Drohnenbrut

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    • Hallo,

      auf Anregung von Roland möchte ich euch eine Futterquelle vorstellen für die euch eure insektenfressenden Vögel sicher anbeten werden.

      Es handelt sich um Drohnenbrut, also die Larven männlicher Bienen.

      Zunächst müsst ihr aber den Zusammenhang verstehen wieso überhaupt Drohnen übrig sein können.

      Nun, ihr habt alle schon vom Bienensterben gehört, die Ursachen hierfür sind allerdings vielfältig. Zum einen sind sicher Umweltgifte und auch Pestizide verantwortlich. Es gibt aber auch noch Parasiten und Krankheiten die für das Sterben von Völkern verantwortlich sind. Momentan ist die Varroa-Milbe wohl die größe Bedrohung. Die Milbe befällt die Bienen und ernährt sich dabei vom Blut der Larven und Bienen. Dabei werden Krankheiten übertragen die dann zu Körperschäden, Verkrüppelung und auch Tod der Bienen führen. Die Milben vermehren sich in den Waben der Bienen, bevorzugt in den größeren Waben in denen die männlichen Bienen heranwachsen. Die Weiblichen Milben lassen sich beim Verschliessen der Zelle durch die Bienen mit einschliessen. Bis zum Schlupf der Biene sind dann schon 4 neue Milben entstanden.

      Hier kann ein Imker eine Verminderung der Milbenzahl im Volk ohne Einsatz von Chemie oder anderen Bekämpfungsmitteln erreichen indem er die Waben mit Drohnenbrut entfernt und vernichtet. Und hier kommt nun eure Chance um Leckerbissen für eure Vögel zu erwischen. Fragt bei einem Imker in der Umgebung ob er euch informieren kann ob und wenn er Drohnenbrut entfernt. Nicht jeder macht es sondern nutzt andere ökologische Wege oder die Chemiekeule.

      Wenn ihr jemanden gefunden habt der euch damit versorgen könnte dann friert ihr die Waben am besten ein. Die Milben und auch Bienen werden dadurch schnell abgetötet und ihr habt einen längeren Vorrat an Leckerbissen. Man sollte aber darauf achten nicht zu viele zu verfüttern denn es sind Energiebomben mit viel Fett. Es ist also eher etwas zur Reichung als Leckerbissen oder während der Aufzucht.

      Ich habe zwar bisher nur eigene Erfahrung mit der Verfütterung der Larven an Streifenhörnchen, kenne jedoch Imkerkollegen die ihre Vögel damit füttern, besonders Hühner und Wachteln fallen anscheinend regelrecht drüber her. Bei mir hat sich die Frage bisher nicht gestellt Drohnenlarven an Vögel zu verfüttern, ich hatte bis vor 3 Wochen noch keine Vögel. In der Natur soll man keine Bienenwaben für Wildvögel anbieten da durch herumstehende Waben auch Bienen angelockt würden und somit eine Übertragung von Bienenkrankheiten möglich ist. Aber, solange man an den Bienenvölkern Arbeitet und noch herausgenommene Wabenstücke erreichbar sind drehen Meisen in der Nachbarschaft schon durch um etwas zu ergattern. Nun, jetzt sind ja Rotkopfamadinen bei mir eingezogen, dann werde ich im Frühjahr mal auch mal testen ob die Vögel genauso gierig darauf sind wie die Hörnchen es immer waren.

      Äh, keine Angst übrigens, die Drohnen haben keinen Stachel. Da passiert euch nichts. ;)

      Gebt doch mal bei google "drohnenbrut verfüttern" ein da bekommt ihr noch weitere Informationen. Besonders ist mir da ein Link zu einem Bericht von vogelfreundekaltenkirchen.de aufgefallen der sehr informativ war.

      Dann noch ein Ratschlag. In einem Haustierforum berichtete jemand er habe Bienenlarven in einer Tierfutterabteilung gekauft. Es handelte sich zwar um Tiere die ebenfalls in Bienenstöcken vorkommen, jedoch sonst nichts mit Bienen zu tun haben. Es waren Larven der großen Wachsmotte, die da teuer in einer kleinen Plastikdose verkauft wurden. Schädlich sind diese Larven ja auch nicht als Futtertiere, jedoch, man hat ja gerne das was auch auf der Packung steht und wofür man bezahlt hat. :hmm:

      Gruß

      Ewald
      Gott schütze uns vor Sturm und Wind - und Autos die aus England sind.
    • Hallo Ewald! Ersteinmahl muß, ich persöhnlich sagen ,daß mir Dein Beitrag sehr gelallen hat und sehr informativ ist. Meine Frage dazu ist: wenn durch die Pestiziede die Brut zerstöhrt wird und man die Larven verfüttert ,ist dies nicht auch schädlich für die Vögel ? In unserer Gegend gab es früher mahl den wunderschönen Gimpel und der wurde dadurch bei uns ausgelöscht. Würde mich auf eine Antwort freuen .lg
    • Hallo,

      das mit den Pestiziden geht eigentlich viel zu schnell als dass die Bienen diese Mittel in Brut oder auch Honig einbringen könnten. Diese Mittel schädigen direkt die Bienen die schon ausfliegen. Es passiert oft durch Unwissenheit oder Nichtbeachtung von Spritzverboten zur Bienenflugszeit dass Bauern Felder mit Pflanzenschutzmitteln besprühen. Die Bienen kommen dann damit in Berührung oder nehmen es als Nahrung auf und sind somit vergiftet. So haben schon etliche Imker ihre gesamten Bienen von einem Tag auf den anderen verloren. An einem Abend noch alles ok und morgens kommt man hin und findet nur noch tote Bienen im und vor dem Stock. Dann würdest du sowieso keine Brut oder Honig mehr erhalten da dann nur die Entsorgung bleibt.

      Gruß

      Ewald
      Gott schütze uns vor Sturm und Wind - und Autos die aus England sind.
    • Naja, was will man dagegen machen? Wenn die Anwender die Beschreibung der Spritzmittel nicht lesen auf denen dann steht dass es sich um Bienengefährliche Stoffe handelt die daher erst eingesezt werden dürfen wenn die Bienen den Flugbetrieb eingestellt haben, dann passiert es eben. Andererseits muss man auch sagen dass die Bienen im Sommer bis Einbruch der Dunkelheit fliegen. Irgendwann müssen und wollen die Bauern ja auch mal Feierabend haben, da ist es zu verstehen wenn sie etwas früher beginnen die Felder zu spritzen. Nachts auf den Äckern rumzufahren ist sicher auch nicht das was man sich so erträumt.

      Gruß

      Ewald
      Gott schütze uns vor Sturm und Wind - und Autos die aus England sind.
    • Hallo Ewald,
      vielen Dank das du uns alles so Gut erklärt hast. Ich kenne das ganze ja schon und bin froh, das ich einen Imker kenne von dem Ich immer wieder Drohnenbrut erbeuten kann und diese im Tiefkühler so für die Aufzucht bereithalten kann.
      Gruß
      Roland

      Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.
    • Hallo Ewald
      darf ich fragen woher du deine Informationen beziehst?

      So viel ich weiß ist das Bienensterben, wie du schon schreibst, auf die Varroamilbe zurückzuführen, jedoch hat dies nichts bzw. sehr wenig mit den herausnehmen der Drohenbrut zu tun.....
      Vielmehr wird die Drohenbrut herausgenommen um sein schwärmen der Bienen zu vermeiden. Auch ist die Drohne für den Imker so gut wie nutzlos, da sie sich weder an der Aufzucht der jungen Bienen noch an der Pollen,- oder Nektarsammelei beteiligt. Ergo: je weniger Drohnen um so weniger ''nutlose'' Fresser.
      Gruß

      PS: Drohnen lassen sich sehr gut im gefrorenen Zustand mit der Wabe zerbröseln um sie dann vom Rest der Wabe zu trennen. Kurz gekocht, abgeschreckt und klein gehackt lassen sie sich auch für Prachtfinken gut ins Aufzuchtfutter mischen. Roh, bzw. im ganzen haben meine Vögel sie nie angenommen.
    • Hi, Iceman, die Informationen über Bienenhaltung eignet man sich am besten über Fachbücher, Fachzeitschriften und den Imkerverein an und tauscht sich mit Imkerkollegen aus. So habe ich das jedenfalls gemacht. Hilfreich ist wenn man am Anfang einen Imker hat der einem Tipps gibt oder dem man erst mal eine Weile über die Schulter gucken kann. Überdenk das nochmal ob die Drohnen nutzlose Fresser sind. Wer begattet denn die Jungen Königinnen? Genau, die Drohen - und das im Fluge, mehrere Drohen hintereinander bei einer Königin. Der Samenvorrat genügt dann für die 3-5Jahre die die Königin lebt. Und wenn man überlegt wie groß die Welt ist und wie klein die Königin dann kann man sich vorstellen dass ein Bienenvolk genügend Drohnen produzieren will damit auch genügend in der Luft sind wenn die jungen Königinnen den Stock verlassen. Ob das jetzt gewollte Königinnen sind die der Imker durch Zucht gewinnen möchte um weitere Völker zu bilden oder aber für den Imker ungewollte weil ein Volk schwärmt ist eine andere Sache.

      Also, um das nochmal zu erklären wenn es nicht ganz verständlich war: Die Milbe vermehrt sich in den Brutzellen, bevorzugt in Drohnenzellen da die länger bis zum Schlupf brauchen. Entsorgt man also die Zellen bevor die Drohenen schlüpfen sind viele Milben aus dem Volk entfernt. Man reduziert so also nur die Zahl der Milben im Volk. Würden es zu viele so wäre irgendwann die Mehrzahl der entstehenden Bienen krank und das Volk überlebt nicht.

      Und nun noch die Sache mit der Schwarmverhinderung. Also, die paar hundert Drohnen die da in der Hauptsaison in einem Volk leben würden nicht dazu beitragen die Schwarmstimmung einzudämmen wenn sie entnommen würden. Im Höhepunkt der Volksentwicklung sind 30-50tausend Bienen im Kasten. Da machen die paar Esser mehr nix aus. Die werden sogar gefüttert weil die ausser der Paarung zu nix gut sind und sich nicht selbst ernähren können. Im Herbst erst, sind sie überflüssig und werden nicht mehr versorgt und aus dem Stock vertrieben. Also nee, Schwarmverhinderung geht anders. Die Bienen schwärmen wenn sie sich zu sehr eingeengt fühlen, kein Platz mehr für neue Brut und Vorräte mehr wäre und die Baubienen nichts mehr zu tun haben. Die Königin wüsste dann auch nicht wohin mit ihren 1500 Eiern pro Tag. Um einen Schwarm zu verhindern musst du einige Waben samt Bienen entnehmen und leere Rähmchen in das Volk geben. Dann sind alle wieder beschäftigt. Mit den herausgenommenen Waben macht man dann einen Ableger wofür man dann wieder eine Königin braucht. Hat man eine Wabe mit jüngsten Maden oder Eiern dabei geht es auch ohne Königin. Die ziehen sich die Bienen dann auch selbst daraus heran.

      Ja, die Ameisensäurebehandlung ist eine der Methoden der Milbenbekämpfung. Funktioniert aber nur wenn die Witterung stimmt und das Zeug auch verdunstet. Ist es zu kalt verdunstet nicht genug und die Wirkung ist weg, ist es zu warm gehen die Bienen mit drauf oder flüchten aus dem Stock. Es gibt dann noch die Behandlung mit oxalsäre die verdampft wird oder in Zuckerwasser über die Bienen geträufelt wird. Dann noch die diversen Behandlungsmittel der Chemiefirmen oder auch Thymolhaltige Produkte. Ach, unzählige Methoden. Man kann glatt die Lust am Hobby verlieren durch die Behandlungsarbeit. Und trotz Behandlung immer wieder Völkerverluste die ins Geld gehen.

      Aber das war jetzt wieder ganz am eigentlichen Thema vorbei auf eine zusätzliche Futterquelle hinzuweisen... :winki:

      Gruß

      Ewald
      Gott schütze uns vor Sturm und Wind - und Autos die aus England sind.