Die Gouldamadine in Ihrem natürlichen Lebensraum sowie als Käfig- und Volierenvogel
( Chloebia gouldiae )
Die Gouldamadine gehört zur Familie der Prachtfinken und ist die einzige Art der Gattung der Gouldamadinen. Der Britische Naturforscher und Tiermaler John Gould entdeckte diese Prachtfinkenart während seiner Australienreisen 1838 und 1840 und gab ihnen den Namen Lady Goulds Amadine in Erinnerung an seine verstorbene Frau, die ihn bis dahin auf seinen Reisen begleitete.
In Australien kommen diese Vögel in drei verschiedenen Farbvarianten vor. Dabei sind die Schwarzköpfigen am meisten zu finden und die Gelbköpfigen am seltensten. Weiterhin gibt es die rotköpfige Variante. In Gefangenschaft gibt es zahlreiche Mutationen, auf die hier nicht eingegangen wird.
Lebensraum und Klima
Die Gouldamadinen bewohnen den nördlichstenTeil Australiens, die Kimberley- Region. Sie wird im Westen durch den Indischen Ozean, im Norden durch die Timorsee und im Süden durch die Große Sand- und Tanamiwüste begrenzt. Es ist der heißeste Teil Australiens bzw. der gesamten südlichen Erdhälfte. Die Tagestemperaturen betragen im Schatten 40 bis 45 °C und in der Sonne bis 62°C. Da, wo andere Vögel den Schatten aufsuchen und die Flügel abspreizen, genießen die Gouldamadinen das Sonnenbad. Sehr bewaldete Gegenden werden von den Gouldamadinen gemieden, so dass die Umgebung mit Schatten ohnehin nicht reich gesegnet ist. Zur Hitze kommt von November bis April eine Luftfeuchtigkeit von oft 80-90% hinzu, da es zu dieser Zeit heftige Regenfälle gibt. Gegen Ende der Trockenzeit vermindert sich die Luftfeuchtigkeit.
Gouldamadinen wandern auf der Suche nach optimalen Lebensbedingungen in ihrem Verbreitungsgebiet umher und suchen Gebiete auf, in denen Gräser mannshoch wachsen und Wasserstellen und Wasserläufe zwischen Eukalyptushainen gelegen sind. Da sie immer Gegenden mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchte bevorzugen, finden sie dort halbreife Sämereien, z.B. das Zuckergras und genügend Insekten, wie Termiten, kleine Weichkäfer und Spinnen, welche zu ihrem Nahrungsspektrum gehören.
Die Brutzeit
Die Brutzeit beginnt, wenn die Regenfälle etwas nachgelassen haben- sie treten dann nur noch sporadisch auf. Es gibt Nahrung in Hülle und Fülle und die Nachttemperaturen fallen selten unter 30°C.
Das Gelege besteht meist aus sechs Eiern, welche von beiden Elterntieren bebrütet werden. Sie brüten je nach Dauer der Regenzeit 2 bis 3 mal hintereinander. Jungvögel der ersten Brut helfen als sogenannte Helfervögel bei der Aufzucht der nachfolgenden Brut. Eventuell beginnen sogar 2 bis 4 Monate alte Jungvögel mit Brut und Aufzucht der Jungen. Dieses ist notwendig, da der Verlust während der Dürre ungemein hoch ist. In Gefangenschaft sollte man darauf jedoch verzichten, da die Bedingungen sich zum natürlichen Lebensraum unterscheiden und hier keine Verluste in dieser Form ausgeglichen werden müssen. Die Jungvögel wären nur sehr anfällig, die Sterblichkeitsrate sehr hoch.
Mit dem Ende der Regenzeit wandern die Vögel in Gegenden ab, in welchen genügend Nahrung vorhanden ist und lassen dabei z.T. Gelege und Junge zurück. Sie wandern in Richtung Küste nach Norden ab, wo es heftigere und längere Regenfälle gibt. Dort überwintern die Vögel.
Gouldamadinen sind sehr gesellige Vögel und bilden außerhalb der Brutzeit Schwärme von mehreren hundert , manchmal auch bis zu 1000 Tieren. Während der Brutzeit allerdings sind die Schwärme kleiner in Abhängigkeit der vorhandenen Nistgelegenheiten, welche sich in alten Eukalyptusbäumen befinden. Es werden alte Nistlöcher von Sittichen, Kakadus, Eisvögeln u.a. benutzt. Gebrütet wird in Wassernähe. Es brüten mehrere Paare in einem Baum und manchmal befinden sich zwei Nester in einer Höhle. In Gefangenschaft wird man solch eine Konstellation kaum vorfinden. In meiner Voliere haben zwar zwei Paare parallel gebrütet, aber es ging nicht stressfrei ab. Sie haben sich sogar gegenseitig die Federn im Streit herausgerissen. Benutzt wird nur wenig Nistmaterial und es werden Höhlen benutzt, was zeigt, dass Eile geboten ist, um die geeigneten Bedingungen für eine erfolgreiche Brut zu nutzen.
Nach 13-14 Tagen ( beim Züchter 1-2 Tage später) schlüpfen die Jungvögel, nach 20-22 Tagen sind die Jungvögel voll flugfähig ( beim Züchter nach 22-25 Tagen). Dieses ist abhängig von der Höhe der Temperaturen. In Gefangenschaft kehren die Jungvögel die ersten Nächte in den Brutkasten zurück. In Australien dagegen locken die Eltern auf dünne, hoch gelegene Zweige und füttern dort weiter, da die Nester oft von Schlangen aufgesucht werden. Am Boden sitzende Vögel verhungern oder fallen dem Feind zum Opfer. Das wären Ameisen, die die Jungvögel bei lebendigem Leibe fressen, Fliegen, deren Maden die Jungen fressen, Schlangen, kleinere Echsen sowie Greifvögel.
Bedrohung
In Australien ist der Bestand der Gouldamadinen stark zurückgegangen. Es wurden weniger, als 2500 Tiere gezählt, was die Art als „stark gefährdet“ einstuft. Als Ursachen kommen in Frage:
Der frühere starke Fang zur Vogelhaltung, bei dem schon viele Tiere beim Fang verendeten, die Klimaveränderung, die sich ausbreitende Landwirtschaft ( Gouldamadinen sind keine Kulturfolger) sowie die Suche nach Gold u. a. Erzen im Tagebau. Weiterhin gibt es in Australien ein sehr großes Vorkommen an Steinkohle, welches in großen Mengen für Taiwan und China abgebaut wird. Außerdem nimmt der Befall an Luftsackmilben zu. Es wird vermutet, dass die Milben von gezüchteten Vögeln auf Wildbestände übergegangen sind. Wahrscheinlich wurden Vögel von Privatpersonen frei gelassen.
Massenzucht
Schon vor der Ausfuhrsperre vom 1.1.1960 wurden Gouldamadinen mit Hilfe von Japanischen Mövchen als Ammenvögel in Massen gezüchtet. Da die Vögel nach der Entnahme ihrer Eier immer neue Gelege produzieren, kamen auf ein einzelnes Gouldamadinenpärchen bis zu 60 Eier pro Jahr. Drei Dreiergruppen von männlichen Japanischen Mövchen sind nötig, um die Jungvögel dieses Pärchens groß zu ziehen. Diese Jungvögel sind schwächlich und fehlgeprägt. Auch heute noch ist es üblich, besonders in den Niederlanden, solche Praktiken zu betreiben. Diese Art der Massenzucht sollte aufs Schärfste kritisiert und boykottiert werden, da es in keiner Weise der natürlichen Arterhaltung dient. Und das sollte eigentlich das Ziel eines jeden Züchters sein.
Quellen:
Wikipedia
Kongreß in Wien 1994
Bielfeld
Steffi Fuchs
Wir bedanken uns bei der Frau Steffi Fuchs für die Zurverfügungstellung der Publikation „Die Gouldamadine in Ihrem natürlichen Lebensraum sowie als Käfig- und Volierenvogel “
( Chloebia gouldiae )
Die Gouldamadine gehört zur Familie der Prachtfinken und ist die einzige Art der Gattung der Gouldamadinen. Der Britische Naturforscher und Tiermaler John Gould entdeckte diese Prachtfinkenart während seiner Australienreisen 1838 und 1840 und gab ihnen den Namen Lady Goulds Amadine in Erinnerung an seine verstorbene Frau, die ihn bis dahin auf seinen Reisen begleitete.
In Australien kommen diese Vögel in drei verschiedenen Farbvarianten vor. Dabei sind die Schwarzköpfigen am meisten zu finden und die Gelbköpfigen am seltensten. Weiterhin gibt es die rotköpfige Variante. In Gefangenschaft gibt es zahlreiche Mutationen, auf die hier nicht eingegangen wird.
Lebensraum und Klima
Die Gouldamadinen bewohnen den nördlichstenTeil Australiens, die Kimberley- Region. Sie wird im Westen durch den Indischen Ozean, im Norden durch die Timorsee und im Süden durch die Große Sand- und Tanamiwüste begrenzt. Es ist der heißeste Teil Australiens bzw. der gesamten südlichen Erdhälfte. Die Tagestemperaturen betragen im Schatten 40 bis 45 °C und in der Sonne bis 62°C. Da, wo andere Vögel den Schatten aufsuchen und die Flügel abspreizen, genießen die Gouldamadinen das Sonnenbad. Sehr bewaldete Gegenden werden von den Gouldamadinen gemieden, so dass die Umgebung mit Schatten ohnehin nicht reich gesegnet ist. Zur Hitze kommt von November bis April eine Luftfeuchtigkeit von oft 80-90% hinzu, da es zu dieser Zeit heftige Regenfälle gibt. Gegen Ende der Trockenzeit vermindert sich die Luftfeuchtigkeit.
Gouldamadinen wandern auf der Suche nach optimalen Lebensbedingungen in ihrem Verbreitungsgebiet umher und suchen Gebiete auf, in denen Gräser mannshoch wachsen und Wasserstellen und Wasserläufe zwischen Eukalyptushainen gelegen sind. Da sie immer Gegenden mit hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchte bevorzugen, finden sie dort halbreife Sämereien, z.B. das Zuckergras und genügend Insekten, wie Termiten, kleine Weichkäfer und Spinnen, welche zu ihrem Nahrungsspektrum gehören.
Die Brutzeit
Die Brutzeit beginnt, wenn die Regenfälle etwas nachgelassen haben- sie treten dann nur noch sporadisch auf. Es gibt Nahrung in Hülle und Fülle und die Nachttemperaturen fallen selten unter 30°C.
Das Gelege besteht meist aus sechs Eiern, welche von beiden Elterntieren bebrütet werden. Sie brüten je nach Dauer der Regenzeit 2 bis 3 mal hintereinander. Jungvögel der ersten Brut helfen als sogenannte Helfervögel bei der Aufzucht der nachfolgenden Brut. Eventuell beginnen sogar 2 bis 4 Monate alte Jungvögel mit Brut und Aufzucht der Jungen. Dieses ist notwendig, da der Verlust während der Dürre ungemein hoch ist. In Gefangenschaft sollte man darauf jedoch verzichten, da die Bedingungen sich zum natürlichen Lebensraum unterscheiden und hier keine Verluste in dieser Form ausgeglichen werden müssen. Die Jungvögel wären nur sehr anfällig, die Sterblichkeitsrate sehr hoch.
Mit dem Ende der Regenzeit wandern die Vögel in Gegenden ab, in welchen genügend Nahrung vorhanden ist und lassen dabei z.T. Gelege und Junge zurück. Sie wandern in Richtung Küste nach Norden ab, wo es heftigere und längere Regenfälle gibt. Dort überwintern die Vögel.
Gouldamadinen sind sehr gesellige Vögel und bilden außerhalb der Brutzeit Schwärme von mehreren hundert , manchmal auch bis zu 1000 Tieren. Während der Brutzeit allerdings sind die Schwärme kleiner in Abhängigkeit der vorhandenen Nistgelegenheiten, welche sich in alten Eukalyptusbäumen befinden. Es werden alte Nistlöcher von Sittichen, Kakadus, Eisvögeln u.a. benutzt. Gebrütet wird in Wassernähe. Es brüten mehrere Paare in einem Baum und manchmal befinden sich zwei Nester in einer Höhle. In Gefangenschaft wird man solch eine Konstellation kaum vorfinden. In meiner Voliere haben zwar zwei Paare parallel gebrütet, aber es ging nicht stressfrei ab. Sie haben sich sogar gegenseitig die Federn im Streit herausgerissen. Benutzt wird nur wenig Nistmaterial und es werden Höhlen benutzt, was zeigt, dass Eile geboten ist, um die geeigneten Bedingungen für eine erfolgreiche Brut zu nutzen.
Nach 13-14 Tagen ( beim Züchter 1-2 Tage später) schlüpfen die Jungvögel, nach 20-22 Tagen sind die Jungvögel voll flugfähig ( beim Züchter nach 22-25 Tagen). Dieses ist abhängig von der Höhe der Temperaturen. In Gefangenschaft kehren die Jungvögel die ersten Nächte in den Brutkasten zurück. In Australien dagegen locken die Eltern auf dünne, hoch gelegene Zweige und füttern dort weiter, da die Nester oft von Schlangen aufgesucht werden. Am Boden sitzende Vögel verhungern oder fallen dem Feind zum Opfer. Das wären Ameisen, die die Jungvögel bei lebendigem Leibe fressen, Fliegen, deren Maden die Jungen fressen, Schlangen, kleinere Echsen sowie Greifvögel.
Bedrohung
In Australien ist der Bestand der Gouldamadinen stark zurückgegangen. Es wurden weniger, als 2500 Tiere gezählt, was die Art als „stark gefährdet“ einstuft. Als Ursachen kommen in Frage:
Der frühere starke Fang zur Vogelhaltung, bei dem schon viele Tiere beim Fang verendeten, die Klimaveränderung, die sich ausbreitende Landwirtschaft ( Gouldamadinen sind keine Kulturfolger) sowie die Suche nach Gold u. a. Erzen im Tagebau. Weiterhin gibt es in Australien ein sehr großes Vorkommen an Steinkohle, welches in großen Mengen für Taiwan und China abgebaut wird. Außerdem nimmt der Befall an Luftsackmilben zu. Es wird vermutet, dass die Milben von gezüchteten Vögeln auf Wildbestände übergegangen sind. Wahrscheinlich wurden Vögel von Privatpersonen frei gelassen.
Massenzucht
Schon vor der Ausfuhrsperre vom 1.1.1960 wurden Gouldamadinen mit Hilfe von Japanischen Mövchen als Ammenvögel in Massen gezüchtet. Da die Vögel nach der Entnahme ihrer Eier immer neue Gelege produzieren, kamen auf ein einzelnes Gouldamadinenpärchen bis zu 60 Eier pro Jahr. Drei Dreiergruppen von männlichen Japanischen Mövchen sind nötig, um die Jungvögel dieses Pärchens groß zu ziehen. Diese Jungvögel sind schwächlich und fehlgeprägt. Auch heute noch ist es üblich, besonders in den Niederlanden, solche Praktiken zu betreiben. Diese Art der Massenzucht sollte aufs Schärfste kritisiert und boykottiert werden, da es in keiner Weise der natürlichen Arterhaltung dient. Und das sollte eigentlich das Ziel eines jeden Züchters sein.
Quellen:
Wikipedia
Kongreß in Wien 1994
Bielfeld
Steffi Fuchs
Wir bedanken uns bei der Frau Steffi Fuchs für die Zurverfügungstellung der Publikation „Die Gouldamadine in Ihrem natürlichen Lebensraum sowie als Käfig- und Volierenvogel “