Spezialzucht oder alles Gemischt ?

Also wir haben schon einuge Tiere aber die bekommen alle nur hochwertiges Futter und viel Frisches! die Tiere sind unser Hobby und es ist egal ob wir durch Zucht kosten decken können denn das ist total nebensächlich.

Ich habe meine Nachzuchten noch nie beringt und bin sie super los geworden. Ausstellungen finde ich persönlich albern und würde da eh nicht mitmachen... Klar auf den großen Börsen müssen die Tiere beringy sein aber auf den kleineren ist es egal...

Also finanzieren lässt sich glaub ich eine normale Hobbyzucht durch die Einnahmen der verkauften Jungvögel nicht. Zumindest ist es bei in all den Jahren nicht gewesen und ich betreibe dieses Hobby schon ein Weilchen. Ich zahle immer drauf sei es für gutes Futte, Zusätze oder auch bau von neuen Volieren. Um Gewinn damit zu machen muss schon einiges an Nachzuchten produziert werden.
Ich betreibe es aus Spaß an den Tieren und nicht um Geld damit zu machen. Ernsthafte und überlegte Zucht betreibe ich nur mit den Mövchen und Muskatfinken hier jeweils mit mehrerem Paaren. Nebenbei habe ich aber auch noch drei Pärchen Afrikaner, die ich halte weil ich sie interessant finde. Ich wohne nun mal in einer Mietwohnung wo der Raum begrenzt ist, da konzentriere ich mich auf die Arten denen ich es ermöglichen kann tiergerecht gehalten zu werden, auch wenn es da heisst das die sechs kleinen Afrikaber in einer großen Voliere leben. Falls es da mal Junge gibt freue ich mich aber ich versuche es nicht auf Teufel komm raus nur damit ich Vögel gezogen habe die etwas mehr Geld in die Kasse spülen. Geld lässt sich nach meinrr Auffassung mit diesem Hobby nicht verdienen.

Das hängt freilich auch davon ab was es den für Vögel sind. Eher Seltenes wie etwa Weichfresser, spezielle Täubchen oder andere "gesuchte" Vögel die man nicht mehr oft sieht, wird man noch an den Mann oder eben die Frau bringen.
Bei den gängigeren Vögeln werden von Züchtern meist nur geschlossen beringte Vögel gekauft und unberingte Vögel landen dann billig im Zoohandel oder ev. noch bei privaten Haltern die nicht züchten und das Alter egal ist.
Warum?

Genau, ich finde es einfach zu stressig für sie Tiere Desweiteren wissen wir ja alle das die meisten Züchter gezielt Linienzucht betreiben um bestimmte Merkmale hervorzuheben oder weg zu züchten. Börsen sind ja schon recht Fragwürdig aber was ich so alles mitbekomme was bei Taubenzüchtern abgeht um Ihre Tiere perfekt zu präsentieren oder eben bei Finkenzüchtern. NE ne das ist nicht meine Welt. Es sind aber auch nicht alle so, viele die ich kenne benutzen halt Ihre Spezialtricks...

Ganz genau so sehen ich es auch ... Ich finde zum Beispiel mein Wellenastrild Hahn ist ein absolut TOP Vogel, aber er wird niemals bewertet werden können weil ich nicht ausstellen würde und er nicht beringt ist... Aber dafür sind wir ja alles Individuen und können unsere eigenen Entscheidungen treffen über was wir wollen und was nicht

Ja das ist sicherlich ein Teilaspekt und hängt davon ab um was für Vögel es sich denn handelt und wie der Züchter seine Vögel hält und auch vorbereitet. Einem domestizierten Vogel wird eine Ausstellung sofern er auch auf die Schau vorbereitet wurde und auch konform auf der Schau betreut wird, sicherlich nichts ausmachen und solche Vögel können auch direkt nach einer Ausstellung für die Zucht eingesetzt werden.

Agile Weichfresser , unruhige Wachteln und div. einheimischen Vögel bin ich aber auch skeptisch eingestellt was Ausstellungen anbelangt und je nach Unterbringung werden die Vögel nicht zur Ruhe kommen.


In der Schweiz ist es ja nach Kanton auch so, dass an den Käfigen eine Möglichkeit zur Deckung geboten wird und durch den Kantonstierarzt auch kontrolliert wird. (Nadelzweige, Bretter, Kartons etc.)

Bei der Schweizermeisterschaft in Zofingen wurden auch Bänder gespannt, damit die Besucher nicht zu nahe an die Käfige herantreten konnten und die Bewertungskarten waren extra so gross, das sich der Vogel dahinter ohne Mühe verstecken konnte...............naja oft sah man den besagten Vogel wenn er noch Auszeichnungen an dem Käfig hatte gar nicht mehr...

Ich persönlich halte es so das ich an einer offenen Schau in der Nähe meines Wohnortes, an der Vereinsmeisterschaft, sowie an der Schweizermeisterschaft teilnehme, .......normalerweise. Dann ist Schluss und ich mag keinen Stress mehr und auch die Vögel sollen zu Hause bleiben. An einer WM nehme ich nicht teil da ich meine Vögel immer selber einliefere und meine Vögel auch nach einem Wochenende zurückhaben will,........ich hab die Piepser einfach zu gerne und möchte sie nicht ständig herumschicken, aber das ist eine persönliche Einstellung und mancher der betreffend mehr "angefressen" ist was Ausstellungen betrifft sieht Dies wohl anders.

Ansonsten ist es einfach menschlich das man seine Zuchterfolge auch zeigen möchte.

Liebe Grüsse Sascha

Eine Bewertung ist sowieso nur eine Momentaufnahme und je nach Zuchtrichter kann es auch einfach nur ein Ausfüllen der Bewertungskarte ohne Anspruch auf "Unfehlbarkeit" sein. Da fliessen viele Aspekte ein.

Gleichzeitig kann man eine grossen Schau mit viel Konkurrenz schon als groben Zeiger seiner eigenen Zucht sehen, was die Qualität betrifft.

Ich verurteile absolut NIEMANDEN der zu Ausstellungen geht... Es ist halt nur nichts für mich!

Ein Hallo in die Runde, dann will ich auch mal unsere Geschichte erzählen...

Zu Beginn hatten wir auch den Fehler gemacht, zu viele Arten toll zu finden. Von jeder 2-3 Pärchen - gucken ob es gut funktioniert. Zu "Hochzeiten" hatten wir auf diesem Weg 10 Arten parallel (mal überlegen... in Summe hatten wir schon Kanarien, Mövchen, Zebras, Wellis, Sperlingspapageien, Schönsiitiche, Zeres, Dias, Zwergwachteln, Gemalte, Goulds, Silberschnäbelchen, Ringel). Es hat nicht gut funktioniert, da man sich nicht 100%ig auf die einzelnen Bedürfnisse konzentrieren konnte und wir auch das Gefühl hatten, dass sich manche Arten trotz getrennter Volieren/Boxen gestört haben. Und dann natürlich das Problem, dass man teilweise nur Geschwister abgeben konnte.

Seit 2 Jahren haben haben wir deutlich abgespeckt und halten im Moment nur noch die Mövchen (ca. 16 Paare + Reserve) und Ringel (3 Paare). Die Mövchen, da sie gute Zuchtvögel mit interessanter Genetik sind, die Ringel weil wir sie putzig finden, hier ist die Zucht nicht vorrangig.

Für die Mövchen: Durch die jährliche Ausstellung (diesen Januar erstmalig auf der Weltmeisterschaft, jeweils 4. Platz für Geperlt und Weiß :tanzen:) haben wir zunehmend weniger Aufwand, die ca. 100 Nachzuchten pro Jahr verkaufen zu können. Letztes Jahr waren wir nur in Erfurt zur Börse, der Rest ging durch Internetanzeigen und direkte Anfrage durch Züchter unserer Farben, die durch die Schauen auf uns aufmerksam geworden sind. Es macht sich also schon "bezahlt", wobei das nicht unser vorrangiges Ziel war mit der Ausstellungszucht. Häufig denkt man von Zuchten in unserem Maßstab, dass die JV eh nur an Händler gehen, da weniger Aufwand. Wir haben noch nie an Händler verkaufen müssen. Sagt der Preis nicht zu, nehmen wir sie auf der Börse halt wieder mit (macht bei uns platztechnisch den Kohl auch nicht fett).

Wir haben noch nie ein Mövchen unter 5€ verkauft. Allerdings müssen wir dazu sagen, dass sich unsere "Kundschaft" in der letzten Zeit stark geändert hat. Dadurch, dass wir zum Teil teure Zuchtvögelk zukaufen und die meisten Nachzuchten immer besser werden, werden unsere Nachzuchten für diejenigen, die nur nach Wald-und-Wiesen-Mövchen suchen, zunehmend unattraktiv. Zu Beginn der Zucht haben wir für 5-10€ pro Mövchen verkauft, heute für 10-15€. Aber das bereitet uns wie gesagt keine Probleme.

Und es ist seit einigen Jahren in der Tat so, dass sich das Hobby finanziell von allein trägt. Wir konnten sogar etwas Geld ansparen für die nächste Volierenanlage. Allerdings benötigen die Mövchen nicht viel Schnick-Schnack und Fahrtkosten rechnen wir nicht mit ein. Pro Monat geben wir ca. 40€ für Futter und Zusätze aus. Zeittechnisch benötigen wir täglich 1/2 Stunde zu zweit (oder 1 Stunde allein) + Reinigung einmal wöchentlich ca. 2 Stunden, für uns als Berufstätige also kein Problem.

So, hab ich alles Ja, das sind unsere Erfahrungen.

Hallo Clonny und herzlichen Dank für deine Erfahrungen.

.......natürlich auch !congratulations! für die tollen Erfolge!

Etwas bitter ist es aber dennoch, dass schöne Schaumövchen so billig sind.

....unter 20 Fr. oder eben im heutigen Wechselkurs 20 Euronen sollte eigentlich kein Vogel verkauft werden.

Also Lisa und Andre (Clonny und Andre) haben wirklich absolut tolle Mövchen und sind meiner Meinung nach mehr Wert! :-D

ich weiß jetzt schon das ich hiermit anecken werde aber
ich bin der meinung das wir (mehr oder weniger spezialisten) uns von den sehr leicht zu züchtenden und somit billigen vögeln fern halten sollten.
da gibt es die normalen gartenzüchter die 2 paar kanarien und 2 paar zebrafinken in ihre voliere schmeißen und nach 3 jahren den markt mit 50 völlig unkontroliert vermehrten vögeln überschwämmen. diese sind dann auch schuld an den verdorbenen preisen. ich hab hier in der nähe einige solcher leute die inzwischen die vögel verchenken müssen weil die volieren zu voll werden.
deswegen, so meine meinung, sollten wir die wir uns mehr damit befassen unser wissen dafür einsetzen die selteneren sachen zu züchten. da hat man zwar weniger vögel am jahresende gezogen aber weniger is manchmal mehr. und diese tiere wird man dann auch wenigstens zu einem vernünftigen preis los. geld über haben werden dabei nur einige wenige.

lg christian

Grundsätzlich hast Du die Sache auf den Punkt gebracht terraOWL, da gebe ich Dir vollkommen recht. Allerdings hat jeder unabhängig vom Preis andere Präferenzen nach der er sich seine Vögel aussucht.

....da sind die Geschmäcker eben verschieden.

Oft kennen die Leute gerade bei den billigen Vögeln gar nicht wirklich den Unterschied zwischen Qualität und eben tschuldigung "Mist", und sind nicht bereit einen Euro mehr auszugeben.

......auch wenn die Unterschiede auch von Laien auf den ersten Blick ersichtlich sein sollen.