanarien haben übrigens keinerlei Symptome gezeigt und mein Hahn ist inzwischen auf dem Weg der Besserung. Den habe ich allerdings nicht weiter mit dem Zeug behandelt, weil ich Angst hatte, dass er auch noch Probleme bekommt. Ich behandle ihn nun mit einer Mischung aus Jojoba als Trägeröl und einer Beimischung von je 0,5% Nelken/T-Baum/Lavendelöl, wovon ich ihm 2mal täglich einen Tropfen unter den Flügel reibe (so, dass es in die Blutbahn geht). Er hat innerhalb von 48 Stunden deutliche Besserung gezeigt. Die Henne war vom ersten Tag an sehr kränklich und immer viel zu leicht. Sie hat es leider nicht überlebt. Ich vermute inzwischen ,dass sie auch die Infektionsquelle war.
Aber auch hier muss ich dringend davon abraten, dies bei Gouldamadinen auszuprobieren, denn die reagieren erschreckend empfindlich auf diverse Inhaltstoffe ätherischer Öle, die bei anderen Tieren keinerlei Symptome hervor rufen. Gouldamadinen sind in ihrer Empfindlichkeit mit Katzen vergleichbar, die ebenfalls auf die Behandlung mit kleinsten Mengen ätherischer Öle mit Vergiftungserscheinungen reagieren.
Gruß
Jutta
Gruß
Jutta
Jutta