Ein paar Dinge über Pilze und Bakterien bei Prachtfinken

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    • Ein paar Dinge über Pilze und Bakterien bei Prachtfinken

      :hamster: Nun zum zweiten Teil des Vortrages von Herrn Dr. Schmidt.

      Es gibt nicht nur die Parasiten, die unseren Pfleglingen das Leben schwer machen. Oft sind es Pilze, Bakterien oder Viren und der falsche Umgang des Züchters damit, die das Vogelleben beenden lassen.

      Zu den Pilzen zählen z.B. die gefürchteten Megabakterien (Macrorhabdus). Dr. Schmidt konnte diese Pilze auch an in Australien lebenden, klinisch gesunden Tieren nachweisen, wohl als Folgeerscheinung einer Viruserkrankung. Bei unseren Vögeln kommt dieser Pilz nicht selten vor.

      Der Pilz Candida findet vorrangig bei früchtefressenden Vögeln seinen Platz, wobei ich ihn bei unseren Finken auch schon finden konnte.

      Zu den Bakterien gehören z.B. die Mykobakterien, welche in unseren Finkenbeständen häufig anzutreffen sind. Eine Behandlung dagegen gibt es leider nicht. Zu dem Thema Bakterien warnte Dr. Schmidt -und auch ich möchte das hiermit tun- vor Antibiotikagabe ohne nachgewiese Erreger, da man dadurch lediglich eine Resistenz der Keime gegen die angewendeten Antibiotika erreicht. Resistogramme belegen, dass viele Keime unserer Finken bereits teilweise oder ganz resistent gegenüber Baytril sind. Ich selbst habe solche Resistogramme (Resistenzbestimmung nachgewiesener Keime) zu Hause. Pilze blühen nach Antibiotikagabe zum Teil förmlich auf.

      Bei bestimmten Keimen, wie z.B. Yersinia darf man ohnehin kein Baytril anwenden.

      Die Viren beschäftigen uns vorrangig nur im Rahmen der Pocken (bei Papageiamadinen bzw. Kohlmeisen in Deutschland) und des schon oft gehörten Polyoma- Virus, welches besonders für die Jungvögel gefährlich ist. Eine Behandlung gibt es auch hier nicht, aber man kann nach Kenntnis seinen Bestand schützen.

      Ich versuche in meinem Finkenbestand eine Trennung zwischen Wildfängen und hier gezüchteten Vögeln einzuhalten, da beide Parteien die entsprechend "anders gearteten" Keime in sich tragen. Vielleicht kann ich damit die Infektionsgefahr etwas reduzieren.

      Neu erworbene Vögel werden für 4 Wochen in Quarantäne belassen, untersucht und beobachtet. Hat man einen Wildfang o.ä. kann man einen Vögel sozusagen opfern und ihn mit in die Quarantäne geben. Manchmal erkennt man so versteckte Keime. Nicht alle Krankheiten sind gleich erkennbar. Bekommt der Keim Kontakt mit dem anderen Tier, wird dieses möglicherweise Symptome zeigen. So schleppt man den Keim nicht gleich in den ganzen Bestand. Ich habe diese Erfahrung bereits einmal gesammelt. Einem neu erworbenen Elfenastrild habe ich den entsprechenden Partner in die Quarantäne gegeben und es starb der dazugesetzte Vogel an einer bakteriellen Erkrankung (weiß nicht mehr, was es genau war). So schleppte ich den Keim nicht in meine Voliere.

      Mehr könnt Ihr auf der Seite der Vogelklinik erfahren.

      Steffi :willi:
      Steffi :hamster: