Zuchtbericht Kapuzenzeig

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    • Zuchtbericht Kapuzenzeig

      Kapuzenzeisig (Carduelis cucullata)



      Die Kapuzenzeisige: Länge von 11 cm.

      Das Männchen hat einen rot leuchtend Körper, der Kopf, die Flügel und der Schwanz sind schwarz, Bauch und Schenkel sind weiß (siehe Foto).
      Die Weibchen zeigt weniger rot, es ist wie ein schmaler Streifen auf der Brust (siehe Foto). Der Rücken ist überwiegend grau, der Bauch weiß.
      Der Kapuzenzeisig lebt in Venezuela und Kolumbien.

      Dies soll nur eine grobe farblicher Beschreibung dieser Vögel sein, alles weitere bitte aus der Fachliteratur (s. u.) entnehmen.

      Ich halte und züchte die Kapuzenzeisige mit kurzen Unterbrechungen seit 2010 und 2014 mit Erfolg.
      Durch einen Bekannten sind mir diese hervorragenden Sänger in seiner Gartenvoliere aufgefallen.
      Der Gesang erinnert ein bisschen an den Erlenzeisig ohne diese Nebengeräusche.

      Nach einer Eingewöhnungsfase wurden die Kapuzenzeisige in meine Gartenvoliere zu den afrikanischen Prachtfinken. Da er sehr friedlich ist, kann er ohne weiteres mit fast allen anderen Vögeln zusammen gehalten werden. Während der Brustzeit verteidigt er seine Nestumgebung wie jeder andere Vogel auch. Werden mehr als 1 Paar in der Voliere gehalten kann es zu Streitereien kommen.



      Zucht:


      Der Kapuzenzeisig braucht zur Zucht helles Licht, das Nest ist in der Innenvoliere fast auf Höhe der Leuchtstoffröhre angebracht (siehe Bild).
      Zur Info: das Paar aus dem Jahr 2010 hat in der Außenvoliere sein Nest in einer Astgabel gebaut (Trichterförmig) und 4 Eier gelegt, 3 sind ausgeflogen.
      Da nicht jedes Weibchen das zugesetzte Männchen akzeptiert und umgekehrt ist es wichtig ein harmonierendes Paar zufinden.
      Wie bei allen meinen Vögeln suchen sie sich selbst ihren Partner aus 2 - 3 Paaren aus, die anderen Paare habe ich meinem Bekannten zurück gegeben.

      Wenn das Weibchen in Brutstimmung gekommen ist, folgt das Männchen immer dem Weibchen, füttert es und in der Voliere erfolgt eine Jagt, aber keine blutige, auch alle anderen Insassen werden nicht mit gejagt.
      Danach fängt meist das Weichen an und trägt Nistmaterial zusammen und baut das Nest. Bei mir hat sich das Männchen nie daran beteiligt. Es wurde bei mir nur Kokosfaser verbaut (siehe Bild). Das Männchen begleitet das Weibchen bei allen seinen Aktivitäten und singt.
      Am 21.05.2015 wurde das 1. Ei gelegt, es folgten noch 2 Eier. Im Gegensatz zu unsern Prachtfinken brütet nur das Weibchen, es wird während dieser Zeit vom Männchen gefüttert. Es fliegt nur kurz zum Trinken, dann aber schnell wieder zurück.
      Brutende war am 03.06. rein rechnerisch. Bei der Kontrolle zwischendurch habe ich fest gestellt, das die Eier nicht befruchtet waren.

      Für die zweite Brut hat sich das Paar viel Zeit gelassen, aber am 07.10.2015 war es wieder so weit.
      Diesmal wurden 4 weiße Eier gelegt. Die Brutzeit beträgt ca. 12 - 14 Tage , also rechnerisch ab 20.10. müssten Stimmen zu hören sein. Es sind drei Eier ausgebrütet worden, mit dem 4. Ei hat das nicht geklappt.
      Da der November tagsüber noch sehr mild war, habe ich das Verbindungsfenster zur Voliere geöffnet und der Hahn flog sofort raus zum Badenund suchte noch nach Insekten. Aber kleine oder große Mehlwürmer wurden nicht angerührt. Nach ca. 2 Stunden wurde das Fenster wieder geschlossen.
      An den nächsten Tagen war nur schon vor dem Fenster und wartet auf seinen Freiflug, das Weibchen war auch zum Baden mit rausgeflogen.
      Gefüttert wurde in den ersten Tagen fast nur Keimfutter von Kapuzenzeisig Spezial von Fa. Blattner, danach wurde auch die trockene Variante und viel Grünzeug, wie Salatgurke, Salat, Endivien und Eifutter usw. verfüttert..

      In der Fachbüchern wird oft drauf hingewiesen, das die Männchen nicht mitfüttern aber bei mir war er sehr daran beteiligt (siehe Bild).

      Am 07.11. ca. 18 Tage später waren die Jungen flügge (aber kein Freiflug mehr nach draußen). Ca 8 Tage später habe ich auch die Kapuzenzeisige in die vorgesehenen Käfig im Haus umgesetzt. Nach insgesamt 2 Wochen nehmen sie völlig selbstständig das Futter auf (siehe Bild).

      Ernähung:

      Kapuzenzeisig Spezial, Wildsamen, Unkrautsamen und Grassamenmischung wurde angeboten. Die afrikanischen Prachtfinken haben auch von diesem Futter, vor allem Wild-, Unkraut- und Grassamen gefressen.


      Quellenangaben: Zeisige, Girlitze und andere Finkenvögel, Horst Bielfeld, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1990,

      ISBN 3-8001-7201-1. und wikipedia.org/wiki/Kapuzenzeisig

      Bildmaterial: bengalus
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    • Hallo Bengalus,
      sehr schöner Bericht; ich gratuliere zum Erfolg.
      Einen kleinen Tip möchte ich aber doch noch loswerden. Man muss nicht gleich mit Betacarotin oder ähnlichem arbeiten. Ich habe die Kapuzen früher mit sehr viel Löwenzahnblättern und mit Karottenscheiben versorgt (wird nach kurzer Gewöhnung gerne genommen). Einfach mit dem Messer dünn geschnitten und mit der Klammer ins Gitter. Ausserdem habe ich das Körnerfutter (nicht nur in der Mauser) mit Spirulina (Fa. Blattner) gepudert, eine Grünalge voller Carotinoide, die der Vogelkörper zu roter Farbe umwandelt und in die Feder einlagert; desweiteren ist Spirulina ein Naturstoff, der viele Mineralien und auch etwas Vitamin liefert und der einen guten Effekt für die Verdauung liefert; auch der Grauedel bekommt Spirulina, obwohl er keine Fettfarbe (gelb oder rot) einlagern kann.
      Die Kapuzen wurden auf jeden Fall intensiv rot, ohne die Leber zu sehr zu belasten, was bei Betacarotin oder Canthaxantin schon mal vorkommen kann (Dosierung).
      Du wirst es den Vögeln ansehen und noch viel mehr Freude daran haben.
      Nur ein kleiner Tipp; absolut kein Muss
      Gruß Werner
    • Hallo Werner1,
      vielen Dank für "deine kleinen Tipp's".
      Wie heißt es doch "an meine Tiere kommt kein...", mit Betacarotin, Canthaxantin oder ähnlichem arbeite ich nicht.
      Ich verwende schon seit Jahren Spirulina von "De Imme", auch früher bei meinen Gouldamadinen und anderen australischen Prachtfinken auch die Magellanzeisige haben Spirulina angenommen.
      Mit den Karottenscheiben hatte ich bisher kleinen Erfolg, wurden immer abgelehnt.
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    • sehr schöner Bericht , ich stehe nur dem zusammenhalten mit Prachtfinken etwas skeptisch gegenüber da Zeisige und Prachtfinken vom Futter her doch schon unterschiedlich gelagert sind.Man tut den Prachtfinken mit dem relativ fettem Futter der Zeisige kein gefallen und den Zeisigen ist das PF futter einfach zu trocken. Ich weis aber auch das immer wieder Vogelfreunde gibt die sich ein Pärchen Kapuzen gerne bei den PF mitfliegen lassen . ist eben gang und gebe ,sollte man sich aber mit de optimalen Fütterung beider Arten auseinandersetzen wird man erkennen das man den Vögeln da kein gefallen tut . ist nur meine persönliche Meinung also nicht zu kritisch aufnehmen ;-)